DAX vor der Fed-Entscheidung
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat in ihrer jüngsten Sitzung erwartungsgemäß keine Änderungen an der Zinspolitik vorgenommen. Der Markt hatte bereits mit einem Stillhalten gerechnet – entsprechend blieben größere Impulse für den Deutschen Aktienindex (DAX) aus.
Doch diese Ruhe könnte nur von kurzer Dauer sein. In dieser Woche richtet sich der Blick der Anleger klar auf die US-Notenbank Federal Reserve (Fed), die ihre Zinsentscheidung und den Ausblick auf künftige Projektionen bekanntgeben wird. Zusammen mit dem anstehenden großen Verfallstag („Hexensabbat“) am Freitag ergibt sich eine brisante Mischung, die den Markt kräftig in Bewegung setzen könnte.
EZB-Entscheidung ohne Überraschungen
Die jüngste Sitzung der EZB war geprägt von einem „Weiter so“. Weder am Leitzins noch an der Kommunikation gab es größere Veränderungen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde betonte erneut, dass man die Inflationsentwicklung genau beobachte und erst bei klarer Zielerreichung über mögliche Lockerungen nachdenke. Die Märkte nahmen diese Zurückhaltung gelassen hin. Im DAX zeigte sich kein nachhaltiger Impuls, die Kurse blieben in einer engen Spanne gefangen.
Fokus auf die Fed und den Dot-Plot
Nun richtet sich die Aufmerksamkeit auf die Fed. Besonders spannend wird der sogenannte Dot-Plot, der die Zinsprojektionen der Mitglieder des Offenmarktausschusses zeigt. Hier können sich entscheidende Hinweise darauf finden Für den DAX bedeutet das: Die Bewegungen an der Wall Street werden in dieser Woche einen erheblichen Einfluss haben.
Technische Lage: Unter 24.000 Punkten bleibt es kritisch
Charttechnisch bleibt der DAX angeschlagen. Mehrfach scheiterte der Index zuletzt an der Marke von 24.000 Punkten. Solange dieser Widerstand nicht überwunden wird, überwiegen die Risiken auf der Unterseite. Die nächsten Unterstützungen liegen bei rund 23.000 Punkten.
Besonders beachtet werden sollte die 200-Tage-Linie, die aktuell nur noch wenige hundert Punkte entfernt liegt. Ein Test dieser langfristigen Durchschnittslinie wäre ein Warnsignal für Anleger, da es den mittelfristigen Aufwärtstrend infrage stellen könnte. Ein nachhaltiger Bruch könnte zu weiterem Verkaufsdruck führen.
Hexensabbat als zusätzlicher Volatilitätstreiber
Am Freitag steht zudem der große Verfallstag an. An diesem Termin laufen an den Terminbörsen eine Vielzahl von Optionen und Futures auf Indizes und Einzelaktien aus. Häufig führt dies zu erhöhten Schwankungen, da Marktteilnehmer ihre Positionen absichern oder anpassen. Für kurzfristig orientierte Trader ergeben sich dadurch Chancen, langfristige Investoren sollten sich jedoch auf eine unruhige Woche einstellen.
Fazit: Spannung steigt – Vorsicht bleibt angebracht
Die Kombination aus der Fed-Entscheidung, der technischen Lage des DAX und dem Hexensabbat macht die laufende Woche zu einer der spannendsten der vergangenen Monate. Alles in allem bleibt die Stimmung an den Märkten angespannt. Ein Verweilen unter 24.000 Punkte könnte den Weg in Richtung 23.000 Punkte oder tiefer ebnen. Gelingt hingegen ein Ausbruch nach oben, könnte der Index rasch neues Potenzial entfalten. Die Entscheidung fällt in dieser Woche – und sie dürfte wegweisend für den Herbst werden.
Mehr zu diesen Themen wie gewohnt innerhalb meines Videos – unbedingt anschauen!