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nVidia schnappt sich ARM Holdings – Was bedeutet das für Anleger?

Inhaltsverzeichnis

Paukenschlag in der Chip-Industrie! Der US-Grafik-Chiphersteller nVidia kauft den britischen Chip-Designer ARM Holdings von der japanischen SoftBank für insgesamt 40 Mrd. US-Dollar.

12 Mrd. US-Dollar des Kaufpreises werden dabei in bar fließen, wobei 2 Mrd. Dollar bereits bei der Vertragsunterzeichnung fällig werden. Daneben wird nVidia 21,5 Mrd. US-Dollar in Form von Aktien für die Übernahme aufbringen. Dadurch wird SoftBanks Vision Fund künftig einen Anteil zwischen 6,7 % und 8,1 % an nVidia halten.

Anleger müssen wissen, dass die geplante Übernahme von ARM noch der Zustimmung der Regulierungsbehörden in Großbritannien, den USA und China bedarf. Bei nVidia geht man davon aus, dass der geplante Milliarden-Deal bis März 2022 abgeschlossen wird. Viele Anleger fragen sich jedoch, warum nVidia 40 Mrd. US-Dollar für ARM Holdings auf den Tisch legt.

Warum kauft nVidia ARM Holdings?

Gegründet im Jahr 1990 in Cambridge/England hat sich ARM Holdings auf das Design von Mikroprozessoren spezialisiert. Das bedeutet: ARM Holdings stellt selbst keine Chips her, entwirft aber die Chip-Architektur, auf die inzwischen viele Chip-Kerne aufbauen.

ARM Holdings ist daher heute schon ein wichtiger Zulieferer für Apple, Samsung, Qualcomm, Huawei und viele andere Chip-Hersteller, welche das Chip-Design von ARM lizenziert haben. So wird z.B. Apple in seinen neuen Mac Computern ARM-basierte Chips verbauen.

ARM-Chips kommen aber nicht nur in Mikroprozessoren zum Einsatz, sondern sind auch in einer Vielzahl von Sensoren, Smartphones, Internet der Dinge (IoT) Geräte und Cloud Services zu finden.

Mit der Übernahme von ARM will nVidia einen neuen Branchen-Giganten schaffen, der im Bereich künstliche Intelligenz (KI) eine führende Rolle einnimmt. Der Hauptsitz von ARM in Cambridge soll weiter bestehen und sogar ausgebaut werden.

Mehr Konkurrenz für Intel und AMD

Daneben wird der Zukauf die Position von nVidia im Bereich Chips für Datenzentren stärken. Es ist kein Geheimnis, dass das Datenzentrum inzwischen zum wichtigsten Computer in der Welt avanciert ist, denn der Großteil der Cloud– und Datenanalyse-Anwendungen kommt heute direkt aus dem Datenzentrum.

Außerdem wird der ARM-Zukauf nVidia in die Lage versetzen, seine eigenen Chip- und Server-Prozessoren anzubieten. Damit tritt nVidia in Zukunft noch stärker in direkte Konkurrenz zu Intel und Advanced Micro Devices (AMD).

Künstliche Intelligenz (KI) für viele Industriebereiche

Hauptanliegen von nVidia ist der Bereich künstliche Intelligenz (KI). Egal ob Software für das autonome Auto oder das Internet der Dinge (IoT), bei nVidia geht man davon aus, dass künstliche Intelligenz (KI) in den nächsten Jahren viele neue Anwendungen in sämtlichen Industrie-Bereichen ermöglichen wird.

Die Vision von nVidia ist, dass auf Billionen von Computern auf der ganzen Welt KI-Anwendungen laufen werden und damit ein neues IoT-Netzwerk geschaffen wird, dass Tausend mal größer ist, als das heutige Internet. Durch den Zukauf von ARM soll ein neuer Chip-Konzern entstehen, der optimal für diese Zukunft aufgestellt ist.

Fazit: nVidia rüstet sich für den KI-Boom

Bereits mehr als 180 Mrd. Chips sind auf Basis von ARM-Technik von diversen Herstellern wie Apple, Samsung, Qualcomm und Huawei gefertigt worden. Dies zeigt, welchen enormen Einfluss ARM heute schon auf die Chip-Branche hat.

Daher besteht die Gefahr, dass Regulierungsbehörden den Deal blockieren bzw. nur unter gewissen Auflagen genehmigen. Außerdem sieht sich nVidia dem Risiko gegenüber, dass Lizenznehmer versuchen werden, Alternativen zu finden. Der Grund ist, dass nVidia durch den ARM-Zukauf relativ viel Macht besitzt.

nVidia will diesem Szenario entgegenwirken, indem das Unternehmen das offene Lizenz-Modell und die Kunden-Neutralität von ARM beibehalten will. Sollte nVidia die geplante ARM-Übernahme abschließen können, wird sich der Zukauf sofort positiv auf die Netto-Gewinnmargen als auch den Gewinn je Aktie auswirken, heißt es bei nVidia.

Unter dem Strich ist der ARM-Zukauf ein weiterer Baustein neben dem Mellanox-Zukauf, der nVidia noch konkurrenzfähiger macht. Insbesondere dürfte nVidia damit nicht nur seine Marktstellung im Bereich Computerchips für Datenzentren stärken, sondern nVidia auch an die Spitze der KI-Unternehmen katapultieren.

Auch aus diesem Grunde sehen Analysten wie z.B. aus dem Hause Bank of America schon Kursziele für die nVidia Aktie von jenseits der 600-Dollar-Marke – und dies obwohl sich die Aktie in diesem Jahr schon verdoppelt hat.

Kurzum: Die nVidia-Aktie ist vor allem für jene Anleger interessant, die vom KI-Boom profitieren wollen. Allein der KI-Markt in Europa soll bis 2022 auf 10 Mrd. Euro wachsen (Quelle: Bitkom, EITO), weltweit soll der KI-Markt ein Jahr später dann ein Volumen von über 98 Mrd. US-Dollar erreichen.