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Netflix Aktie unter Druck – kommt jetzt Werbung?

Inhaltsverzeichnis

Die Netflix Aktie geriet zuletzt stark unter Druck, nachdem der Internet-TV-Anbieter erstmals seit 8 Jahren Abonnenten im Heimatmarkt USA verlor. Netflix liefert TV-Serien und Filme über das Internet aus (Streaming) und setzt dabei vor allem auf Eigenproduktionen (Original Content).

Diese Inhalte sind allerdings teuer und Netflix sah sich jüngst gezwungen, seine Preise anzuheben. Das schmeckte offenbar nicht jedem Kunden. Etliche US-Kunden nahmen die Preiserhöhung zum Anlass, um ihr Netflix-Abo zu kündigen. Unter dem Strich verlor der Streaming-Spezialist in den USA 126.000 Kunden.

Netflix Aktie: Preiserhöhung zieht Kurseinbruch nach sich

Dies ist nicht das erste Mal, dass US-Kunden sehr sensibel auf Preiserhöhungen reagieren. Schon im Jahr 2011 erhöhte Netflix die Preise, was einen deutlichen Kunden-Rückgang inklusive Aktienkurs-Einbruch zur Folge hatte.

Damals war der Kundenrückgang nur von temporärer Natur und das Netflix-Management ist zuversichtlich, dass es dieses Mal wieder so sein wird. Schon für das laufende 3. Quartal 2019 prognostiziert Netflix ein Plus von 7 Mio. Abonnenten – dank neuer Folgen beliebter Serien wie „Stranger Things“.

Müssen Netflix-Kunden bald mit Werbung rechnen?

Aufgrund der schwierigen Finanzsituation – Netflix ist mit über 10 Mrd. US-$ verschuldet und der Cashflow wird in 2019 mit 3,5 Mrd. US-$ erneut negativ sein – bringen einige Analysten Werbeeinblendungen ins Spiel.

Die Analysten von Nomura Instinet rechnen vor, dass Netflix zusätzliche Einnahmen von mehr als 1 Mrd. US-$ pro Jahr generieren könnte, wenn der Streaming-Spezialist einen kostenlosen, aber werbefinanzierten Tarif anbieten würde.

Das dieses Geschäft funktioniert, beweist der Konkurrent Hulu. Der Netflix-Konkurrent bietet einen Tarif für monatlich 5,99 US-$ an, der vereinzelte Werbeeinblendungen umfasst. Rund 70 % der Zuschauer nutzen diesen Tarif bei Hulu, was dem Unternehmen in 2018 einen Umsatz von 1,4 Mrd. US-$ bescherte.

Netflix-Management: Vorerst keine Werbung auf Netflix

Doch die Gedankenspiele der Analysten stoßen beim Netflix-Management auf wenig Gegenliebe. Ein werbefinanzierter Tarif würde sicherlich einen Teil des Abo-Geschäfts kanibalisieren, was einen gewissen Umsatzverlust zur Folge hätte.

Zudem kennt das Netflix-Management die Vorlieben seiner Kunden – und diese wollen keine Werbung sehen, dafür bezahlt die Kundschaft. Daher gehört die Werbefreiheit zur Markenaufstellung von Netflix, stellte Netflix Content-Chef Ted Sarandos jüngst nochmals klar. Auch Netflix-Chef Reed Hastings machte in den letzten Jahren schon mehrmals deutlich, dass es keine Werbung auf Netflix geben wird.

Fazit: Schwere Zeiten für Netflix und seine Anleger

Netflix ist an einem kritischen Punkt angelangt. Zum einen muss das Unternehmen darauf achten, dass die Kosten für TV- und Film-Inhalte nicht aus dem Ruder laufen. Zum anderen muss der Streaming-Spezialist weiterwachsen, um durch neue Kunden seine steigenden Kosten zu decken.

Trotz der aktuellen Rückschläge sind viele Analysten optimistisch, dass sich Netflix langfristig durchsetzen wird. Beim Rating-Haus Moodys glaubt man, dass Netflix bedingt durch steigende Abo-Zahlen und Preiserhöhungen in 5 Jahren einen positiven Cashflow erwirtschaften wird. Die Analysten gehen von einem Umsatzwachstum von mehr als 20 % in den nächsten 3 Jahren aus und erwarten, dass Netflix bis Ende 2021 mehr als 200 Mio. Abonnenten weltweit betreuen wird.

Auch andere Analystenhäuser wie RBC Capital und Bank of America sind weiter zuversichtlich, was die Netflix Aktie betrifft. Die Analysten sehen weiterhin Kursziele von mehr als 400 US-$ für die Netflix Aktie, womit die Wertpapier-Experten dem Titel ein Kurspotenzial von mehr als 30 % zutrauen.

Dennoch sollten Anleger nach dem jüngsten Kurseinbruch gewarnt sein. In der Netflix Aktie steckt viel Wachstumsfantasie. Wird diese wie im jüngsten Quartal enttäuscht, kann es immer wieder zu heftigen Kursausschlägen nach unten kommen.