Starbucks-Aktie nach angehobener Prognose mit kräftigem Plus

Am Dienstag herrschte noch Weltuntergangsstimmung an den Aktienmärkten. Nachdem die US-Inflationszahlen höher als erwartet ausfielen, drückten die Anleger den Verkaufsknopf und gingen an die Seitenlinie. Sogar der breit gestreute US-Aktienleitindex S&P 500 ging um 4,3% in die Knie.
Von der schwachen Stimmung konnte sich allerdings die Starbucks-Aktie abkoppeln. Nach leichten Verlusten im Tagesverlauf drehten die Papiere der weltgrößten Kaffeehauskette nachbörslich sogar in die Gewinnzone. Am Mittwoch ging es dann nochmals mehr als 6% nach oben. Grund waren positive Aussagen der Konzernführung. Starbuchs will sich neu erfinden und stellt für die nächsten drei Jahre deutlich höhere Wachstumsraten als bislang in Aussicht.
Starbucks im Portrait
Starbucks ist ein international führender Kaffeeproduzent und Betreiber der gleichnamigen Kaffeehauskette. Die weltweiten Filialen verkaufen neben frisch gerösteten Kaffeegetränken und hochwertigen handgefertigten Kaffee- und Teeprodukten auch kalte Mixgetränke, verschiedene Back- und Süßwaren, Fruchtsäfte, Snackboxen mit frischen Salaten und Wraps sowie Zubehörprodukte wie Tassen und Trinkbehälter. In einigen Regionen bieten die Starbucks Evenings Locations abends auch verschiedene Wein- und Biersorten an.
Eine Auswahl an Kaffee- und Teeprodukten wird über lizensierte Filialen, Lebensmittelgeschäfte und Foodservice Accounts im Einzel- und Großhandel vertrieben. Über seine Joint-Venture-Beziehungen mit PepsiCo und weiteren Herstellern produziert und vermarktet Starbucks Frappucino-Kaffeegetränke und eine Reihe an Eiscremes. Zusätzlich zu den eigenen Kaffeeprodukten hält Starbucks ein eigenes Kaffeemaschinensystem namens Verismo im Sortiment, das mit einer Auswahl an passenden Pads verkauft wird, die in den Filialen angebotenen Kaffeeprodukten entsprechen.
Kaffeespezialist mit beeindruckender Erfolgsgeschichte
Dabei kann das im Jahr 1971 in Seattle gegründete Unternehmen auf eine beeindruckende Erfolgsgeschichte zurückblicken. Lag 1997 der Jahresumsatz noch bei unter 1 Milliarde Dollar, waren es im zurückliegenden Geschäftsjahr imposante 29,06 Milliarden Dollar. Unter dem Strich blieb ein Nettogewinn von 4,19 Milliarden Dollar übrig. Im abgelaufenen zweiten Quartal kletterten die Umsätze um 8,7% auf 8,15 Milliarden Dollar. Der Gewinn sank allerdings um 20% auf 913 Millionen Dollar.
Management schraubt Gewinnausblick deutlich nach oben
Nun will sich US-Kaffeehaus neu erfinden und seinen Gewinn durch den Einsatz neuer Technologien und einer Anpassung an die Bedürfnisse der Kunden infolge der Pandemie deutlich steigern. Mit Hilfe von zeitsparenden Brühsystemen, technisierten Abläufen und neuen Geräten zum schnelleren Erhitzen von Lebensmitteln mit weniger Plastikmüll will Starbucks die Rendite nach oben treiben.
Das Unternehmen rechnet in den nächsten drei Jahren mit einem Gewinnwachstum von 15 bis 20% pro Aktie an. Für Sie zum Vergleich: Bislang peilte der Konzern Steigerungsraten zwischen 10 bis 12% an. Beim Umsatz strebt Starbucks ein Wachstum von 7 bis 9% an (alte Prognose: 4-5%). Gleichzeitig sollen die Investitionsausgaben für die kommenden drei Jahre auf 2,5 bis 3 Milliarden Dollar erhöht werden.
Weitere Expansion im Visier
Zudem treibt der Kaffee-Gigant seine Expansion mit Hochdruck voran. Bis Ende 2025 soll die Zahl der Filialen um 10.000 auf weltweit 45.000 erhöht werden. Darin enthalten sind 2000 neue US-Standorte und einige reine Lieferfilialen. In China soll die Zahl der Läden auf 9000 fast verdoppelt werden. Ebenso erfreulich für die Anleger. Von 2023 bis 2025 sollen über 20 Milliarden Dollar an die Aktionäre in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen fließen.