Regeneron gelingt Durchbruch bei der Behandlung von Allergien
Schon mit der Zulassung des Augenmedikaments Eylea in 2011 gelang dem US-Biotech-Konzern Regeneron ein sensationeller Erfolg. Das Mittel zur Behandlung der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) bei Erwachsenen entwickelte sich schnell zum Blockbuster – in diesem Jahr dürfte Eylea (Wirkstoff Aflibercept) mehr als 5 Mrd. US-$ zum Regeneron-Umsatz beisteuern.
Der Erfolg von Eylea hat sich auch für Anleger positiv ausgewirkt, die Regeneron-Aktie kletterte in den letzten 5 Jahren um mehr als 220 %. In 2016 wurde es etwas ruhiger um den New Yorker Biotech-Konzern, doch nun scheint der nächste, große Blockbuster in Sicht.
Regeneron erhält Zulassung für Dupixent
Die Rede ist von Dupixent (Wirkstoff Dupilumab), einem IL-4/IL-13 Blocker zur Behandlung der moderaten und schweren atopischen Dermatitis, auch Neurodermitis genannt. Dabei handelt es sich um eine chronisch entzündliche und oft mit einem Juckreiz verbundene Hautkrankheit.
Weltweit sind 5 bis 20 % der Kinder und bis zu 3 % der Erwachsenen von dieser Allergie betroffen. Allein in den USA summiert sich die Zahl der Erwachsenen, die regelmäßig wegen Neurodermitis behandelt werden müssen, auf 300.000 Patienten.
Ende März erhielt Dupixent die Zulassung von der US-Gesundheitsbehörde FDA. Die jährliche Behandlung mit Dupixent kostet 37.000 US-$ und ist damit günstiger als mit anderen vergleichbaren Biologika (41.000 bis 83.000 US-$).
Warum Dupixent den Durchbruch bei der Behandlung von Allergien bringen könnte
Dupixent, das gemeinsam von Regeneron und Sanofi entwickelt wurde, ist aber weit mehr als nur ein Präparat zur Behandlung von Neurodermitis. Dupixent könnte den Durchbruch bei der Behandlung von Allergien bedeuten.
Der Grund: Der monoklonale Antikörper geht zwei Schlüssel-Proteine (IL-4 und IL-13) an, die für die Überreaktion des Immunsystems und damit für die meisten Allergien (Asthma, Heuschnupfen, Nahrungsmittelallergien etc.) verantwortlich gemacht werden.
Daher wird Dupixent bereits von Regeneron in anderen Indikationen wie zum Beispiel Asthma, Nasenpolypen und Eosinophile Ösophagitis (allergieartige Entzündung der Speiseröhre) in der Klinik getestet.
Experten bei Regeneron und auch andere Mediziner glauben, dass die Proteine IL-4/IL-13 eine zentrale Rolle bei vielen Typ-II-Allergien spielen, wodurch Analysten Dupixent aufgrund seiner hohen Wirksamkeit und guten Verträglichkeit ein enormes Potenzial einräumen.
Regeneron-Aktie: Dupixent auf den Weg zum Milliarden-Blockbuster
Regeneron selbst schätzt, dass rund 1,6 Millionen Patienten allein im Neurodermitis-Bereich für die Behandlung mit Dupixent in Frage kommen. Erhält der New Yorker Biotech-Konzern die Zulassung für Dupixent für weitere Indikationen (Asthma etc.), dürfte der Patientenpool nochmals deutlich höher liegen.
Analysten aus dem Hause Bernstein schätzen daher, dass Dupixent bis 2021 einen Jahresumsatz von rund 3 Mrd. US-$ generieren wird. Im Hause Leerink ist man noch optimistischer – hier gehen die Analysten von einem Umsatzpotenzial von jährlich über 5 Mrd. US-$ aus, womit Dupixent zu den Top 10 der umsatzstärksten Medikamente aufsteigen dürfte.
Fazit: Regeneron gelingt mit Dupixent erneut ein großer Wurf
Mit der Entwicklung von Dupixent hat der New Yorker Biotech-Konzern nach Eylea erneut seine Klasse und die Werthaltigkeit seiner Antikörper-Entwicklungsplattform VelociSuite unter Beweis gestellt.
Auch wenn noch nicht endgültig feststeht, ob sich Dupixent wirklich als Allzweck-Waffe gegen sämtliche Allerdien entpuppt, deutet vieles darauf hin, dass Dupixent Millionen von Menschen mit Type-II-Allergien helfen kann.
Dies dürfte sich langfristig auch für Anleger auszahlen. Aufgrund des Erfolgs von Dupixent rechnen Analysten in den kommenden 3 bis 5 Jahren weiter mit einem zweistelligen Umsatzwachstum und weiter steigenden Gewinnen bei Regeneron.
Auch wenn der New Yorker Biotech-Konzern noch keine Dividende zahlt, für Anleger, die gerne in wachstumsstarke Biotech-Aktien investieren, ist die Regeneron-Aktie in jedem Fall einen näheren Blick wert, zumal der weltweite Dermatologie-Markt bis 2022 um rund 50 % auf 33,7 Mrd. US-$ wachsen soll (Quelle: RnRMarketResearch).