Snowflake-Aktie setzt Talfahrt nach Zahlen weiter fort
Heftig erwischte es gestern die Aktie des US-Konzerns Snowflake. Der Anbieter einer Cloud-Datenspeicherplattform öffnete seine Bücher für die Investoren und verfehlte die Erwartungen. Die Anleger reagierten geschockt und schickten die Aktie zum Handelsbeginn 14% in den Keller, bevor eine Gegenbewegung einsetzte und die Papiere „nur“ mit rund 5% im Minus schlossen.
Dennoch, die Kursentwicklung der letzten Monate ist desaströs. Mussten Anleger im November letzten Jahres für eine Aktie noch knapp über 400 Dollar berappen, so sind die Papiere mittlerweile wieder für 126 Dollar zu haben.
Snowflake: Ein aufstrebender Cloud-Spezialist
Snowflake ist Anbieter einer Cloud-Datenspeicherplattform. Die cloudbasierte Datenplattform bietet Kunden aus allen Bereichen vielfältige Möglichkeiten zum Datenmanagement und ermöglicht das Speichern, Sammeln, Analysieren und den Austausch von Daten auf einer einzigen, integrierten Plattform.
Eine leistungsfähige Architektur ermöglicht effiziente Datenverarbeitung, die nahezu unbegrenzt skalierbar ist. Kunden haben so jederzeit einen schnellen, sicheren und geregelten Zugriff auf ihre Daten. Der Unternehmenssitz befindet sich in San Mateo, Kalifornien.
Wichtig zu wissen – Snowflake ist kein klassisches Saas (Software as a Service)-Unternehmen. Das Unternehmen erzielt Einnahmen, wenn Kunden Daten speichern und Abfragen auf seiner Plattform ausführen, was sich von anderen Softwareanbietern unterscheidet, die monatlich Abonnement-Gebühren verlangen.
Snowflake mit hohem, aber nachlassendem Umsatzwachstum
Zum Jahresauftakt steigerte der Technologiekonzern seinen Umsatz um 84,5% auf 422,37 Millionen Dollar. Das lag 9,36 Millionen Dollar über den Erwartungen der Analysten (Quelle: Seeking Alpha). So hoch der absolute Zuwachs auch aussieht, im Vergleich zu den Vorquartalen musste Snowflake Einbußen bei der Wachstumsdynamik hinnehmen. Im Vorquartal lag das Umsatzwachstum noch bei 101%, im dritten Quartal sogar bei 110%.
Großkunden setzten verstärkt auf Snowflake-Angebot
Insgesamt zählte Snowflake zum Ende des ersten Quartals 6322 Kunden, was einem Plus von 40% entspricht. Stärkere Zuwächse konnte der Konzern allerdings bei den Großkunden erzielen (>1 Millionen Dollar Produktumsatz pro Jahr). In diesem Segment setzen mittlerweile 206 Kunden auf die Lösungen von Snowflake. Das sind 98% mehr als im Vorjahresquartal.
Weiter tief in der Verlustzone
Von schwarzen Zahlen ist das US-amerikanische Datenanalyse-Unternehmen mit Sitz im kalifornischen San Mateo aber noch weit entfernt. Unter dem Strich stand ein Nettoergebnis von minus 165,79 Millionen Dollar (Vorjahr: minus 203,22 Millionen Dollar) in den Büchern.
Das Ergebnis je Aktie lag im Berichtszeitraum bei minus 0,53 Dollar. Das war zwar besser als im Vorjahresquartal (minus 0,70 Dollar je Aktie), lag aber 2 Cent unter den Erwartungen der Wallstreet-Analysten.
Bis zu 67% Umsatzsteigerungen erwartet
Für das Gesamtjahr peilt Snowflake einen Umsatz zwischen 1,885 und 1,900 Milliarden Dollar an. Damit läge das Umsatzwachstum bei 65 bis 67%. Für die operative Marge (Non-GAAP) wird plus ein Prozent in Aussicht gestellt. Gleichzeitig wurde die Prognose für die bereinigte Free Cash Flow-Marge von 15 auf 16% erhöht.
Orakel von Omaha bleibt vorerst weiter investiert
Auch wenn die Aktie in den vergangenen Monaten kräftig unter Druck geriet, der Star-Investor Warren Buffett bleibt weiter bei dem Unternehmen investiert. Buffett hält Aktien im Gegenwert von 1,4 Milliarden Dollar. Das entspricht 1,95% aller Snowflake-Anteilscheine. Allerdings sollten Anleger wissen: Mit einer Gewichtung von gerade 0,39% spielt die Aktie für Buffets Gesamtperformance nur eine sehr untergeordnete Rolle.