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Peloton-Aktie sendet kleines Lebenszeichen

Peloton-Aktie sendet kleines Lebenszeichen
solarseven / Shutterstock.com
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Rückläufige Umsätze und ein deutlich höherer Verlust. Das war die herbe Kost, die die Peloton-Anleger mit Vorlage der Quartalszahlen erst einmal verdauen mussten. Der Aktienkurs spricht eine deutliche Sprache: Auf Sicht der vergangenen 12 Monate rauschten die Peloton-Papiere um 90% in den Keller.

Gestern allerdings ging es, zumindest vorübergehend, nach oben. Die Aktien des Fitness-Konzerns zogen deutlich an, nachdem bekannt wurde, dass sich der Rivale Nautilus zum Verkauf gestellt hat.

Corona-Nachfrageboom hat sich kräftig abgekühlt

Peloton war einer der großen Gewinner der Lockdown-Beschränkungen während der Corona-Pandemie. Die Verkäufe der Trainingsbikes und Laufbänder von Peloton sprangen hoch, Interessenten mussten zum Teil lange auf ihre Geräte warten. Im Geschäftsjahr 2021 (bei Peloton bis Juni 2021) kletterten die Umsätze um 120% auf knapp über 4 Milliarden Dollar.

Fehlentscheidungen treffen auf Nachfragerückgang

Doch das kometenhafte Wachstum zog viele Probleme nach sich. Enorme Wartezeiten, Qualitätsprobleme und eine zu groß angelegte Expansion waren nur einige davon. Zudem kam es im Frühjahr 2021 zu einem tragischen Unfall, bei dem ein Kind durch ein Laufband zu Tode kam und ein zu später Produktrückruf zu einem großen Reputationsschaden führte.

Umsatz bricht um 28% ein

Unterdessen sind die hohen Zuwachsraten längst vorbei: Im abgelaufenen vierten Quartal des Geschäftsjahres 2022 schrumpfte der Umsatz auf 679 Millionen Dollar. Ein Rückgang von 28% zum Vorjahresquartal. Zugleich ließ die Profitabilität deutlich zu wünschen übrig. Unterm Strich sammelte sich ein Fehlbetrag von gut 1,24 Milliarden Dollar an, nach roten Zahlen von 313 Millionen Dollar ein Jahr zuvor.

Markt dürfte dennoch weiter wachsen

Dennoch wittern Experten durchaus weiteres Marktpotenzial. So rechnet. J.-P.-Morgan-Analyst Samik Chatterjee beispielsweise damit, dass der Markt für Fitnessplattformen von 11 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr bis auf 70 Milliarden Dollar in 2026 ansteigen könnte.

Rivale Nautilus stellt sich zum Verkauf

Gestern sorgte dann die Nachricht des Konkurrenten Nautilus, der strategische Alternative überprüfen will, für Phantasie bei den Peloton-Anlegern. Der Prozess hat begonnen und auch ein möglicher Verkauf des Rivalen steht zur Diskussion.

Bei Peloton könnte eine ähnliche Entwicklung bevorstehen. Nach dem drastischen Verfall des Aktienkurses hatten Investoren wie Blackwells Capital ebenfalls einen Verkauf von Peloton ins Spiel gebracht. Anfang des Monats haben die Firmengründer John Foley und Hisao Kushi, das Unternehmen verlassen. Einige Insider spekulierten bereits, dass dadurch die Wahrscheinlichkeit eines Verkaufs steigen könnte.

Fazit: Übernahmegerüchte sind an der Börse gang und gäbe. Dabei trifft es oftmals Firmen, deren Aktienkurse (wie bei Peloton) extrem unter Druck gekommen sind. Daraus muss sich aber nicht zwangsläufig eine Anlagechance ergeben. Wichtig für eine langfristige Investition sind ein stabiles und vor allem profitables Geschäftsmodell. Beides finden Investoren momentan bei der Peloton-Aktie nicht vor. Wer trotzdem auf die Peloton-Aktie setzt, sollte sich des hohen Risikos bewusst sein.