DAX – Trump als Impulsgeber
Der deutsche Leitindex DAX zeigt sich in diesen Tagen volatil wie selten zuvor. Nach dem Rekordlauf im Sommer ist die Luft deutlich dünner geworden. Immer wieder prallen die Kurse an charttechnischen Widerständen ab, und die Unsicherheit an den internationalen Märkten nimmt spürbar zu. Vor allem der sich zuspitzende Handelskonflikt zwischen den USA und China, erneut angefacht durch scharfe Töne von Donald Trump, sorgt für Nervosität.
Der ehemalige US-Präsident drohte jüngst mit neuen Zöllen auf chinesische Importe – ein Schritt, der die ohnehin angespannte Lage zwischen beiden Wirtschaftsriesen verschärft. Das geplante Treffen zwischen Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping wurde kurzfristig abgesagt, was von den Märkten als Signal wachsender Distanz gewertet wird.
Gleichzeitig zeigen sich die Anleger zunehmend vorsichtig. Zwar gelang es dem DAX zuletzt, sich nach kleineren Rücksetzern zu stabilisieren, doch die Dynamik früherer Wochen ist spürbar erlahmt. Die psychologisch wichtige Marke von 25.000 Punkten bleibt ein hartnäckiger Widerstand.
Viele Marktbeobachter halten daher eine Fortsetzung der Korrektur bis in den Bereich der 200-Tage-Linie für wahrscheinlich. Dennoch bleibt das übergeordnete Bild konstruktiv – der Trendkanal nach oben ist intakt, auch wenn kurzfristig Rücksetzer kaum zu vermeiden sind. Entscheidend wird sein, wie stark die Auswirkungen geopolitischer Spannungen und die Geldpolitik der Notenbanken auf das Marktvertrauen wirken.
Aktie des Tages
Im Fokus vieler Anleger steht derzeit auch Zalando. Die Aktie des Online-Modehändlers konnte sich nach einer kurzen Erholung nicht nachhaltig behaupten. Wieder einmal zeigt sich die Abwärtstrendlinie als hartnäckiger Widerstand. Technisch betrachtet spricht vieles für eine erneute Korrekturbewegung.
Auch die makroökonomische Lage spielt dem Onlinehandel derzeit nicht in die Karten. Der Konsum in Europa zeigt sich verhalten, die Inflation bleibt trotz rückläufiger Tendenz ein Thema, und steigende Rohstoff- sowie Transportkosten drücken auf die Gewinne.
Hinzu kommt die Gefahr, dass neue Zölle auf chinesische Importwaren die Beschaffungskosten weiter erhöhen könnten. Gerade im Textil- und Logistikbereich ist China ein zentraler Faktor. Jeder politische Rückschlag zwischen Washington und Peking hat somit direkte Folgen für die europäische Handelslandschaft – und für Unternehmen wie Zalando, die global agieren.
Ein abschließendes Fazit
Der DAX befindet sich in einer sensiblen Phase – zwischen dem Versuch, alte Höchststände zurückzuerobern und der Sorge vor einer neuen Welle geopolitischer Spannungen. Zalando steht sinnbildlich für viele deutsche Wachstumsunternehmen: ambitioniert, aber derzeit in einem fordernden Umfeld aus Regulierung, Wettbewerb und Kostensteigerungen. Und solange Trump und China die Schlagzeilen dominieren, bleibt das Nervenkostüm an den Märkten angespannt.
Mehr zu diesen Themen wie gewohnt innerhalb meines Videos.