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Tesla Aktie nach Absatzrekord im Minus

Tesla Aktie nach Absatzrekord im Minus
© Andrei Tudoran | Shutterstock.com
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Die Tesla Aktie ist zuletzt abgerutscht – und das trotz neuem Auslieferungsrekord. Anfang der Woche gab der US-Elektroautobauer seine Absatzzahlen für das Auftaktquartal bekannt. Auf den ersten Blick können die sich sehen lassen: Einmal mehr hat der E-Auto-Pionier sein Wachstumspotenzial bewiesen und seine Verkaufszahlen gesteigert. Im Vergleich zum Schlussquartal 2022 stieg die Zahl der ausgelieferten Fahrzeuge um 4 Prozent – im Vergleich zum Vorjahreszeitraum waren es sogar 36 Prozent mehr.

Tesla Aktie kippt ins Minus

Dennoch reagierten Anleger enttäuscht: Denn mit 422.875 Autos, die Tesla im Zeitraum von Januar bis Ende März an seine Kunden übergab, blieb das Unternehmen hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Diese hatten im Schnitt mit 430.000 ausgelieferten Fahrzeugen gerechnet. Die Aktie kippte daraufhin ins Minus und verlor zwischenzeitlich rund 7 Prozent.

Das Papier ist bekanntlich nichts für schwache Nerven: Im vergangenen Jahr rauschte der Kurs um rund zwei Drittel in die Tiefe, seit Jahresbeginn konnte die Tesla Aktie einen Teil der Verluste wieder wettmachen und notiert inzwischen wieder rund 50 Prozent fester als noch Anfang Januar. Dabei sind es weniger fundamentale Unternehmensdaten, die Anleger und Aktienkurs immer wieder in Wallung versetzen – vielmehr liegt die Schwankungsanfälligkeit begründet in der Person von Tesla-Chef Elon Musk.

Berüchtigter Chef mit ambitionierten Zielvorgaben

Dessen exzentrische Ausfälle sind berühmt-berüchtigt und haben häufig weit mehr Einfluss auf den Kursverlauf der Tesla Aktie als die Unternehmensdaten selbst. Messen lassen muss sich Tesla außerdem auch an jenen ambitionierten Zielen, die Musk selbst für sein Unternehmen definiert hat: 50 Prozent jährliches Wachstum lautet die Zielvorgabe – und auch die wurde nicht erreicht, zumindest wenn nur die jeweiligen Auftaktquartale 2022 und 2023 in Relation gesetzt werden. Für den Rest des Jahres muss Tesla nun also noch einen Zahn zulegen, wenn man sich den selbstgesteckten Zielen annähern will.

Tatsächlich wäre wohl sogar mehr möglich gewesen. Doch das schwierige wirtschaftliche Umfeld lässt Kunden zögern. Darüber hinaus sieht sich Tesla zunehmend mit Konkurrenten konfrontiert. Hatte die US-Firma in den vergangenen Jahren ganz klar die Nase vorn auf dem Markt der Elektrofahrzeuge, drängen nun immer mehr Anbieter in diese Nische. Dabei reicht das Spektrum von jungen, aufstrebenden – häufig chinesischen – Herstellern, die sich genau wie Tesla von vornherein auf eine vollelektrische Flotte konzentrieren, bis hin zu etablierten Automarken, die sich aufgrund politischer Vorgaben nun gezwungen sehen, ihre Fahrzeuge nach und nach auf Elektroantrieb umzustellen.

Tesla nutzt seinen Vorsprung – und startet den Preiskampf

Aktuell profitiert Tesla noch von seinem mehrjährigen Vorsprung mit Erfahrungswerten rund um die Technologien, doch das Alleinstellungsmerkmal schrumpft merklich. So interpretieren es nicht wenige Beobachter als offensive Kampfansage, dass Musks Unternehmen seit Ende letzten Jahres seine Kunden mit deutlichen Preisnachlässen lockt: Um bis zu 20 Prozent günstiger als zuvor sind einige Tesla-Modelle inzwischen zu haben, und das seit Beginn des Jahres in allen relevanten Märkten.

Was zunächst als defensive Reaktion auf nachlassende Nachfrage gewertet wurde, sieht inzwischen aus wie ein kluger Schachzug: Während die Konkurrenz noch dabei ist, Entwicklungskosten mittels hoher Margen an die Kunden weiterzugeben, kann es sich Tesla bereits erlauben, in den Preiskampf einzusteigen. Nicht zuletzt dieser Umstand dürfte im weiteren Jahresverlauf dabei helfen, die Nachfrage weiterhin anzukurbeln.