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Paypal fädelt Milliarden-Deal mit Finanzinvestor KKR ein

Paypal fädelt Milliarden-Deal mit Finanzinvestor KKR ein
BigTunaOnline / Shutterstock.com
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Die Meldung war ein Paukenschlag und sorgte für freudige Gesichter bei den Paypal-Anlegern. Der US-Zahlungsdienstleister verkauft ein milliardenschweres Kreditportfolio an den Private Equity-Riesen KKR. Die frei werdenden Mittel sollen unter anderem zur Aufstockung des Aktienrückkaufprogramms verwendet werden.

Verkauf des Kreditportfolios lässt die Kasse klingeln

PayPal trennt sich im Rahmen einer Vereinbarung mit dem Finanzinvestor KKR von einem riesigen Schuldenpaket und wird durch den Verkauf einen Milliardengewinn einstreichen. Konkret geht es um ein Kreditpaket an Forderungen aus „Buy Now Pay Later“ (BNPL) Produkten mit einem Volumen von bis zu 40 Milliarden Dollar. Die Forderungen an aktuellen und zukünftigen PayPal Pay Later-Krediten stammen aus Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und dem Vereinigten Königreich.

Vereinfacht gesagt handelt es sich hierbei um einen Zahlungsaufschub für die Kunden, da sie auf Rechnung oder in Raten zahlen. PayPal hat im Jahr 2020 ein eigenes BNPL-Angebot eingeführt. das Unternehmen zählt mehr als 200 Millionen Kredite an über 30 Millionen Kunden. Im Jahr 2022 wickelte PayPal Holdings weltweit ein BNPL-Zahlungsvolumen von mehr als 20 Milliarden Dollar ab. Das entspricht einem deutlich Anstieg von etwa 160% gegenüber dem Vorjahr.

Paypal nimmt Risiken aus der Bilanz

Im Paket enthalten sind praktisch alle bislang von PayPal verwalteten „Buy Now Pay Later“-Kredite in Europa. Für Paypal dürfte sich der Deal auf jeden Fall lohnen. Vor allem weil das Risiko von Kreditausfällen in Europa drastisch reduziert wird. Zum Hintergrund: Die Ausfallraten im Bereich BNPL-Kredite gelten als vergleichsweise hoch. Häufig werden von jungen Menschen mit geringer Bonität Spontankäufe in mehreren Online-Shops getätigt, sodass es zu Problemen bei der Rückzahlung kommt.

Auf der anderen Seite kann Paypal mit dem Deal das BNPL-Geschäft in Europa zügig ausbauen und die frei werdenden Mittel gezielt für andere strategische Initiativen einsetzen.

Aktienrückkauf wird aufgesteckt

Im Rahmen der Transaktion fließen dem US-Konzern Paypal brutto 1,8 Milliarden Dollar im zweiten Halbjahr zu. Das Unternehmen rechnet damit, rund 1 Milliarde Dollar für zusätzliche Aktienrückkäufe in diesem Jahr zu verwenden. Damit erhöht sich der aktualisierte Ausblick für Aktienrückkäufe auf 5 Milliarden Dollar für das Jahr.

Paypal weiter im Wachstumsmodus

Unterdessen ist der US-Zahlungsdienstleister weiter im Wachstumsmodus: Die Umsätze kletterten im letzten Quartal auf 7,04 Milliarden Dollar. Das lag 8,3% über dem Vorjahresquartal und 50 Millionen Dollar über den Analystenschätzungen.

Die Zahl der Transaktionen erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 13% auf 5,835 Milliarden. Unter dem Strich erzielte Paypal einen bereinigten Gewinn von 1,17 Dollar je Aktie. Auch das lag über den Erwartungen der Analysten, die im Vorfeld von 1,10 Dollar je Anteilschein ausgegangen waren.