Adidas Aktie – Gescheitert am Widerstand?

Der deutsche Aktienmarkt zeigt sich am heutigen Dienstag einmal mehr von seiner nervösen Seite. Der DAX präsentiert sich volatil und richtungslos, pendelt zwischen Gewinn- und Verlustzone – und signalisiert damit, dass die Marktteilnehmer derzeit auf der Suche nach Orientierung sind. Nach dem vorangegangenen Ausbruch über das alte Rekordhoch schien die Aufwärtsbewegung zunächst neuen Schwung zu bekommen. Doch schnell zeigte sich, dass dieser Schritt wohl eher ein klassischer Fehlausbruch war. Inzwischen hat sich das Bild deutlich eingetrübt.
Zwischen Unsicherheit und Konsolidierung
Im Mittelpunkt der Marktbewegungen steht weiterhin der Handelskonflikt rund um Donald Trump. Immer neue Drohungen, Zölle und politische Kommentare aus Washington sorgen für eine hohe Schlagzahl an Schlagzeilen – aber kaum für Klarheit. Das drückt auf die Stimmung, nicht nur an der Wall Street, sondern auch hierzulande. Anleger müssen sich darauf einstellen, dass das Thema die Börsen auch in den kommenden Wochen begleiten wird.
Gleichzeitig hat der DAX nach seiner jüngsten Rally ein Niveau erreicht, das eine technische Verschnaufpause fast zwingend erscheinen lässt. Der Bereich um 24.000 Punkte wurde heute erneut getestet – und bislang verteidigt. Dennoch bleibt der Markt überkauft, und die Gefahr einer weitergehenden Konsolidierung ist hoch. Ich hatte bereits in den letzten Ausgaben darauf hingewiesen, dass nach dem Fehlausbruch eine Korrektur bis an die 200-Tage-Linie durchaus wahrscheinlich ist.
Marktumfeld bleibt fragil
Das übergeordnete Bild bleibt damit angespannt. Die geopolitischen Unsicherheiten, die Diskussion über mögliche Strafzölle und die Sorge um eine Abkühlung des globalen Handels drücken ebenso auf die Stimmung wie die jüngsten Signale der Notenbanken. Sowohl die Europäische Zentralbank als auch die US-Notenbank haben in den letzten Tagen betont, man werde die konjunkturelle Entwicklung genau beobachten. Eine klare geldpolitische Richtung ist jedoch weiterhin nicht erkennbar – und genau das sorgt für Verunsicherung.
Hinzu kommt: Viele institutionelle Investoren nutzen aktuell jede Kurserholung, um Gewinne mitzunehmen oder Positionen abzusichern. Das erklärt auch, warum die jüngsten Anstiege häufig nur von kurzer Dauer sind. Solange keine neuen Impulse von der politischen Seite kommen, dürfte der DAX in einer Art Warteschleife bleiben – zwischen 24.000 Punkten auf der Unterseite und rund 24.800 Punkten auf der Oberseite.
Adidas im Fokus
Apropos Konsolidierung – ein ähnliches Bild zeigt sich beim Sportartikelhersteller Adidas. Nach einer zwischenzeitlichen Erholung ist die Aktie erneut an den technischen Widerstand herangelaufen und prallte dort deutlich ab. Diese Kursbewegung könnte der Auftakt zu einer weiteren Abwärtsphase sein. Charttechnisch betrachtet ist die Aktie unterhalb der 200-Tage-Linie anfällig, und die jüngste Aufwärtsbewegung dürfte lediglich eine technische Gegenreaktion gewesen sein. Sollte sich der Verkaufsdruck verstärken, sind Rückgänge von fünf bis zehn Prozent im vierten Quartal durchaus realistisch.
Fazit
Der DAX befindet sich in einer heiklen Marktphase. Die Kombination aus politischer Unsicherheit, einem überhitzten Kursniveau und mangelnden Impulsen spricht für eine Fortsetzung der Konsolidierung. Anleger sollten derzeit vorsichtig agieren, Teilgewinne sichern und neue Engagements mit Bedacht eingehen. Denn der aktuelle Fehlausbruch könnte sich als Vorbote einer längeren Korrekturphase entpuppen – und damit eine willkommene Gelegenheit bieten, sich zu günstigeren Kursen neu zu positionieren.
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