Walt Disney rüstet sich für die Zukunft
Mitte Dezember kam „Die letzten Jedi“, der neue Film der „Star Wars“-Saga, in die Kinos. Gleich am 1. Wochenende spielte der Film weltweit 450 Mio. Dollar ein.
In den USA und Kanada beliefen sich die Erlöse auf 220 Mio. Dollar – das zweithöchste Einspiel-Ergebnis überhaupt.
Lediglich der vorherige „Star Wars“-Film, „Das Erwachen der Macht“, schnitt mit 248 Mio. Dollar noch besser ab.
Davon profitiert der amerikanische Medien-Riese Walt Disney, der die „Star Wars“-Filme produziert.
Viel wichtiger für den US-Konzern ist jedoch eine andere Nachricht: Walt Disney übernimmt große Teile von 21st Century Fox. Diese Meldung hauchte der Disney-Aktie zuletzt neues Leben ein.
Wegweisende Übernahme
Walt Disney hat angekündigt, einen Großteil von 21st Century Fox, des Unternehmens des australischen Medien-Moguls Rupert Murdoch, zu übernehmen.
Dazu gehören u. a. das Film- und Fernseh-Geschäft, diverse Kabelsender und Anteile der britischen Sky-Gruppe.
Diesen Deal lässt sich Disney einiges kosten: Rund 56 Mrd. Dollar will der Konzern für die Übernahme bezahlen – kein Pappenstiel, doch eine Investition, die sich auszahlen dürfte.
Denn durch den Zukauf wird der Medien-Riese seine Marktposition nochmals erheblich stärken.
Zum Disney-Imperium zählen u. a. die Vergnügungs-Parks, der Sportsender ESPN, das Animations-Studio Pixar („Findet Nemo“) oder Lucasfilm („Star Wars“).
Durch die Übernahme sichert sich Disney nun auch die Rechte an zahlreichen Kassenschlagern wie „Avatar“, „Die Simpsons“, „Fantastic Four“ oder auch „Wer wird Millionär“.
Starke Konkurrenz durch Netflix & Co.
Ziel von Disney ist es, der starken Konkurrenz von Streaming-Anbietern wie Netflix zu begegnen. Der Konzern plant den Start eigener Streaming-Dienste.
Durch die Übernahme wird Disney zum Mehrheits-Eigentümer des Streaming-Dienstes Hulu. Das Videoportal hat in den USA immerhin mehr als 12 Mio. Abonnenten.
Netflix verfügt in diesem Segment eine herausragende Stellung. Daher muss sich Disney den Vorwurf gefallen lassen, diese Entwicklung ein wenig verschlafen zu haben.
Der Gigant ist spät dran, möglicherweise aber nicht zu spät. Angesichts seiner starken Marktposition sollte Disney durchaus in der Lage sein eine Aufholjagd zu starten.
Disney-Aktie im Aufwind
Der Aktienkurs jedenfalls profitierte von der Übernahme-Ankündigung und sprang Mitte Dezember dynamisch über die 200-Tage-Linie, die den langfristigen Trend anzeigt.
Diese verläuft aktuell bei gut 105 Dollar. Bis zum Sommer 2015 hatte sich die Disney-Aktie in einem starken Aufwärtstrend bewegt.
Seit dem Erreichen des Allzeithochs bei 122 Dollar bewegt sich die Notierung allerdings unter Schwankungen lediglich seitwärts.
Das könnte sich jetzt ändern. Die Disney-Aktie hat die vom Allzeithoch ausgehende, leicht abfallende Abwärts-Trendlinie bei rund 114 Dollar im Visier.
Wird diese gebrochen und die Dreiecks-Formation nach oben verlassen, sehe ich gute Chancen für eine Fortsetzung des langfristigen Aufwärtstrends.
In diesem Fall erwarte ich einen baldigen Angriff auf das Allzeithoch bei 122 Dollar.
Gelingt der Ausbruch auf neue Höchststände, sind mittelfristig Kurse zwischen 140 und 145 Dollar realistisch.