DAX – Erholung am Ende?

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An den Finanzmärkten herrscht eine eigentümliche Mischung aus Hoffnung und Skepsis. Der kurzfristig ausgehandelte Waffenstillstand zwischen dem Iran und Israel hat zwar für eine erste Entspannung gesorgt, doch von nachhaltiger Beruhigung kann keine Rede sein. Zu groß sind die Zweifel, ob dieser Frieden auf Zeit von Dauer sein wird – insbesondere weil er maßgeblich auf die Initiative von Donald Trump zurückzuführen ist, dessen außenpolitisches Kalkül nicht selten von innenpolitischen Interessen überlagert wird.

Auch wenn die Schlagzeilen weniger dramatisch klingen als noch vor wenigen Tagen, bleibt die Lage fragil. Politische Spannungen in der Region können jederzeit erneut eskalieren, was die Nervosität an den Märkten hoch hält. Der DAX hat auf die zunächst positive Nachrichtenlage nur kurzfristig mit Erholung reagiert – die jüngste Kursschwäche zeigt: Die Unsicherheit sitzt tief.

Hinzu kommt, dass die US-Börsen zwar noch Stärke demonstrieren, diese jedoch immer weniger auf den DAX abstrahlt. Der deutsche Leitindex scheint zunehmend an Eigenständigkeit zu verlieren – und das nicht unbedingt im positiven Sinne. Die fehlende Anschlussdynamik an der Oberseite und die wiederholten Rücksetzer verstärken den Verdacht, dass wir es mit einem klassischen Sommerhoch zu tun haben. Ein temporärer Höhepunkt vor der Sommerpause, der oft von dünner Liquidität und zunehmender Zurückhaltung der Investoren geprägt ist.

Charttechnisch rückt nun die Marke von 23.000 Punkten in den Fokus.

Noch hält diese Unterstützungszone, doch die Dynamik spricht eher für eine baldige Belastungsprobe. Sollte der Index diese Schwelle nachhaltig unterschreiten, wäre der Weg frei bis zur nächsten Haltestelle bei rund 22.200 Punkten. Dort verläuft ein markanter technischer Unterstützungsbereich, der bereits in der Vergangenheit mehrfach Stabilität gebracht hat. Erst dort wäre mit einer möglichen Gegenbewegung zu rechnen.

Continental unter Druck – Nächster Halt: 200-Tage-Linie

Neben dem Indexgeschehen lohnt ein Blick auf die Einzelwerte – und hier zeigt sich besonders Continental derzeit von ihrer schwachen Seite. Die Aktie gehört aktuell zu den größeren Verlierern im DAX und sendet klare technische Warnsignale. Seit Tagen zeigt sich ein Abwärtstrend, ohne dass Käufer nennenswert gegenhalten. Die nächste potenzielle Unterstützungszone liegt auf Höhe der 200-Tage-Linie, die sich inzwischen als realistisches Kursziel abzeichnet.

Der technische Zustand der Aktie mahnt zur Vorsicht. Sollte auch die 200-Tage-Linie keine Haltelinie darstellen, könnte sich der Abwärtsdruck weiter verschärfen – nicht zuletzt, da auch fundamental der Ausblick der Automobilzulieferer-Branche durch Konjunkturängste und Kostendruck getrübt ist.

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