Adidas Aktie im freien Fall – nach Plan
Nach Wochen intensiver Spekulation hat die US-Notenbank Federal Reserve am gestrigen Mittwoch (29. Oktober 2025) entschieden, den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte zu senken. Damit liegt die neue Zielspanne nun bei 3,75 bis 4,00 Prozent. Es ist bereits die zweite Zinssenkung in diesem Jahr – ein deutliches Zeichen, dass die Fed auf die sich abkühlende Konjunktur und die zunehmenden Risiken am Arbeitsmarkt reagiert.
Powell bleibt vorsichtig – „Kein Automatismus für weitere Schritte“
In der anschließenden Pressekonferenz zeigte sich Fed-Chef Jerome Powell bemüht, Erwartungen an eine Zinssenkungsserie zu dämpfen. Zwar habe man auf „veränderte wirtschaftliche Bedingungen“ reagiert, doch eine weitere Senkung im Dezember sei „keine ausgemachte Sache“. Die Fed wolle die kommenden Arbeitsmarkt- und Inflationsdaten abwarten, bevor sie weitere Schritte unternehme.
Powell betonte außerdem, dass die Unsicherheit in der Wirtschaft zuletzt zugenommen habe. Der schwächer werdende Arbeitsmarkt und nachlassende Investitionen deuten darauf hin, dass sich die US-Konjunktur allmählich abkühlt. Gleichzeitig läuft die Inflation weiterhin oberhalb des Zielwerts von zwei Prozent – ein klassischer Zielkonflikt für die Notenbank.
Ende des „Quantitative Tightening“ in Sicht
Neben der Zinssenkung kündigte die Fed an, das Programm zur Bilanzreduzierung („Quantitative Tightening“) zum 1. Dezember 2025 zu beenden. Damit soll die Liquidität im Finanzsystem stabilisiert werden – ein weiterer Schritt, der von vielen Marktteilnehmern als geldpolitische Lockerung interpretiert wird.
Für die Märkte bedeutet das: Mehr Zentralbankgeld, weniger Druck auf Anleiherenditen – und tendenziell positivere Bedingungen für Risikoassets wie Aktien und Kryptowährungen.
ZB belässt Leitzins unverändert – Märkte reagieren gelassen
Wie erwartet hat die Europäische Zentralbank (EZB) heute entschieden, den Leitzins unverändert zu lassen. Damit bleibt der Hauptrefinanzierungssatz bei 4,00 %, der Einlagensatz bei 3,50 %. Nach der gestrigen Zinssenkung der US-Notenbank (Fed) hat sich die EZB damit für Kontinuität entschieden – und folgt bewusst nicht dem amerikanischen Kurs.
Unterschiedliche Strategien – USA senken, Europa wartet
Mit dem Schritt der Fed am Vortag hat sich das Zinsgefälle zwischen den USA und der Eurozone weiter vergrößert. Und der DAX? Weiterhin bewegt sich der Leitindex zwischen Unterstützung und Widerstand – allerdings steigt weiterhin die Wahrscheinlichkeit für eine Korrektur.
Aktie des Tages
Die Aktie von adidas geriet nach den jüngsten Quartalszahlen deutlich unter Druck. Trotz solider Geschäftszahlen – im dritten Quartal 2025 erzielte der Sportartikelhersteller einen Umsatz von rund 6,6 Milliarden Euro und konnte seine Prognose leicht anheben – reagierte der Markt mit klaren Abgaben. Anleger konzentrierten sich weniger auf die kurzfristige Verbesserung der Margen, sondern vielmehr auf die weiterhin angespannte charttechnische Ausgangslage. Genau hier setzte unsere Analyse in John Gossens Daily Dax an: Wir hatten bereits im Vorfeld auf weiter fallende Kurse gesetzt, da die letzte Erholung eher als technischer Rücksetzer einzustufen war. Diese Einschätzung hat sich nun voll bestätigt – die zwischenzeitliche Aufwärtsbewegung diente lediglich dazu, den Kurs erneut in Richtung Süden zu drücken.
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