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Tesla erhält Großauftrag vom Autovermieter Hertz – die Aktie haussiert

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In der Regel löst eine Ursache tatsächlich eine Wirkung aus: Gewinnwarnungen führen zu Kursverlusten. Anhebungen der vom Vorstand ausgegebenen Gewinnerwartungen führen zu einem Anstieg des Aktienkurses. Börse kann so einfach sein.

Wirklich? Gestern habe ich mich nachbörslich gefragt, ob ich meine Standardantwort zukünftig vielleicht doch etwas differenzieren sollte.

Tesla erhält Großauftrag vom Autovermieter Hertz

Gestern nämlich hat der US-amerikanische Elektroautobauer Tesla, dessen Vorstand sich gar nicht so sehr als Autobauer denn als Technologiekonzern sieht, eine zweifellos positive Investorenmeldung veröffentlicht. Danach hat Tesla einen Großauftrag erhalten, und zwar von dem Autovermieter Hertz. Dieser hat zwar erst vor einem Monat die Insolvenz hinter sich gebracht, will nun jedoch seine Autoflotte aufstocken und modernisieren.

Nicht weniger als 100.000 Tesla-Autos will Hertz bestellen. Eine so große Bestellung von E-Fahrzeugen hat es bislang noch nicht gegeben. Das Volumen soll sich, Gerüchten zufolge, auf etwas mehr als 4 Milliarden US-Dollar belaufen. Hertz bezahlt also 40.000 US-Dollar pro Elektroauto – und damit in etwa den Listenpreis der Fahrzeugen. Ziemlich unüblich, denn normalerweise erhalten Besteller bei einem solchen Großauftrag einen heftigen Preisnachlass.

Aktie schießt nach oben

Diesen wollte und musste Tesla offensichtlich nicht gewähren. Gut für Tesla also. Doch was dann an der Börse zu beobachten war, sprengte jeden Rahmen: Die Aktie des Autokonzerns schoss um 8,4 Prozent nach oben und erreichte einen neuen Allzeithöchststand bei über 900 US-Dollar. Mit diesem Kurssprung ist die Tesla-Aktie in den elitären Kreis der Unternehmen aufgenommen worden, die an der Börse mit mehr als 1 Billion US-Dollar bewertet werden.

Man kann es aber auch nüchterner sehen: Die Meldung, dass Tesla einen Großauftrag im Volumen von etwa 4 Milliarden US-Dollar erhalten hat, hatte einen Anstieg der Marktkapitalisierung um rund 100 Milliarden US-Dollar zur Folge. Um das 25-fache also. Und das wiederum macht nun wirklich keinen Sinn.

Die Luft ist schon arg dünn

Üblicherweise jedoch werden attraktive Aktien mit dem 25-fachen Gewinn bewertet. Ein 25-facher Umsatz-Multiplikator, wie er nun bei dem Hertz-Deal zu beobachten war, ist völlig unrealistisch.

Anleger sollten sich aber bewusst sein, dass die Aktie in den kommenden Monaten einen Teil der gestrigen Gewinne wieder abgeben wird. Und selbst dann bleibt die Tesla-Aktie ein überbewertetes Papier. Fragt sich nur, wann dies die anderen merken.