Paypal und Netflix: Warum Schnäppchenjäger jetzt hellhörig werden

Paypal und Netflix: Warum Schnäppchenjäger jetzt hellhörig werden
Harry Wedzinga / shutterstock.com
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Wir haben Frühlingsschlussverkauf! Einige Tech-Werte haben in den letzten Wochen und Monaten derart viel abgegeben, dass sie jetzt schon gefährlich günstig sind. Gefährlich deshalb, weil es nur einen richtigen Impuls braucht und schon haben wir die Chance zum Schnäppchenkauf verpasst.

Sowohl Paypal als auch Netflix geben heute 3-4 Prozent ab. Hier kauft uns aktuell also noch niemand etwas weg. Wenn wir uns die Charts anschauen, kommen wir aber schon bald in richtig interessante Zonen. Da ist ein Kauf durchaus eine Überlegung wert.

Wobei ich dazu sagen muss, dass Netflix natürlich derzeit ziemlich schlechte Presse bekommt und vor der nächsten Berichtssaison kaum positiv überraschen kann. Paypal steht dagegen ganz anders da. Hier wird weder das Management hinterfragt, noch geht es um eine spezielle Ausrichtung des Unternehmens, die in der Vergangenheit zu Verlusten geführt hat.

Netflix im Wochenchart

Das eingezeichnete rosa Rechteck hatte ich einmal angedacht als unterstützende Kaufzone. Da waren die Kurse von Netflix noch wesentlich höher. Ein bisschen hat dieser Bereich zwar gebremst, letztlich stehen wir auf Wochensicht sogar schon darunter. Wenn auch nur einen Schnaps.

(Quelle: Tradingview.com)

Entscheidend ist hier jetzt der RSI auf Wochensicht. Der rote Pfeil zeigt an, dass wir stark überverkauft sind. Sobald wir aus diesem Stadium wieder nach oben laufen, wäre das eine Option für einen Kauf. Die größte Panik ist dann vorerst vorbei. Die Kurse haben schließlich auch massiv abgegeben. Von 700 US-Dollar ging es runter auf 190. Da ist logischerweise jetzt mehr Potential auf der Oberseite.

Für besonders große Pessimisten habe ich den Bereich um 130 US-Dollar als nächsten Supportzone ausgemacht. Nur für den Fall, dass wir tatsächlich noch einmal ein Stockwerk weiter nach unten rutschen sollten. Davon gehe ich aber eher nicht aus. Wer die Quartalsberichte schrecklich fand, hat inzwischen längst verkauft. So viel Drama gibt es hier jetzt nicht mehr, wie in den Serien auf Netflix. Bis zur nächsten Berichtssaison verlaufen die Kurse jetzt wohl verhältnismäßig ruhig. Soll heißen: keinen erneuten senkrechten Absturz.

Paypal im Wochenchart

Die Charts von Paypal und Netflix machten in den letzten Monaten fast Synchronschwimmen. Beide sind aber eventuell bald am Beckenrand angekommen und klettern dann wieder raus aus der Misere. Paypal hat jetzt eine Zone erreicht, die in den Jahren 2018 und 2019 sehr umkämpft war. Damals dauerte es 2 Jahre, bis wir diesen Bereich verlassen konnten.

(Quelle: Tradingview.com)

Entsprechend stark sollte jetzt hier die Unterstützung sein. Es müsste schon etwas gravierend Negatives passieren, damit Paypal z.B. unter 70 US-Dollar fällt.

Laut RSI im Wochenchart haben wir die größte Verkaufspanik auch wieder hinter uns gebracht. Insofern finde ich es nicht verkehrt hier scheibchenweise einzukaufen, wenn Sie an das Unternehmen und dessen Entwicklung glauben. Das KGV liegt aktuell bei gut 28 Punkten. In den vergangenen Jahren war es meist bei 50 oder 2020 sogar bei 65. Das passt natürlich auch zum günstigen Kurs.

Fazit

Paypal sieht insgesamt attraktiver aus von beiden Aktien. Netflix würde ich vor den nächsten Quartalszahlen kaufen, in der Hoffnung, dass diese dann positiv überraschen. Beide Aktien werden morgen kaum explodieren. Insofern ist der Zeitpunkt des Kaufes nicht wirklich entscheidend. Wir sind auf einem günstigen Niveau angekommen und darauf lässt sich in den nächsten Monaten und vermutlich auch Jahren aufbauen. Letzteres gilt insbesondere für Paypal. Bei Netflix müssen wir tatsächlich schauen, ob das Management das Unternehmen wieder auf die Erfolgsspur führen kann. Dann ist ein langfristiges Investment berechtigt.