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Nvidia-Aktie: Chiphersteller gibt bei Roboterautos Gas

Inhaltsverzeichnis

Die Aktien von Chipherstellern erlebten zuletzt eine wahre Achterbahnfahrt an den Börsen. Ging es in den zurückliegenden Jahren auf Grund eines Nachfragebooms geradezu kometenhaft nach oben, kollabierten die Papiere im vierten Quartal komplett. Der Grund lag im deutlichen Stimmungsumschwung der Anleger.

Viele Marktteilnehmer rechnen damit, dass der langjährige Boom bald abflaut und Überkapazitäten auf die Preise drücken könnten. Aber das ist nur die eine Seite der Medaille. Die Anhänger von Halbleiteraktien verweisen nämlich auf die zunehmende Nachfrage durch den Automatisierungsboom. Vor allem der Wachstumsbereich mit autonomen Fahrzeugen könnte den Absatz von Hochleistungschips kräftig ankurbeln.

Das könnte auch der Nvidia-Aktie langfristig helfen. Der US-Konzern erlebte in vergangenen Jahren ebenfalls einen beeindruckenden Höhenflug. Seit 2014 kletterten die Papiere von 15 auf in der Spitze 289 Dollar im Oktober letzten Jahres. Dann folgte allerdings ein massiver Kursrückgang, der die Aktie bis auf 127 Dollar in den Keller schickte, bevor eine leichte Gegenbewegung einsetzte.

Nvidia – Profiteur von zahlreichen Wachstumstrends

Nvidia ist ein führender Hersteller von IT-Hardware. Die Gesellschaft entwirft, entwickelt und vermarktet Grafik- und Medienkommunikationsprozessoren und ähnliche Software für PCs, Workstations und digitale Entertainmentplattformen.

Diese 3D-Graphikprozessoren werden für eine Reihe von Anwendungen wie Spiele, digitale Bildverarbeitung und Internet- und Industriedesign benutzt, kommen aber auch vermehrt bei Automobilherstellern zum Einsatz. Die Graphikprozessoren sind architektonisch kompatibel zwischen Produktgenerationen ausgelegt, um Herstellern und Endnutzern niedrige Kosten zu gewährleisten.

Beeindruckende Geschäftsentwicklung….

Mit dieser Positionierung erzielte der US-Technologiekonzern in den zurückliegenden Jahren eine beeindruckende Geschäftsentwicklung. Seit 2004 vervielfachten sich die Erlöse von 1,82 Milliarden Dollar auf 9,71 Milliarden Dollar im vergangenen Geschäftsjahr. Zeitgleich verbesserten sich die Gewinnmargen deutlich. Immerhin erhöhte sich die Gewinnspanne von 4,08% auf zuletzt 31,37%. Das entsprach im letzten Jahr einem Gewinn in Höhe von 3,04 Milliarden Dollar beziehungsweise 5,09 Dollar je Aktie.

…..aber grauenvolle Prognose

Allerdings enttäuschte der Konzern zuletzt seine erfolgsverwöhnten Anleger mit einer schwachen Prognose für das vierte Quartal. Insbesondere der Crash auf den Krypto-Märkten setzt den Grafikkartenspezialisten unter Druck. Sie müssen wissen: Lange Zeit profitierte Nvidia von der Goldgräberstimmung bei Bitcoin und Co, die für einen Absatzboom und eine Knappheit an GPUs sorgte.

Nach dem Crash bei Kryptowährungen sitzt Nvidia allerdings auf einem außergewöhnlich hohen Lagerbestand, der sich durch die hochgefahrene Produktion angehäuft hat. So soll im Schlussquartal der Umsatz lediglich bei rund 2,7 Milliarden Dollar liegen. Bislang waren die Analysten noch von 2,8 Milliarden Dollar ausgegangen.

Chips werden im Auto immer wichtiger

Retten könnte den Konzern in Zukunft die steigende Nachfrage von Autoherstellern und Zulieferern, für die Nvidias Chips immer wichtiger werden. Unter Experten gelten die Hochleistungschips und die auf künstlicher Software basierende Software von Nvidia als Schlüsselkomponenten für Roboterautos. Zuletzt meldete Nvidia den Ausbau einer Kooperation mit Continental und ZF Friedrichshafen.

Auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas hat der Chipriese gerade seine neue Rechnerplattform Drive Autopilot präsentiert. Drive Autopilot bietet laut Nvidia branchenführende Fahrerassistenz, die Schwierigkeiten sowohl außerhalb als auch innerhalb des Fahrzeugs bewältigt. Es ist eine Plattformkombination aus Hardware und Software, die es Herstellern ermöglicht, ausgereifte Fahrerassistenzfunktionen sowie intelligente Fahrerkabinen- und Visualisierungsleistungen anzubieten. Die Produktion soll dabei im Jahr 2020 anlaufen.

Fazit: Nvidias Positionierung bei den Automobilherstellern und Zulieferern könnte sich in Zukunft als ausgesprochen gewinnträchtig erweisen. Auf jeden Fall dürfte der Markt für Fahrassistenzsysteme rasant wachsen. Laut den Analysen von Bain & Company dürfte das Marktvolumen 2025 bei über 26 Milliarden Dollar liegen.

Auf der anderen Seite kämpft der Konzern momentan mit der wegbrechenden Nachfrage der Krypto-Community und einer neuen Generation an Graphikkarten, die von Experten als enttäuschend eingestuft wurde. Vor diesem Hintergrund erscheint die Bewertung des Konzerns mit dem 21-Fachen der erwarteten Gewinne (2019), zumindest im Vergleich zum Wettbewerb, trotz des Kursverfalls nicht ausgesprochen günstig.