Microsofts Erfolgsgeheimnis in der Cloud
Die Microsoft-Aktie kletterte zur Freude der Anleger jüngst auf ein neues Rekordhoch bei über 117 US-$. Das weltweit größte Softwarehaus wird damit mit knapp 900 Mrd. US-$ an der Börse bewertet.
Microsoft profitierte im jüngsten Quartal einmal mehr von seinem starken Wachstum im Cloud-Geschäft. Zu Jahresbeginn konnte Microsoft in der Cloud einen Achtungserfolg melden. Mit der Walgreens Boots Alliance – Amerikas drittgrößte Apothekenkette – schloss Microsoft einen 7-Jahresvertrag ab.
Dadurch wird Walgreens künftig diverse Cloud-Angebote von Microsoft nutzen. Konkret geht es um 380.000 Walgreens-Mitarbeiter, die künftig zum Beispiel die Cloud-Bürosoftware Office 365 von Microsoft verwenden werden. Daneben wird Walgreens auch den Großteil seiner IT-Arbeitslast in die Microsoft Azure Cloud verlagern. Ein großer Erfolg für Microsoft, ist der Windows-Entwickler eigentlich nur die Nr. 2 im Cloud-Markt hinter Amazon Web Services (AWS).
Warum ist Microsoft so erfolgreich in der Cloud?
Viele Anleger fragen sich nun, warum Microsoft so erfolgreich in der Cloud ist, wollte doch eigentlich Google an Microsoft in wenigen Jahren vorbeiziehen?
Brancheninsider verbinden den Erfolg von Microsoft in der Cloud (Windows Azure) vor allem mit einer Personalie: Scott Guthrie. Der Manager ist nicht nur für die Microsoft Cloud, sondern auch für den Bereich künstliche Intelligenz (AI Group) beim Softwareriesen verantwortlich.
Vor allem Guthries Fähigkeit, Kunden genau zuzuhören und diese Wünsche auch in die richtigen Produkte und Serviceangebot umzusetzen, dürfte Microsoft in den letzten Jahren stark geholfen haben.
Microsoft ist bestens für das Hybrid-Cloud-Zeitalter gerüstet
Zudem kann Microsoft aufgrund seiner breiten Aufstellung sowohl sehr dynamisch wachsende Firmen, die sämtliche Prozesse in die Cloud verlagern wollen, als auch Nachzügler gut betreuen, die nur teilweise Arbeitslast in die Cloud verlegen wollen.
Sogenannte Hybrid-Cloud-Lösungen stehen bei Kunden hoch im Kurs, mit ein Grund auch, warum IBM Milliarden für die Übernahme von Red Hat ausgeben will.
Microsoft ist bei Unternehmen gut vernetzt
Daneben kann Microsoft von seiner engen Verzahnung mit Unternehmen profitieren. Windows 10 ist längst auf über 500 Mio. Rechnern installiert. Software wie Word und Excel sind auf Bürocomputern kaum mehr wegzudenken, während Windows Server auf vielen Netzwerk-Rechnern zu finden ist. Kurzum: Microsoft ist bei Unternehmen bestens vernetzt und kann diese Basis nutzen, um Firmen in die Cloud zu begleiten.
Daneben hat Microsoft in den letzten Jahren sehr viel getan, um die Teams verschiedener Bereiche (Betriebssysteme, Netzwerk- und Speichersysteme, künstliche Intelligenz) unter einem Hut zu bringen. Die einzelnen Teams entwickeln unter der Aufsicht von Guthrie miteinander und nicht gegeneinander Lösungen für Kunden.
Fazit: Microsoft präsentiert sich heute als starker Cloud-Player
Unter der Führung von Satya Nadella hat Microsoft in den letzten Jahren einen beeindruckenden Wandel hingelegt. Längst vergessen sind die Tage, als Steve Ballmer das Softwarehaus geführt hat und die Microsoft-Aktie lethargisch seitwärts dahindümpelte.
Zur Freude der Anleger hat Microsoft nicht nur einen visionären Chef an der Spitze, sondern mit Scott Guthrie wohl auch einen der besten Produkt-Manager der Branche. Guthrie hat es wie kaum ein anderer Manager verstanden, dass die verschiedenen Software- und Serviceangebote stark miteinander zusammenhängen. Diese Angebote zum Wohle des Kunden miteinander zu verknüpfen, ist die eigentliche Stärke von Microsoft.
Daneben kann Microsoft von seiner starken Präsenz bei Unternehmen profitieren und seine Cloud-Angebote bestens vermarkten. Die Microsoft-Aktie ist daher sowohl für den wachstumsorientierten Anleger als auch für den konservativ agierenden Investor einen näheren Blick wert.