DAX – Eine Menge los und das ist mein Kursziel

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Der Deutsche Aktienindex steht vor einer entscheidenden Weggabelung. Die zuletzt angespannte geopolitische Lage und wichtige geldpolitische Termine werfen ihre Schatten voraus – und drücken zunehmend auf das Sentiment. Im Fokus steht dabei die charttechnisch bedeutsame Unterstützungszone bei rund 23.500 Punkten. Ein Bruch dieses Niveaus könnte die Tür zu weiteren Kursverlusten öffnen. Doch wohin führt der Weg, wenn diese Schwelle tatsächlich unterschritten wird?

Bröckelnde Unterstützung: Wohin fällt der DAX?

Die 23.500er-Marke fungierte in den vergangenen Wochen mehrfach als charttechnischer Boden. Doch der Druck nimmt zu. Sollte es dem Index nicht gelingen, sich über dieser Linie zu stabilisieren, rückt als nächste Zielzone der Bereich um 22.300 Punkten in den Fokus. Dort verläuft eine wichtiges Retracement und damit ein ein mögliches Auffangbecken für einen weiteren Rücksetzer. Ein nachhaltiger Bruch auch dieser Zone hätte potenziell das Zeug, die Korrektur deutlich auszuweiten.

Geopolitik als Brandbeschleuniger: Iran und Israel im Fokus

Verstärkend hinzu kommt die dramatische Zuspitzung der Lage im Nahen Osten. Die Spannungen zwischen Iran und Israel haben zuletzt eine neue Eskalationsstufe erreicht. Anleger meiden Risiko, die Nachfrage nach „sicheren Häfen“ wie US-Staatsanleihen oder Gold nimmt spürbar zu – auf Kosten von Aktien, insbesondere im europäischen Raum.

Der große Verfall: Was steckt hinter dem Hexensabbat?

Diese Woche ist zudem Verfallwoche – und das bedeutet traditionell erhöhte Volatilität. Am Freitag steht der sogenannte große Verfallstag an, auch bekannt als Hexensabbat. An diesem Tag laufen gleich mehrere Derivatekontrakte auf Aktien, Indizes und Optionen aus. Institutionelle Investoren sichern ihre Positionen entsprechend ab – oder versuchen, Kurse im eigenen Interesse zu bewegen. Das führt nicht selten zu verzerrten Kursbewegungen, die sich erst in der Folgewoche wieder normalisieren.

US-Notenbank in der Zins-Zwickmühle

Als wäre das nicht genug, steht auch noch eine wichtige geldpolitische Entscheidung an: Am Mittwochabend tritt die US-Notenbank Federal Reserve (FED) zusammen. Nach der jüngsten EZB-Zinssenkung blicken Marktteilnehmer nun gespannt über den Atlantik. Doch im Gegensatz zur Eurozone ist die Lage in den USA komplexer. Die Inflation zeigt sich zäh, gleichzeitig bleibt der Arbeitsmarkt robust.

Die zentrale Frage lautet daher: Wird die FED eine Zinssenkung wagen – oder wartet sie ab? Eine Entscheidung gegen eine Senkung könnte kurzfristig als Belastung für die Aktienmärkte interpretiert werden. Eine Lockerung hingegen dürfte Auftrieb geben – allerdings auch Sorgen schüren, dass die Konjunktur möglicherweise doch nicht so stabil ist, wie es zuletzt schien.

Fazit: Vorsicht bleibt das Gebot der Stunde

Der DAX steht also unter dem Eindruck mehrerer Belastungsfaktoren: geopolitische Risiken, geldpolitische Unsicherheit und technische Schwäche. Die kommenden Tage dürften entscheidend sein – sowohl im Hinblick auf die Richtung an den Märkten als auch für die Strategie der Anleger.

Für Trader bedeutet das: aufmerksam bleiben, Absicherungen prüfen und auf klare Signale warten. Denn in Phasen erhöhter Unsicherheit entstehen nicht nur Risiken – sondern auch neue Chancen.

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