Index stößt nach Rallye an seine Grenzen…
Der deutsche Leitindex ist mit Schwung in die neue Handelswoche gestartet und erreichte zum Wochenauftakt zwischenzeitlich Kurse nahe der Marke von 24.000 Punkten. Doch dieser Anstieg könnte sich im Nachhinein als letzter Impuls einer überdehnten Aufwärtsbewegung entpuppen. Denn obwohl die Wall Street am heutigen Dienstag ihre Erholung fortsetzt – getragen vor allem von einer anhaltenden Rallye im US-Technologiesektor – zeigt sich der DAX überraschend unbeeindruckt.
Diese auffällige Diskrepanz deutet darauf hin, dass der deutsche Aktienmarkt bereits vieles an positiven Erwartungen vorweggenommen hat: die zwischenzeitliche Zoll-Entspannung zwischen den USA und China, die Hoffnung auf moderatere geldpolitische Töne der Notenbanken und nicht zuletzt die weltweit gestiegene Risikobereitschaft der Anleger. Doch genau hier liegt die Gefahr.
Denn je mehr an positiven Szenarien bereits im Kursniveau enthalten ist, desto fragiler wird die Lage, sobald die Realität hinter den Erwartungen zurückbleibt. Und der Blick hinter die Kulissen zeigt: Viele Unsicherheiten bestehen weiter – vom ungelösten Handelskonflikt über geopolitische Spannungen bis hin zur Frage, wie belastbar die Konjunkturerholung tatsächlich ist.
Der DAX hat in den vergangenen Monaten eine beachtliche Aufwärtsbewegung vollzogen – doch gerade deshalb steigt nun das Risiko einer Gegenreaktion. Die Marktbreite bleibt schwach, defensive Sektoren dominieren das Bild, und technische Indikatoren signalisieren eine zunehmend überkaufte Lage. Auch das heutige Verhalten des Index – keine Anschlussgewinne trotz freundlicher US-Vorgaben – passt in dieses Bild.
Kurzum: Die Luft wird dünner. Der DAX könnte sich an einem Punkt befinden, an dem aus hoher Erwartungshaltung schnell Enttäuschung wird. Wer an dieser Stelle Gewinne mitnimmt oder sich zumindest absichert, handelt nicht pessimistisch – sondern vorausschauend.
Taktische Überlegung: Short-Strategie unter 23.500 Punkten
Ein Rückfall unter die Marke von 23.500 Punkten wäre ein erstes technisches Schwächesignal. Sollte der DAX diese Unterstützung unterschreiten, könnte dies eine neue Abwärtsdynamik auslösen – ein Szenario, das sich gezielt mit einer Short-Strategie begleiten ließe. In diesem Fall bietet sich eine Positionierung über Short-Zertifikate oder passende Hebelprodukte an, um von einer möglichen Korrektur zu profitieren. Wichtig bleibt: Klare Risikobegrenzung und eine konsequente Stopp-Strategie sind Pflicht, um Kursrücksetzer nicht nur zu erkennen, sondern auch gezielt zu nutzen.
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