DAX wartet auf Signal – Adidas rutscht wegen Zollschock ab

Am deutschen Aktienmarkt dominieren heute Zurückhaltung und Abwarten. Der DAX bewegt sich in einer engen Spanne Nach wie vor fehlt es dem Leitindex an einem klaren Impuls – sowohl auf der Ober- als auch auf der Unterseite bleibt die Richtung offen.
Technisch gesehen bleibt die Widerstandszone im Bereich um circa 24.500 Punkte weiter intakt. Ein nachhaltiger Ausbruch nach oben lässt auf sich warten. Gleichzeitig ist die Marke von rund 24.000 Punkten hart umkämpft: Immer wieder kommt es auf diesem Niveau zu einem Kräftemessen zwischen Käufern und Verkäufern.
Im Fokus steht nun der anstehende Zinsentscheid der US-Notenbank Federal Reserve. Marktteilnehmer hoffen auf Hinweise zur künftigen Geldpolitik – insbesondere darauf, ob die Notenbank erste Schritte in Richtung Lockerung signalisiert oder eine länger anhaltende Hochzinspolitik in den Raum stellt.
Die kommenden Stunden dürften somit richtungsweisend werden: Je nachdem, wie klar sich die Fed äußert, könnte der Markt den Impuls bekommen, der zuletzt gefehlt hat. Bis dahin bleibt der DAX jedoch in Lauerstellung – mit erhöhter Volatilität und spürbarer Nervosität unter den Anlegern.
Adidas-Aktie unter Druck: Zollsorgen überschatten Quartalszahlen
Die Adidas-Aktie erlebt heute einen ihrer schwächsten Tage seit Monaten: Rund 7 Prozent Kursverlust innerhalb weniger Stunden haben Anleger aufhorchen lassen. Grund für den deutlichen Rücksetzer ist eine Kombination aus enttäuschenden Geschäftszahlen und wachsender Unsicherheit durch neue US-Zölle.
Zwar konnte der Sportartikelhersteller im zweiten Quartal operative Fortschritte verzeichnen – das Betriebsergebnis lag mit 546 Millionen Euro über den Erwartungen. Doch beim Umsatz blieb man hinter den Prognosen zurück. Besonders schwer wiegt dabei der vorsichtige Ausblick: Trotz guter operativer Entwicklung verzichtet das Unternehmen auf eine Anhebung der Jahresziele. Für viele Investoren ein klares Warnsignal.
Hinzu kommt eine neue Belastungswelle aus den USA. Adidas rechnet im zweiten Halbjahr mit Zollkosten in Höhe von bis zu 200 Millionen Euro. Hintergrund sind neue Einfuhrabgaben auf Waren aus Vietnam und Indonesien – zwei zentrale Produktionsländer des Konzerns. Diese Entwicklungen setzen nicht nur die Marge unter Druck, sondern sorgen auch für Unsicherheit mit Blick auf die kommenden Quartale.
Erschwerend wirken sich zudem negative Währungseffekte aus. Wechselkursverwerfungen – insbesondere durch einen schwächeren US-Dollar – haben das Ergebnis im zweiten Quartal mit einem dreistelligen Millionenbetrag belastet.
Während Adidas operativ solide dasteht, dominieren aktuell geopolitische Risiken, Kostensteigerungen und ein fehlender positiver Ausblick das Bild. Anleger zeigen sich entsprechend nervös – und quittieren die Unsicherheit mit Verkaufsdruck.
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