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Pinterest: Paypal macht den Rückzug und schickt Pinterest-Aktie auf Talfahrt

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Vor einigen Tagen hatten Übernahmegerüchte der Aktie der Fotoplattform Pinterest noch Leben eingehaucht. Gut informierte Quellen berichteten, dass es Gespräche zwischen dem Zahlungsspezialisten Paypal und Pinterest gibt. Der kolportierte Transaktionspreis soll bei bis zu 70 Milliarden Dollar gelegen haben  doch nun erfolgt die überraschende Wende: Paypal tritt vorerst den geordneten Rückzug an und legt doch keine verbindliche Offerte auf den Tisch.

Die neuen Nachrichten sorgten für einen kräftigen Kurseinbruch bei der Pinterest-Aktie. Seit dem Hoch bei 62 Dollar vor wenigen Tagen ist der Kurs deutlich auf 47 Dollar eingebrochen.

Fotoplattform mit Netzwerkeffekt…

Pinterest ist ein sozialer Internetdienst im Bereich Foto-Hosting. Über die Plattform (online oder App) können Benutzer Bilder hochladen, diese in Kategorien und bestimmte Themen einteilen und mit anderen Benutzern teilen. Auf diese Weise haben User die Möglichkeit, Interessantes, Inspirierendes oder Nützliches auf ihrer virtuellen Pinnwand zu speichern und mit Kommentaren zu versehen oder auf Pinnwänden anderer Nutzer zu entdecken.

….entpuppt sich als Pandemie-Gewinner

Geld verdient Pinterest hauptsächlich über Werbeanzeigen auf der Plattform, insbesondere mit sogenannten Promoted Pins. Hierbei handelt es sich um Kreativbeiträge in dem sozialen Netzwerk, die von Werbetreibenden erstellt worden sind. Produkte oder Dienstleistungen stehen im Fokus, die gegen Geld erworben werden können. Als Plattformbetreiber erhält das soziale Netzwerk beim Verkauf verlinkter Produkte einen Umsatzanteil.

Im zweiten Quartal erzielte Pinterest ein Umsatzplus von 125% auf 613,2 Millionen Dollar. Beim EBITDA erreichte das Unternehmen 178 Millionen Dollar nach einem Verlust von 34 Millionen Dollar im Vorjahr.

Paypal will Super App aufbauen

Auch Paypal war zuletzt auf Expansionskurs: Gerade hatte Paypal-Firmenboss Dan Schulmann angekündigt, die Bezahl-App massiv ausbauen zu wollen. Langfristig soll eine Super-App entstehen, die Finanzdienstleistungen (u.a. auch Sparkonten) mit Kommunikation, Einkaufen und weiteren Funktionen verbinden soll. Hierfür wurde im Septmber der japanische Einkaufsdienstleister Paidy für 2,7 Milliarden Dollar übernommen. Paidy ermöglicht Kunden ein Produkt zu kaufen und erst später in Raten zu zahlen.

Warum eine Übernahme Sinn machen könnte

Als Plattformbetreiber erhält das soziale Netzwerk Pinterest beim Verkauf verlinkter Produkte einen Umsatzanteil. Dieses Geschäft soll zukünftig massiv ausgebaut werden und hier könnte Paypal als Zahlungsspezialist ins Spiel kommen. Paypal könnte im Hintergrund den Bezahlvorgang übernehmen, damit Käufer bei Pinterest nicht mehr ihre Bezahldaten hinterlegen müssen. Damit dürften die Verkäufe auf der Plattform deutlich angekurbelt werden.

Zahlreiche Nutzer kommen nämlich über die Google-Suche auf Pinterest und haben dort gar kein Nutzerprofil. Das müssten sie nach einer Übernahme auch gar nicht haben. Ein Paypal-Konto würde genügen, um dort einzukaufen. Da es bereits mehr als 400 Millionen Paypal-Nutzer gibt, könnte dies einen ordentlichen Wachstumsschub bedeuten.

Mit Pinterest würde Paypal zudem einen großen Schritt ins explodierende Social-Commerce-Geschäft machen. Immerhin nutzen weltweit über 450 Millionen Menschen (davon rund 20% aus den USA) monatlich Pinterest, um in über 175 Milliarden Inhalten aus diversen Themengebieten wie Kochen, Reisen, Hochzeit, Feste, Mode, Inneneinrichtung, Garten, Sport u.v.a. zu suchen.

Ob für diesen Schritt eine bis zu 70 Milliarden Dollar teure Übernahme zwingend benötigt wird, mag bezweifelt werden. Zu den Gründen des Rückzugs haben die beiden Firmen keinerlei Angaben gemacht. Damit ist aber nicht gesagt, dass Pinterest zukünftig sein Wachstumspfad alleine beschreitet. Auch dem Software-Riesen Microsoft ist schon Interesse nachgesagt worden.