Reckitt Benckiser und Procter & Gamble überzeugen durch starke Marken
Reckitt Benckiser gehört zu den führenden Unternehmen in den Bereichen Gesundheit, Hygiene und Haushalt und hat es auch in den ersten 9 Monaten geschafft, uns von seinen Qualitäten zu überzeugen.
Trotz des anspruchsvollen Marktumfelds erzielte der britische Konzern ein Umsatzplus von 3%. So schnell wurde die 7 Mrd £ Marke noch nie geknackt.
Damit hätte Reckitt wahrscheinlich auch das laufende Geschäftsjahr mit Rekordergebnissen abgeschlossen, allerdings soll bis zum 23. Dezember das gesamte Pharma-Geschäft ausgegliedert und als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht werden. Die Sparte hatte zuletzt mit massiven Umsatz- und Gewinnrückgängen zu kämpfen.
Ein wichtiger Patentschutz ist ausgelaufen, und Reckitt geriet durch die asiatischen Nachahmer-Medikamente massiv unter Druck. Inwieweit auch die rezeptfreien Produkte von der Ausgliederung betroffen sind ist ungewiss, da einige Arzneimittel im Bereich Gesundheit bilanziert werden.
Mit der Abspaltung liegt der künftige Fokus auf dem Konsumgüter-Geschäft
Bei den Hygieneartikeln profitierte Reckitt bereits von der dynamischen Nachfrage aus den Schwellenländern. Stärkste Wachstumstreiber waren die Marken Cilit Bang, Durex und Calgon. Jetzt soll die breite Produktpalette noch besser an die regionalen Bedürfnisse der Kunden angepasst werden.
Reckitt Benckiser ist ein defensiver Dauerläufer und überzeugt uns mit seinen robusten Fundamentalwerten, attraktiven Wachstumsaussichten und starken Marken.
Unternehmensporträt
Reckitt Benckiser plc entstand im Dezember 1999 aus der Fusion von Reckitt & Colman und Benckiser. Der britische Konzern ist der globale Marktführer bei Haushaltsreinigern und ein international führender Hersteller von Wasch-, Putz- und Reinigungsmitteln.
Globale Strategie mit 19 Power-Marken, darunter Calgon und Sagrotan (Wäsche), Calgonit/Finish (Geschirr) und Clearasil (Hautpflege). Pharma- und Nahrungsmittelgeschäfte sind Randaktivitäten.
Procter & Gamble: Umstrukturierung schreitet voran
Angesichts der schwierigen Umstrukturierung und der angespannten Marktsituation in Osteuropa hat sich P&G im abgelaufenen Geschäftsjahr gut geschlagen. Der Umsatz sank nur um 1,3% auf rund 83 Mrd $. Durch die günstige Entwicklung auf dem Rohstoffmarkt konnte der Gewinn sogar um 2,9% auf 11,6 Mrd $ zulegen. Im 1. Quartal sah es dagegen etwas schlechter aus.
Bei stagnierendem Umsatz sank der Gewinn um 33,7% auf 2 Mrd $. Allerdings sind die Zahlen nicht vorbehaltlos vergleichbar, denn P&G ist dabei, sich grundlegend umzustrukturieren. Dazu wurden mehrere Umbaumaßnahmen gleichzeitig ausgeführt, die nur mit dem exzellenten Management möglich waren.
Buffett kauft Duracell
Der größte Schritt war der Verkauf des Duracell-Geschäfts an Warren Buffett, der schon bis zum nächsten Sommer abgeschlossen sein soll. Buffett lobte das Batteriegeschäft als privater Verbraucher und langfristiger Investor. Für rund 1,7 Mrd $ in bar und 4,7 Mrd $ in Aktien soll dieser Geschäftsbereich seinen Besitzer wechseln.
Zuvor wurde schon die Tiernahrungssparte an den US-Konzern Mars für rund 2,9 Mrd $ veräußert. Der Verkauf umfasste die etablierten Marken Iams, Natura und Eukanuba sowie deren Produktionsstätten in Nord- und Lateinamerika.
Für die europäische Produktion sucht P&G weiterhin nach interessierten Käufern.
Das frische Geld soll für den Ausbau der Dachmarkenkampagne genutzt werden. P&G wirbt bei all seinen Konsumgütern mit seinem Image als Qualitätskonzern.
Unternehmensporträt
Procter & Gamble (P&G) gehört zu den weltweit führenden Markenartikel-Unternehmen. Gemessen am Börsenwert übertrifft der Konzern Konkurrenten wie Colgate, Kimberly-Clark oder Unilever um Längen.
Die wichtigsten Marken sind Gillette (Übernahme im Jahr 2005), Pampers, Pantene, Head & Shoulders, Braun, Mach3, Fusion, Wella, Always und Oral-B. Die 250 bekanntesten Marken werden in 140 Ländern regelmäßig von etwa 4,5 Mrd Kunden gekauft.