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Snap: Aktie der Snapchat-Mutter schluckt Berliner Start-Up und steigt in E-Commerce-Markt ein

Snap: Aktie der Snapchat-Mutter schluckt Berliner Start-Up und steigt in E-Commerce-Markt ein
dennizn / Shutterstock.com
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An kaum einem anderen Unternehmen scheiden sich die Geister so stark wie an der Snap-Aktie. Einst als Facebook-Disrupter gefeiert, wurde das Unternehmen von vielen Investoren in den Jahren danach abgeschrieben. Doch in der Corona-Krise feierte die Aktie ein fulminantes Comeback. In den zurückliegenden 12 Monaten haben sich die Papiere um mehr als 650% verteuert.

Auch operativ konnte der Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr kräftig zulegen. Jetzt macht das US-Unternehmen mit einer Übernahme auf sich aufmerksam. Der Internetkonzern übernimmt mit Fit Analytics ein Berliner Startup, dass sich auf die Berechnung von Kleidungsgrößen spezialisiert hat. Mit der Übernahme von Fit Analytics stärkt Snap sein Werbegeschäft im Bereich  E-Commerce.

Snap im Portrait

Snap ist ein US-amerikanisches Technologie- und Social Media-Unternehmen. Zu den Produkten zählt der Instant-Messaging-Dienst SnapChat. Mit der App lassen sich Fotos verschicken, die sich nach kurzer Zeit wieder von selbst löschen. Neben der App produziert Snap auch eine tragbare Kamera, sogenannte Spectacles, in Form einer Sonnenbrille. Snap bezeichnete sich selbst als Kamera-Firma. Der Unternehmenssitz befindet sich In Venice, California.

Übernahme soll E-Commerce-Standbein stärken

Mit der gerade bekanntgegebenen Übernahme erweitert der US-Konzern seine Kamera-Reichweite in eine andere Richtung: den Verkauf von Mode, E-Commerce und Shopping. Snap schluckt das Startup Fit Analytics mit Sitz in Berlin. Fit Analytics stellt ein Produkt her, das als „Fit Finder“ bekannt ist und eine Kombination aus maschinellem Lernen und von Käufern bereitgestellten Informationen verwendet, um seine Größenempfehlung für Kleidungsstücke und Schuhe zu erstellen. Zudem bietet das Unternehmen eine breite Palette von Personalisierungstools und anderen Analysen, die Einzelhändlern helfen, herauszufinden, wie sie insgesamt mehr verkaufen können.

Fit Analytics mit breitem Kundenportfolio

Fit Analytics arbeitet bereits mit einer Reihe von großen Einzelhändlern zusammen, darunter North Face, Asos, Calvin Klein, Patagonia und Puma – insgesamt sind es bereits rund 18.000 Händler. Die Intention der Kunden liegt auf der Hand: Die Retourenquote, die mit hohen Kosten die Bilanzen der Online-Modehändler belasten, soll durch den Einsatz von Anwendungen wie Fit Analytics deutlich gesenkt werden.

Fit Analytics ist Teil einer ganzen Reihe von Startups, die Technologien entwickelt haben, um dieses Problem anzugehen: Andere Unternehmen bieten Visualisierungen an, wie Kleidung an einer Person aussehen kann.

Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht. Zu den Investoren von Fit Analytics, die 2010 gegründet wurde, zählen die Investitionsbank Berlin und German Accelerator aus München, die 2012 in einer Seed-Runde knapp 1 Millionen Euro in die Firma gesteckt haben. Fit Analytics soll mit seinen 100 Mitarbeitern vorerst komplett

Einnahmen werden diversifiziert

Der Deal gibt Snap eine weitere Möglichkeit, die Einnahmequellen zu diversifizieren. Das Unternehmen erwirtschaftete im Schlussquartal 911 Millionen Dollar Umsatz. Das lag deutlich über dem Vorjahresniveau von 561 Millionen Dollar. Der Großteil davon stammt aus der Werbung auf Snapchat, daher sucht Snap natürlich nach anderen Möglichkeiten, Geld zu verdienen.

Unabhängig davon, ob Fit Analytics in Snapchat integriert wird oder nicht, und unabhängig davon, wie Apple und Google die Monetarisierung von Apps auf ihren mobilen Plattformen handhaben werden, wird Fit Analytics wahrscheinlich schon jetzt eine beträchtliche Menge an Einnahmen durch seine E-Commerce-Dienste für Einzelhändler erzielen.

Zukäufe spielen weiter eine wichtige Rolle

Eines steht auf jeden Fall fest: Auch in Zukunft dürften Übernahmen bei Snap eine wichtige Rolle spielen. Der Konzern hat bis heute etwa 20 Akquisitionen getätigt, die Bereiche wie Werbetechnologie, standortbezogene Dienste, Dienste zur Weiterentwicklung der KI- und Augmented-Reality-Produkte des Unternehmens sowie Vorstöße in den Musikbereich abdecken. Mit dem Fit Analytics-Deal ist nun ein erster Vorstoß in den Online-Modemarkt vollzogen.