Dieses Unternehmen schafft es auch in Ihr Wohnzimmer
Noch vor Jahren gingen wir für die neuesten Filme ins Kino. Oft liefen die angesagten Streifen über Monate in den Lichtspielhäusern. Danach waren die Videotheken und die Kaufkassetten oder DVDs dran. Dass von der „guten alten Zeit“ nicht mehr viel übrig ist, wissen wir inzwischen alle. Glücklicherweise gibt es auch Neuerungen, die handfeste Vorteile bringen – wie etwa Netflix.
Neue Filme und Dokus rufen wir heute einfach on Demand ab. Streaming ist so selbstverständlich geworden, dass das Geschäftsmodell einer Videothek die junge Generation fast ein wenig belustigt. Was Netflix wirklich „unter der Haube“ hat, haben wir analysiert. Vorab aber ein Kurzportrait des Unternehmens.
Auch bei Netflix ist das Happy End Programm
Netflix wurde 1997 in Los Gatos (Kalifornien) gegründet. Zunächst betrieb der Konzern eine Online-Videothek. Seit 2007 setzt Netflix fast ausschließlich auf die gleichnamige Video-on-Demand-Plattform mit einem monatlichen Abonnement- Modell. Der strategische Fokus liegt hier auf Sitcoms und Serien, die mittlerweile teils selbst von Netflix produziert werden. Netflix blieb in 2021 hinter unseren hohen Erwartungen zurück und enttäuschte mit seinem schwächeren Ausblick für 2022.
2021 profierte der Streaming-Konzern weniger stark von der Pandemie als gedacht. Der Umsatz stieg nur noch um 18,8% auf 29,7 Mrd $. Unterm Strich verbesserte sich der Gewinn um 85,3% auf 5,1 Mrd $. Für das 1. Quartal erwartet Netflix nur noch ein Wachstum von 10,3%. An der Börse wurde das langsamere Wachstum herbe abgestraft. Der Kurs rauschte nach Veröffentlichung der Zahlen mehr als 20% in den Keller. Wir erwarten, dass sich der Kurs stabilisiert, denn der Rückschlag ist überzogen.
Die Aktie bleibt ein Blockbuster
Netflix wächst zwar langsamer, wird aber deutlich profitabler. Für 2022 wird eine operative Marge von 22% angestrebt. Das ist ein Plus von fast 3 Prozentpunkten. Dazu hebt der Konzern seine Preise für die monatlichen Abonnements an. Zuerst sind die USA dran, danach Europa und Asien. Netflix kann sich diese Preiserhöhungen leisten, denn die Marktführerstellung ist kaum noch einzuholen. Der Konzern setzte frühzeitig auf Eigenproduktionen, die exklusiv auf Netflix abrufbar sind.
Anfangs wurde das Management hierfür belächelt. Heute sind diese Serien die beliebtesten Inhalte im Streaming-Geschäft. Künftig möchte Netflix seine Filmpalette erweitern und auch auf das Thema Gaming setzen. Damit wird Netflix seine Marktanteile ausbauen. Weder Apple noch Amazon oder Walt Disney haben es geschafft, ernsthaft zu Netflix aufzuschließen. Eine Dividende gibt es hier nicht, dafür hat Netflix eine Markstellung, die ihresgleichen sucht.