Pepsico-Aktie schlägt breiten Aktienmarkt um Längen

Während sich der breite Aktienmarkt im Börsenjahr 2022 extrem schwer tut, halten sich die Papiere des Getränkeriesen Pepsico ausgesprochen gut. Seit dem Jahreswechsel liegt die Aktie nur minimal (rd. 2%) in der Verlustzone und haben damit deutlich besser abgeschnitten als der Gesamtmarkt. Kein Wunder, operativ laufen die Geschäfte des US-Konzerns auf Hochtouren. Nach einem kräftigen Umsatzplus im zweiten Quartal hat der Getränke-Gigant seine Umsatzerwartungen nochmals nach oben geschraubt.
Pepsico – der Erzrivale von Coca Cola
Pepsico ist ein weltweit führender Getränke- und Nahrungsmittelhersteller, der zu den größten Wettbewerbern von Coca Cola zählt. Zu den bedeutendsten Marken zählen Pepsi, 7Up, Tropicana, Lay´s, Doritos und Gatorade. Das Unternehmen verkauft die verschiedenen Getränke und Speisen über ein breites Netzwerk an Händlern und Zwischenhändlern auf der ganzen Welt.
Die Produktpalette umfasst Soft- und Energiedrinks, Kaffee, Tee und Wasser, Snacks wie Chips und Tortillas mit dazugehörenden Dips sowie Zerealien, Reis- und Nudelprodukte, Sirups, Hafergrütze und Maismehl. Des Weiteren arbeitet der Konzern auch an der Herstellung kalorienarmer Speisen. Die wichtigsten Kunden für Pepsico sind Supermärkte, der Einzelhandel, Lebensmittelketten, Restaurants, Hotels und unabhängige Getränke- und Nahrungsmittelvertriebe.
Kräftiges Umsatzplus im zweiten Quartal
Momentan laufen die Geschäfte auf Hochtouren: Im zurückliegenden zweiten Quartal ging ein Umsatz von 20,2 Milliarden Dollar durch die Bücher des Konzerns. Das entspricht einem deutlichen Plus von 13% zum Vorjahresquartal. Auf vergleichbaren Wechselkursen lag der Anstieg bei 5,3% und übertraf die Analystenerwartungen um 720 Millionen Dollar.
Gewinnmargen unter Druck
Der Betriebsgewinn brach hingegen unerwartet stark um rund ein Drittel auf 2,1 Milliarden Dollar ein. Besonders Abschreibungen infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine und der Sanktionen gegen Russland sorgten für spürbaren Gegenwind und belasteten die Ergebnisse mit mehr als 1 Milliarde Dollar.
Unter dem Strich musste der Getränke-Konzern einen Gewinnrückgang um beinahe 40% auf rund 1,4 Milliarden Dollar ausweisen. Bereinigt je Aktie blieben am Ende 1,86 Dollar hängen. Das lag 12 Cent über den Prognosen der Analysten.
Umsatzausblick wird angehoben
Für den weiteren Jahresverlauf zeigt sich der Konzern zuversichtlich. Nachdem bereits nach den Zahlen zum ersten Quartal die Umsatzprognose auf ein Wachstum zwischen 6 bis 8% angehoben wurde, folgt nun die nächste Anpassung. Firmenboss Ramon Laguarta stellt nun einen Umsatzanstieg um 10% (ohne Währungseffekte) in Aussicht.
Allerdings rechnet Pepsico mit anhaltendem Druck auf die Gewinnmargen, da sich steigende Rohstoff- und Frachtkosten negativ auswirken. Hier erwägt Pepsico weitere Preiserhöhungen und Änderungen im Produktmix, um sich auf steigende Kosten und eine höhere Inflation für den Rest des Jahres vorzubereiten.
Shrinkflation im Visier
Zudem strebt Pepsico kleinere Größen an, entweder bei der Verpackung oder bei der Menge des darin enthaltenen Produkts. Die so genannte Shrinkflation – bei der Unternehmen die Größe oder Menge eines Produkts bei gleichbleibendem Preis reduzieren – ist nichts Neues, aber das aktuelle Umfeld hat sie zu einem beliebten Instrument für viele Unternehmen gemacht, insbesondere für solche, die Lebensmittel und Getränke herstellen. Pepsico hat bereits die Flüssigkeitsmenge in Gatorade-Flaschen um 12% reduziert.
Gewinnplus von 8% erwartet
Beim Gewinn lässt der Getränke-Riese seine Planungen unverändert und peilt einen wechselkursbereinigten Anstieg des Gewinns je Aktie um 8% im Gesamtjahr an. Den Anlegern scheinen die Aussichten zu gefallen. In einem ansonsten etwas schwächeren Marktumfeld gestern konnten sich die Pepsico-Papiere mit leichten Zugewinnen behaupten.