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T-Mobile US übernimmt Mint Mobile für 1,35 Mrd. US-Dollar

T-Mobile US übernimmt Mint Mobile für 1,35 Mrd. US-Dollar
Jonathan Weiss / shutterstock.com
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Die US-amerikanische Tochter der Deutschen Telekom, T-Mobile US Inc., hat wieder zugeschlagen. Der stark expandierende US-Mobilfunkanbieter hat am vergangenen Mittwoch bekannt gegeben, dass er die Ka’ena Corporation übernehmen will.

Zur Ka’ena Corporation gehören die Mobilfunk-Anbieter Mint Mobile, Ultra Mobile sowie der Mobilfunk-Großhändler Plum. Besonders interessant an diesem Markenportfolio dürfte dabei der Billig-Mobilfunkanbieter Mint Mobile sein, der seine Prepaidkarten nur im Online-Direktvertrieb anbietet.

T-Mobil US greift tief in die Tasche

Die Übernahme des kleineren Mitbewerbers lässt sich T-Mobile US richtig was kosten. Bis zu 1,35 Mrd. US-Dollar (USD; entspricht etwa 1,26 Mrd. Euro) will die Telekom-Tochter für die Übernahme auf den Tisch blättern. Der genaue Kaufpreis hängt davon ab, wie sich die Geschäfte von Ka’ena innerhalb eines bestimmten Zeitfensters nach der Übernahme entwickeln.

Den Übernahmepreis will T-Mobile US zu 39% in bar und zu 61% in Aktien bezahlen. Ka’ena und damit auch Mint Mobile befinden sich in Privatbesitz und sind nicht börsennotiert. Zu den Inhabern von Mint Mobile zählt der u.a. aus Comicverfilmungen wie Green Lantern oder Deadpool bekannte kanadische Schauspieler Ryan Reynolds.

T-Mobile setzt auf niedrige Preise und Direktvertrieb

In Zeiten hoher Inflation achten auch US-Amerikaner verstärkt auf günstige Preise. Gerade hier konnten Mint- und Ultra-Mobile punkten, da sie ihre Dienste ohne große Vertriebskosten im Online-Direktvertrieb an den Kunden bringen.

Dies betont auch T-Mobile US-Chef Mike Sievert in einem Statement zur Übernahme: „Mint hat ein unglaublich erfolgreiches digitales Direct-to-Consumer-Geschäft aufgebaut […]. Langfristig werden wir auch davon profitieren, die Marketingformel, für die Mint berühmt geworden ist, auf weitere Teile von T-Mobile anzuwenden.“

So reagierten die Börsen

An den Börsen kam die Übernahme-Ankündigung gut an: So legte der Kurs der T-Mobile US-Aktie an der US-Technologiebörse NASDAQ am 15.03.2023 gegen den Trend um knapp 1% zu und ging mit 144,42 USD aus dem Handel.

Auch die Papiere der T-Mobile US Muttergesellschaft, der Deutschen Telekom, legten in einem insgesamt extrem schwachen deutschen Börsenumfeld leicht zu. Zeitweilig lag der Kurs der Telekom-Aktie sogar bei 21,95 Euro und erreichte damit den höchsten Stand seit fast 22 Jahren.

T-Mobile US auf Wachstumskurs

Spätestens seit der spektakulären Übernahme des Mitbewerbers Sprint für stolze 26 Mrd. USD in 2020 ist T-Mobile US einer der größten Mobilfunkanbieter auf dem riesigen US-Markt. Und was die Wachstumszahlen angeht, macht die Telekom-Tochter den großen US-Mitbewerbern was vor.

So konnte T-Mobile US alleine im 3. Quartal 2022 in den USA 854.000 Neukunden gewinnen. Damit lag das Unternehmen deutlich vor dem Marktführer Verizon, das nur 8.000 neue Vertragskunden hinzugewinnen konnte. Die Nummer 2 auf dem US-Mobilfunkmarkt, AT&T, gewann im gleichen Zeitraum 708.000 Kunden hinzu.

Der Erfolg von T-Mobile US in den Vereinigten Staaten sorgte auch dafür, dass der Kurs der Deutschen Telekom aus einem fast 20-jährigen Dornröschen-Schlaf erwacht ist. So legte der Telekom-Kurs seit dem Abschluss der Sprint-Übernahme durch T-Mobile US im April 2020 gut 84% zu.

Wie es weitergeht

Nach Abschluss der Transaktion bleiben die Mint-Gründer David Glickman und Rizwan Kassim an Bord von T-Mobile. Die übernommenen Marken werden nach dem Closing als separate Geschäftseinheiten operieren.

Auch der Schauspieler Ryan Reynolds wird weiterhin in seiner kreativen Rolle für Mint tätig sein. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Erfüllung der Abschlussbedingungen und wird voraussichtlich im Laufe dieses Jahres abgeschlossen.