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Pleite von Tesla? Sehr unwahrscheinlich

Inhaltsverzeichnis

Leerverkäufer bzw. Shortseller wetten im großen Stil auf den Niedergang bzw. auf die Pleite des US-Elektroautobauers Tesla. Wie die Finanzanalysefirma S3 Partners jüngst ermittelt hat, ist Tesla die am meisten leerverkaufte Aktie an der Wall Street.

Insgesamt stehen auf der Shortseite Tesla-Aktien im Wert von 10,4 Mrd. US-$, die leerverkauft wurden. Zur Erinnerung: Leerverkäufer bzw. sogenannte Shortseller spekulieren auf Kursrückgänge und verkaufen Aktien, die sie gar nicht besitzen, um diese später zu einem günstigeren Kurs zurückzukaufen. Die Differenz aus dem Ver- und Rückkauf ist der Gewinn.

Einige Investoren und Branchenexperten, wie der ehemalige Automobil-Manager Bob Lutz, der unter anderem jahrelang für Automobil-Hersteller wie BMW, Ford, Chrysler und General Motors (GM) im Management gearbeitet hat, glauben, dass die Pleite von Tesla unvermeidlich ist.

Tesla vor der Pleite? Die Argumente der Kritiker

Als Ursache sehen die Kritiker nicht nur die anhaltenden Verluste bei Tesla, sondern auch die fehlende Möglichkeit für die Kalifornier, nachhaltig Geld zu verdienen und damit profitabel zu werden.

Viele Kritiker halten es schlicht für unmöglich, dass Tesla mit seinem Elektroauto für den Massenmarkt (Tesla Model 3) Geld verdienen kann – der Preis von 35.000 US-$ sei zu niedrig, um ansehnliche Gewinnmargen zu erwirtschaften, so das Argument.

Daneben wird gerne auf die aufkommende Konkurrenz verwiesen. Etablierte Autohersteller wie VW, Audi, Ford, General Motors (GM) und Hyundai drängen mit eigenen Elektroauto-Modellen auf den Markt, die Wettbewerbssituation wird sich damit deutlich verschärfen, so die Kritiker.

Warum Tesla nicht Pleite gehen wird

Doch was viele Kritiker dabei übersehen, ist die tatsächliche Marktsituation. Es ist zwar richtig, dass Tesla nach wie vor Geld verbrennt (negativer Cashflow), jedoch von einer Überschuldung bzw. von einer Pleite weit entfernt ist.

Tatsächlich summierten sich die Barreserven Teslas zum Ende des ersten Quartals 2017 auf 4,0 Mrd. US-$ – den höchsten Stand der Firmengeschichte. Die Verschuldung summierte sich zuletzt auf 6,2 Mrd. US-$.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Tesla pleite geht, beträgt nach Berechnungen der Finanzanalyse-Plattform Macroaxis derzeit gerade einmal 6 %, die Gefahr für eine finanzielle Schieflage in den nächsten 2 Jahren sieht die Analyse-Plattform bei unter 9 %.

Zum Vergleich: Beim US-Autobauer General Motors (GM) beträgt die Pleite-Wahrscheinlichkeit 45 %, bei Ford immerhin noch 43 %. Hintergrund sind sinkende operative Gewinnmargen, aber auch die fehlende Innovations- und Zukunftsfähigkeit der klassischen Autohersteller.

Während Tesla bereits seit Oktober 2016 die Hardware für das autonome Fahren in seinen Fahrzeugen verbaut und längst mit einem eigenen Schnellladenetz weltweit Flagge zeigt, werden diese Zukunftsthemen bei etlichen Autoherstellern gerade erst angegangen.

Fazit: Tesla scheint für die Zukunft gut gerüstet – im Gegensatz zu vielen klassischen Autobauern

Eine Pleite von Tesla ist eher das Wunschdenken von Automobil-Managern in den Chefetagen, die zu spät auf das Zukunftsthema Elektromobilität reagiert haben.

Tatsächlich sieht sich Tesla mit seiner eigenen Gigafabrik, einem erschwinglichem Elektroauto für den Massenmarkt (Tesla Model 3), autonomen Fahrsystemen (Autopilot) und einem umfangreichen Schnellladenetz (Supercharger) bestens für die Zukunft gerüstet, wodurch Tesla auf Platz 1 des Rankings der innovativsten Firmen der Welt steht.

Diese zukunftsorientierte Denkweise trägt auch dazu bei, dass Tesla immer wieder erfolgreich an den Kapitalmarkt herantreten kann, um neue Gelder für weitere Expansionszwecke von Investoren einzusammeln.

Ein Liquiditätsengpass scheint damit weiter nicht in Sicht, zumal sich Tesla-Gründer Elon Musk im Notfall auch der Unterstützung von Google-Chef Larry Page sicher sein kann, der sein Vermögen (geschätztes Vermögen: 45,7 Mrd. US-$) lieber Musk übertragen möchte, anstatt dieses Geld einer wohltätigen Gesellschaft zu spenden.

Kurzum: Tesla hat weiter alle Fäden in der Hand, um die Zukunft der Automobilindustrie maßgeblich mitzuprägen.