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Tesla: Model 3 Nachfrage lässt zu wünschen übrig

Inhaltsverzeichnis

Keine einfachen Tage für Tesla-Fans und Anleger. Immer wieder sorgt Firmenchef Elon Musk auf dem Kurznachrichtendienst Twitter selbst für Schlagzeilen, die nicht unbedingt ein positives Licht auf den Visionär werfen.

Dazu kommen hausgemachte Probleme im Tesla-Konzern. Eine Behelfsfertigung im Zelt, andauernde Verluste und eine Geld-Rückforderung an Lieferanten lassen Fragen nach der finanziellen Zukunftsfähigkeit von Tesla aufkommen.

Keine Frage, Tesla steht unter Druck, wenn der US-Elektroautobauer im dritten Quartal 2018 einen positiven Cashflow erwirtschaften und erstmals profitabel sein will. Eine zentrale Rolle bei diesem Vorhaben spielt dabei das Tesla Model 3, ein erschwingliches Elektroauto (Preis: ca. 35.000 US-$), mit dem Tesla den Massenmarkt erobern will.

Tesla erreicht Produktionsziel beim Model 3

Tesla kämpft seit mehr als einem halben Jahr darum, die Produktion beim Model 3 hochzufahren. Anfang Juli dann die Erfolgsmeldung: Tesla hat es erstmals geschafft, in einer Woche 5.000 Model 3 Fahrzeuge zu produzieren, im nächsten Monat sollen es dann bereits 6.000 Model 3 pro Woche sein. Langfristig sollen 8.000 Model 3 Elektroautos pro Woche vom Band laufen. Doch viele Investoren sind nach wie skeptisch.

Tesla Model 3 Nachfrage stockt

Ein Problem scheint nicht mehr nur die Produktion zu sein (Angebotsseite), sondern auch die Nachfrageseite. Berichtete Tesla noch stolz vor 1 Jahr, 455.000 Vorbestellungen für das Model 3 zu haben, räumte eine Tesla-Sprecherin gegenüber dem US-Sender CNBC sein, dass sich die Reservierungen für das Model 3 bis Ende des zweiten Quartals 2018 auf 420.000 Stück summierten.

Damit scheint klar: Tesla-Fans halten sich mit Reservierungen zurück bzw. canceln sogar ihre Model-3-Bestellungen. Mit ein Grund dürften auch die langen Wartezeiten beim neuen Model 3 Elektroauto sein, nachdem die Produktion in den letzten Monaten eher schleppend angelaufen war. Viele deutsche Kunden müssen sich zum Beispiel bis zum Jahr 2019 gedulden, um ein Model 3 Elektroauto in Empfang nehmen zu dürfen.

Tesla im Dilemma

Einerseits muss Tesla also versuchen, den massiven Auftragsstau von über 400.000 bestellten Model 3 Autos möglichst schnell abzubauen, auf der anderen Seite benötigt Tesla aber auch neue Bestellungen – und zwar etwa 5.000 pro Woche, um die Auslastung der Produktion zu gewährleisten. Ansonsten türmen sich schnell Überkapazitäten auf.

Tesla hofft dieses Dilemma unter anderem lösen zu können, indem seit Anfang Juli jeder Kunde sein Model 3 konfigurieren kann – bislang war dies nur  Model 3 Vorbestellern vorbehalten. Damit öffnet Tesla de facto sein Orderbuch für Jedermann.

Fazit: Tesla steht weiter unter Druck und muss liefern

Tesla befindet sich in einer der vielleicht schwierigsten Phase in der Firmengeschichte. Das Model 3 ist enorm wichtig für den Erfolg und die Profitabilität von Tesla. Hier kann sich Tesla keine Fehler leisten. Kommt es zu größeren Rückrufaktionen oder Bestellkündigungen beim Model 3, könnte Tesla schnell in eine finanzielle Schieflage geraten.

Daneben muss Tesla dafür sorgen, dass nicht nur der Auftragsstau beim Model 3 zügig abgearbeitet wird, sondern auch dafür, dass die Nachfrage beim neuen Model 3 weiter hoch bleibt. Industriedaten zeigen, dass die Nachfrage nach neuen Modellen in den ersten 12 bis 18 Monaten am höchsten ist.

Dieses positive Umfeld muss Tesla für sich nutzen, denn in den nächsten 24 Monaten kommen nicht nur neue E-Modelle von Konkurrenten (Volkswagen, Volvo, Audi etc.) auf den Markt, auch die staatliche Förderung in Höhe von 7.500 US-Dollar für den Kauf eines Elektroautos in den USA beginnt bei Tesla bis Jahresende auszulaufen und wird sich dann in den ersten 6 Monaten 2019 halbieren.

Kurzum: Die Tesla-Aktie bleibt ein hochriskantes Investment und ist vor allem für jene Anleger interessant, die weiter an die Zukunftsaussichten der Elektromobilität und die Innovationsfähigkeit von Tesla glauben.