An Tesla scheiden sich weiterhin die Geister
Die Tesla-Aktie ist in den vergangenen Handelstagen deutlich unter Druck geraten: Seit Dienstag ist der Kurs von 350 auf unter 290 US-Dollar eingebrochen. Meldungen über Stellenabbau und Produktionskürzungen haben die sonst so optimistischen Anleger des Elektroautopioniers verschreckt.
Elon Musk erwartet „schwieriges Jahr“
In einem Brief an die Aktionäre gab sich Tesla-Chef Elon Musk zuletzt ungewohnt vorsichtig. Er sprach von einem „schwierigen Jahr“ für Tesla und betonte die Notwendigkeit, Kosten zu senken, um das Model 3 günstiger anbieten zu können. Zu diesem Zweck will Tesla die Zahl seiner Vollzeitangestellten um rund 7% oder 3.000 Stellen kürzen.
Im laufenden Quartal soll außerdem nur ein „winziger Gewinn“ erwirtschaftet werden. Auch dies hören die Aktionäre nicht gerne, nachdem Tesla erst im vergangenen Jahr endlich den Sprung in die Profitabilität geschafft hatte.
Aber wie geht es nun bei Tesla weiter? Prinzipiell sind sowohl hohe Kursgewinne als auch hohe Kursverluste möglich. Gute Gründe gibt es für beide Szenarien:
Gründe für einen Siegeszug der Tesla-Aktie
Entgegen vieler Unkenrufe hat es Tesla endlich zur Profitabilität gebracht. Ebenfalls hat Tesla bewiesen, dass der Autobauer in der Lage ist, seine Produktion hochzufahren. Dies ist schon einmal eine wichtige Grundlage für die Fortsetzung der Erfolgsgeschichte.
Außerdem steht die Marke Tesla weiterhin für innovative Elektroautos. In einigen Teilbereichen besitzt das Unternehmen weiterhin einen technologischen Vorsprung vor der Konkurrenz. Auch deswegen sind die Kunden gerne bereit, etwas mehr zu zahlen als bei der Konkurrenz. Genau diesem Kultstatus verdankt auch Apple einen Teil seines Erfolgs beim iPhone. Und das könnte sich für Tesla noch als sehr wertvoll erweisen.
Gründe für eine (deutliche) Korrektur bei der Tesla-Aktie
Hier ist zum einen natürlich die immer noch recht hohe Bewertung von Tesla zu nennen, auch wenn diese nicht mehr so astronomisch wie in früheren Jahren ausfällt. Mit knapp 50 Mrd. US-Dollar Marktkapitalisierung liegt Tesla nur minimal hinter General Motors (53 Mrd.), aber deutlich vor Ford (33 Mrd.). Dabei bringt es Ford auf ein Vielfaches des Tesla-Umsatzes.
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von Tesla liegt nach den durchschnittlichen 2019er Prognosen bei rund 50. Dies gilt jedoch nur für den Fall, dass es Tesla gelingen sollte, die Prognosen auch zu erfüllen. Und diesbezüglich hat Tesla sich in der Vergangenheit nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Im Gegenteil: Ständig wurden in der Vergangenheit angekündigte Termine nach hinten geschoben und eigene Prognosen nicht erfüllt. Andere Wachstumswerte werden in ähnlichen Fällen von den Anlegern brutal abgestraft.
Fazit: Die Chancen und Risiken bleiben hoch
Die Chancen der Tesla-Aktie sind ohne Frage hoch, die Risiken allerdings auch. Daher eignet sich die Aktie nur für risikobereite Anleger, die von einer großen Zukunft von Tesla überzeugt sind. Sicherlich hat sich das Chance/Risiko-Verhältnis mit der positiven Entwicklung im Jahr 2018 verbessert, doch 2019 muss Tesla den guten Eindruck bestätigen. Diesbezüglich fällt der Start ins neue Jahr bescheiden aus.