Trump, Iran & Israel – und der Markt?

in der Nacht zum Sontag hat sich der Iran-Israel-Konflikt dramatisch zugespitzt – und mit den USA ist nun auch eine Supermacht militärisch beteiligt. Unter der Führung von Präsident Donald Trump griffen amerikanische Streitkräfte mehrere iranische Atomanlagen an, darunter Fordow und Natanz. Trump sprach in einem Fernsehstatement von einem „spektakulären Erfolg“ und warnte Teheran, dass weitere Angriffe jederzeit möglich seien.

Die Lage im Nahen Osten ist damit auf einem neuen Eskalationsniveau angekommen. Israel steht seit Tagen unter iranischem Raketenbeschuss, während der Iran gezielte Luftangriffe aus Israel meldet. Auch zivile Opfer wurden bereits bestätigt. Der russische Präsident Putin warnt vor einer „Pandora’s Box“, sollte sich der Konflikt weiter ausweiten – die diplomatischen Kanäle sind unter Hochdruck aktiv, aber bislang ohne durchschlagenden Erfolg.

Und dennoch: Die Märkte zeigen sich erstaunlich unbeeindruckt.

Weder DAX noch S&P 500 verzeichneten dramatische Einbrüche. Ölpreise stiegen nur moderat, auch Gold blieb hinter den Erwartungen einer klassischen Krisenflucht zurück. Anleger scheinen trotz realer Kriegshandlungen im Nahen Osten auf Stabilität und diplomatische Eindämmung zu setzen.

Einschätzung unverändert: Die Börse ignoriert derzeit die politischen Gefahren – was kurzfristig Stabilität bringt, aber mittel- bis langfristig neue Volatilitätspotenziale eröffnet. Sollte es zu weiteren Angriffen kommen oder sich der Krieg regional ausweiten, könnten die Märkte sehr schnell umschwenken.

Positionierung: Die geopolitische Eskalation zwischen Iran und Israel sowie der direkte Eingriff der USA haben den DAX zuletzt deutlich belastet. In der Folge fiel der Index unter die wichtige Unterstützungszone bei 23.500 Punkten – ein Niveau, das über Wochen hinweg als charttechnisches Rückgrat galt.

Aktuell pendelt der Markt in einer engen Spanne zwischen 23.000 und 23.500 Punkten. Diese Seitwärtsbewegung gleicht einem Kraftaufbau – der nächste Impuls wird entscheidend sein. Kommt es zu einem Ausbruch nach unten, rückt die nächste übergeordnete Zielzone um 22.200 Punkte in den Fokus. Hier verläuft eine frühere Ausbruchslinie, die aus technischer Sicht als potenzieller Auffangbereich fungieren könnte.

Ein Anstieg zurück über 23.500 Punkte hingegen wäre ein erstes Signal der Stabilisierung – doch vor dem Hintergrund der politischen Unsicherheit und schwächerer Konjunkturdaten halte ich dieses Szenario kurzfristig für weniger wahrscheinlich.

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