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Snap: Aktie der Snapchat- Mutter nach Zahlen auf Achterbahnfahrt

Snap: Aktie der Snapchat- Mutter nach Zahlen auf Achterbahnfahrt
dennizn / Shutterstock.com
Inhaltsverzeichnis

Die Aktie des Social Media-Konzerns Snap war einer der klaren Gewinner der Pandemie. Konnte man im März 2020 eine Aktie noch für unter 9 Dollar ergattern, musste man im September letzten Jahres in der Spitze über 83 Dollar für einen Anteilsschein auf den Tisch legen.

Doch das war offenbar zu viel des Guten: Den hohen Erwartungen konnte der US-Konzern nicht gerecht werden. Im Zuge der Schwäche von Technologieaktien (Stichwort: Angst vor steigenden Zinsen) und schwächeren Ergebnissen rauschte die Aktie in den letzten Monaten in die Tiefe. Daran konnte auch die jüngst vorgelegten Zahlen zum ersten Quartal wenig ändern. Die Aktie ging mit knapp unter 30 Dollar am Freitag aus dem Handel und liegt damit meilenweit unter den historischen Höchstkursen.

Snap im Portrait

Snap ist ein US-amerikanisches Technologie- und Social Media-Unternehmen. Zu den Produkten zählt der Instant-Messaging-Dienst SnapChat. Mit der App lassen sich Fotos verschicken, die sich nach kurzer Zeit wieder von selbst löschen. Neben der App produziert Snap auch eine tragbare Kamera, sogenannte Spectacles, in Form einer Sonnenbrille. Snap bezeichnete sich selbst als Kamera-Firma. Inzwischen arbeitet das Unternehmen auch an der erweiterten Realität, der sogenannten Augmented Reality. Der Unternehmenssitz befindet sich In Venice, California.

Corona sorgte für Sonderkonjunktur…

Zu Beginn der Pandemie verzeichnete der Konzern einen regelrechten Run auf seine App. Immer mehr Menschen wollten im Zuge des Lock Downs die Foto-App nutzen. So kletterten die Umsätze im Corona-Jahr 2020 um 46% auf 2,5 Milliarden Dollar. In 2021 kletterten die Erlöse nochmals kräftig auf 4,11 Milliarden Dollar. Unter dem Strich verharrte das Unternehmen aber weiterhin tief in der Verlustzone (-488 Millionen Dollar).

….nun nehmen die Wachstumsraten nehmen drastisch ab

Die kräftige Wachstumsdynamik hat sich aber längst abgeschwächt. Zumal Snapchat mit erheblichen Problemen der neuen Datenschutzvorgaben für Apples iPhone zu kämpfen hat. Ein Datenschutz-Update für iPhones hindert mittlerweile Online-Werbetreibende am sogenannten Tracking von Nutzern ohne deren ausdrückliche Zustimmung. Eine Ablehnung bedeutet damit weniger Daten für personalisierte Werbung. Entsprechend kann der Werbeerfolg weniger gut gemessen werden.

Im ersten Quartal erzielte Snap ein Umsatzplus von 38% auf 1,06 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Im Vorquartal lag das Wachstum allerdings noch bei 41%, im dritten Quartal bei 57% und im zweiten Quartal 2021 bei 116%. Dabei stammten 71,5% der Umsätze aus den USA, 15,2% aus Europa und 13,3% aus dem Rest der Welt.

Nutzerbasis legt weiter zu

Dabei ist die Reichweite mittlerweile immens. Immerhin nutzten zuletzt 332 Millionen Menschen den Dienst auf täglicher Basis – ein Anstieg um 18% zum Vorjahr. Je Nutzer konnte der Umsatz (ARPU) im Jahresvergleich um 17% auf 3,20Dollar gesteigert werden, im Vergleich zum Schlussquartal war er jedoch stark rückläufig (Q4 2021: 4,06 Dollar). 

Verlust weitet sich aus

Bei der Profitabilität musste Snap einen Rückschlag hinnehmen, denn die Verluste weiteten sich nochmals aus. Am Ende stand ein Quartalsverlust von 359,62 Millionen Dollar in den Büchern und damit über 72 Millionen Dollar mehr als im Vorjahresquartal.

Unterdessen zeigt sich das Management trotz der geopolitischen Unsicherheiten und der Zurückhaltung auf dem Werbemarkt zuversichtlich. Snap rechnet für das zweite Quartal mit einem Umsatzanstieg zwischen 20 bis 25%. Das bereinigte Vorsteuerergebnis (EBITDA) die Gewinnschwelle erreichen und könnte im Bestfall bei 50 Millionen Dollar liegen.

Fazit: Mit seinem werbebasierten Geschäftsmodell konnte Snap trotz erheblichem Gegenwind weiter wachsen. Allerdings ist die Konkurrenz mit Tik Tok & Co. groß. Ob sich Snap auch in einem konjunkturell schwierigeren Umfeld durchsetzen kann, bleibt abzuwarten. Auch nach dem Kursrückgang liegt der Börsenwert bei 48 Milliarden Dollar. Damit ist die Aktie weiterhin alles andere als ein Schnäppchen.

Herzliche Grüße

Rene König

Redaktionsschluss: 25.04.2022 um 08:50 Uhr