Trump verschiebt Zollhammer – DAX atmet auf
Die Märkte zeigen heute ein deutliches Aufatmen. Der DAX legt zu, ebenso viele europäische Indizes. Der Grund: US-Präsident Donald Trump hat die mit Spannung erwartete Zollfrist erneut verschoben. Statt wie ursprünglich angekündigt am 9. Juli neue Importzölle zwischen 25 und 40 Prozent auf Produkte aus Europa und Asien in Kraft treten zu lassen, wurde die Frist nun auf den 1. August verschoben.
Doch wer glaubt, die Gefahr sei damit gebannt, der irrt
Trump selbst bezeichnete das neue Datum als „verbindlich, aber nicht 100 Prozent fest“. Ein Satz, der den Märkten zwar kurzfristig Erleichterung verschafft, mittelfristig aber genau jene Unsicherheit weiter nährt, die seit Wochen wie ein Schatten über den Börsen liegt. Laut offiziellen Angaben wurden bereits entsprechende Zollbriefe an Länder wie Japan, Südkorea, Malaysia, Südafrika, Laos und Myanmar verschickt. China ist davon vorerst ausgenommen – hier gebe es laut Trump bereits bilaterale Fortschritte. Während sich betroffene Länder bemühen, Verhandlungen mit der US-Regierung zu beschleunigen, bleibt unklar, wie ernst die Drohung diesmal wirklich gemeint ist.
An den Märkten sorgt die Verschiebung jedenfalls für eine technische Erholung. Der DAX nähert sich wieder der hartnäckigen Widerstandszone um 24.300 bis 24.500 Punkte – ein Bereich, der in den vergangenen Wochen bereits mehrfach als Deckel fungierte. Sollte es in den kommenden Tagen keine weiteren positiven Impulse geben, dürfte der Index dort erneut ins Stocken geraten. Umgekehrt bleibt die Marke von 23.500 Punkten weiterhin als untere Begrenzung im Blick. Fällt der DAX darunter, könnte es schnell in Richtung der 23.000 gehen.
Auch wenn die heutige Erholung Hoffnung signalisiert – sie bleibt fragil. Denn letztlich wurde nicht entschieden, sondern nur vertagt. Trump spielt auf Zeit, wohlwissend, dass selbst das Andeuten von Zöllen die Verhandlungsbereitschaft seiner Partner erhöht und zugleich die Märkte in Atem hält.
Für Anleger bedeutet das: Chancen ergeben sich durchaus, aber Vorsicht bleibt das Gebot der Stunde. Noch ist völlig offen, ob es sich um den Auftakt einer nachhaltigen Rallye handelt oder nur um eine trügerische Zwischenetappe in einem nervösen Seitwärtstrend.
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