Deckungsbeitrag und Gewinn – was beide verbindet

Deckungsbeitrag und Gewinn sind Ergebnis unterschiedlicher Rechnungen. Was verbindet die beiden Kennziffern? (Foto: Jirapong Manustrong / Shutterstock.com)
Unternehmer müssen sich ständig fragen, ob die Kosten gedeckt sind, ob sich ein im Sortiment befindliches Produkt noch rentiert.
Entscheiden müssen sie auch, ob sie einen Auftrag selbst machen sollten oder ob das eher ein Verlustgeschäft wäre.
Mehr zum Thema: Deckungsbeitragsberechnung: Beispiel zu diesem Kalkulationsverfahren
Die Profis im Controlling nutzen als Entscheidungshilfe die Kennziffern Deckungsbeitrag und Gewinn.
Deckungsbeitrag: von Gewinn und Kosten
Das Ziel ökonomischen Handelns ist in der Regel der Gewinn.
Dienstleistung verkauft, möchte mit diesen Aktivitäten einen Gewinn erwirtschaften.
Der Verkäufer auf dem Flohmarkt oder ein internationaler Konzern unterscheiden sich dabei nicht.
Bevor der Unternehmer Umsatz und Gewinn machen kann, fallen einige unterschiedliche Kosten an.
Diese zeigen sich als variable und fixe Kosten. Diese Unterscheidung der Kostenarten ist für den Deckungsbeitrag wichtig.
Jene Kosten, die sich mit der Menge verändern, sind die variablen Kosten. Fixe Kosten sind jene Kosten, die Kosten unabhängig von der Menge entstehen.
Gewinn: Deckungsbeitrag ist ein Teil
Was haben Erfassung der Kosten und Trennung in Kostenarten mit dem Deckungsbeitrag und Gewinn zu tun?
Der Deckungsbeitrag ist ein Teil des Gewinns. Er entspricht dem Bruttogewinn.
Deckungsbeitrag und Bruttogewinn sind identische Begriffe. Bei beiden Kennziffern wurden keine fixen Kosten abgezogen.
Der Maßstab, ob ein Produkt oder eine Dienstleistung profitabel ist, ob sich ein Gewinn machen lässt, ist der Deckungsbeitrag.
Der Deckungsbeitrag und Gewinn (brutto) bleibt übrig, wenn vom Stückpreis eines Produkts die zuzurechnenden variablen Kosten pro Stück abgezogen werden.
Negativer Deckungsbeitrag – Produktion zeitweilig sinnvoll
Die Deckungsbeitragsrechnung ist das geeignete Instrument, um Entscheidungen zum Produkt- und Leistungsportfolio zu treffen.
Generell sollte ein Produkt beziehungsweise eine Dienstleistung aus dem Angebot gestrichen werden, wenn entsprechende Umsatzerlöse die variablen Kosten nicht mehr decken.
Diese Situation bedeutet, dass das Produkt / die Dienstleistung keinen positiven Deckungsbeitrag erzielt.
Ein negativer Deckungsbeitrag trägt nicht mehr zur Deckung der fixen Kosten bei.
Sind unterschiedliche Produkte oder Dienstleistungen im Angebot, kann sich ein bestimmtes Produkt oder eine bestimmte Dienstleistung unter Umständen dennoch rentieren.
Der insgesamt erzielte Umsatz muss geringer als die Gesamtkosten im Unternehmen ausfallen.
Der Break-Even-Point wird hierbei noch nicht erreicht.
Mehr zum Thema: Break-Even-Point – Ermittlung der Gewinnschwelle
In jedem Fall sollte der Deckungsbeitrag positiv sein. Selbst wenn er nur gering ausfällt, leistet er einen Beitrag zur Abdeckung der fixen Kosten.
Bei einem Deckungsbeitrag von Null deckt das Produkt/ die Dienstleistung lediglich die anfallenden variablen Kosten. Das wäre die absolute Preisuntergrenze.
Deckungsbeitrag oder Gewinn erhöhen
Lohnt es sich für ein Unternehmen mehr, unter Zugrundelegung des gleichen Faktors den Deckungsbeitrag oder den Gewinn (netto) zu erhöhen?
Werden von den Umsatzerlösen die variablen Kosten abgezogen, zeigt sich der Deckungsbeitrag/Brutto-Gewinn.
Ein Deckungsbeitrag vermindert um Fixkosten, ergibt den Gewinn (netto).
Der absolute Deckungsbeitrag ist in seinem Wert höher als der Gewinn.
Mehr zum Thema: Absoluter Deckungsbeitrag – ein Beispiel
Eine prozentuale Erhöhung um den gleichen Faktor hat somit einen höheren absoluten Effekt beim Deckungsbeitrag.
Wird der Gewinn um 10% erhöht, verbessern sich Ergebnisse entsprechend um diesen Faktor.
Eine Erhöhung des Deckungsbeitrages um 10% hat zur Folge, dass sich der Gewinn weitaus stärker erhöht.
Fazit: Gewinn und Deckungsbeitrag stehen in einem unmittelbaren Zusammenhang.
Je höher ein Deckungsbeitrag ausfällt, desto höher wird der Gewinn.