Virgin Galactic Aktie: Weltraumfirma soll noch in 2019 an die Börse

US-Milliardär Richard Branson will den Weltraum-Tourismus hoffähig machen. Um die notwendigen Mittel für die Expansion ins All aufzutreiben, soll ein Börsengang helfen. Darum soll noch in diesem Jahr das Unternehmen Virgin Galactic an die Börse.
Es wäre ein Novum, denn bislang gibt es keine klassischen Weltraum-Firmen an der Börse. Die von Elon Musk gegründete SpaceX ist zwar weltweit bekannt, wird aber derzeit nicht an der Börse gehandelt.
Virgin Galactic Aktie: Vorbereitung für den Börsengang
Umso mehr Aufmerksamkeit dürfte der Börsengang von Virgin Galactic erregen, zumal die Weltraum-Firma bereits mit 1,5 Mrd. US-$ bewertet wird. Derzeit laufen die Vorbereitungen für den Börsengang. Marktbeobachter rechnen damit, dass Virgin Galactic noch in 2019 an die Börse kommt.
Um die Basis für den Börsengang zu legen, wird Virgin Galactic mit dem Wagnis-Kapitalgeber Social Capital Hedosophia (SCH) verschmolzen. Diese Gesellschaft wird dann rund 800 Mio. US-$ in Virgin Galactic für eine 49-prozentige Beteiligung investieren.
Virgin Galactic – Wie verdient das Unternehmen sein Geld?
Virgin Galactic mit Sitz in Las Cruces (New Mexico) wurde bereits im Jahr 2004 gegründet, um private Weltraumflüge zu organisieren. Die Tochterfirma Virgin Orbit will Satelliten in die Umlaufbahn bringen.
Ein Flug ins All soll 200.000 US-$ kosten, rund 600 Tickets hat Virgin Galactic bereits verkauft. Um in den Weltraum vorzudringen, hat Virgin Galactic 2 Flugzeuge entwickelt: SpaceShipTwo und White Knight Two. White Knight Two fungiert als Träger-Flugzeug, um das SpaceShipTwo bis auf eine Höhe von 16 Kilometern zu bringen.
Das SpaceShipTwo wird abgekoppelt und bringt die Fluggäste dann auf eine Höhe von 100 Kilometer (Kármán-Linie). Insgesamt ist das SpaceShipTwo für 2 Piloten und 6 Passagiere ausgelegt, der gesamte Flug dauert etwa 3,5 Stunden.
Was können Anleger erwarten?
Virgin Galactic hat bereits mehr als 1 Mrd. US-$ an Venture-Kapital seit seiner Gründung im Jahr 2004 einsammeln können. Die technische Entwicklung bei Virgin Galactic ist schon relativ weit fortgeschritten.
Firmengründer Richard Branson geht davon aus, dass Virgin Galactic bereits 2 Jahre nach dem Börsengang Gewinne schreiben wird.
Anleger müssen allerdings beachten, dass diese Prognosen mit Vorsicht zu genießen sind. Noch stehen wichtige Tests aus. Bereits in der Vergangenheit war es zu Unfällen gekommen, so dass sich der Zeitplan des ersten kommerziellen Flugs nochmals verschieben kann.
Analysten gehen davon aus, dass Virgin Galactic eine gute Chance hat, seinen Umsatz in 2023 auf 600 Mio. US-Dollar zu steigern. Die Muttergesellschaft Virgin America hat im Jahr 2018 rund 1,1 Mrd. Dollar umgesetzt und einen Nettogewinn von 56,2 Mio. Dollar erzielt.
Fazit: Markt für Weltraum-Tourismus steckt noch in den Kinderschuhen
Keine Frage, private Raumfahrt ist ein neuer spannender Zukunftsmarkt, der auch für Anleger Potenzial bietet. Glaubt man Expertenschätzungen, dürfte die Weltraum-Wirtschaft im Jahr 2030 bereits 800 Mrd. US-$ schwer sein (Quelle: Wall Street Journal).
Anleger müssen allerdings beachten, dass auf den Markt für Weltraum-Tourismus nur ein kleiner Teil des Marktvolumens von rund 3 Mrd. US-$ entfällt. Der Großteil der Umsätze geht auf das Konto von Satellitenstarts und andere Versorgungsflüge in den Weltraum. Hier sieht sich Virgin Galactic Konkurrenten wie SpaceX und Blue Origin gegenüber.
Unter dem Strich sollten Anleger angesichts des nahenden Börsengangs von Virgin Galactic nicht in Euphorie verfallen. Der Markt für Weltraum-Tourismus steckt noch in den Kinderschuhen und wird anfänglich sehr überschaubar sein. Auch sind die technischen Risiken der Umsetzung nicht zu unterschätzen.
Insgesamt ist die Virgin Galactic Aktie daher nur für sehr risikobewusste Anleger interessant, die einen sehr langen Anlagehorizont (5 bis 10 Jahre) haben.