Die wichtigsten Liquiditäts-Kennzahlen

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Der amerikanische Technologie-Konzern Apple könnte mit seinem beeindruckenden Kassenbestand von über 200 Mrd. US-Dollar ganze Staaten sanieren.

Aber nicht alle Unternehmen schwimmen im Geld. Wie Sie Unternehmen mit einer schwachen Liquiditäts-Lage herausfiltern können, erfahren Sie jetzt  hier.

An dieser Stelle untersuche ich für Sie die Liquiditäts-Lage von Unternehmen.

Berechnung und Bedeutung von Liquiditäts-Kennzahlen

In der fundamentalen Unternehmens-Analyse wird in erster Linie zwischen 3 verschiedenen Liquiditäts-Kennzahlen unterschieden.

Diese unterscheiden sich allerdings nur im Detail voneinander.

Das Ziel der Liquiditäts-Analyse eines Unternehmens durch Bildung und Interpretation von Liquiditäts-Kennzahlen ist v. a. das Folgende:

eine Erkenntnis darüber zu gewinnen, ob der Konzern über die flüssigen Mittel verfügt, die erforderlich sind, um in naher Zukunft alle Zahlungs-Verpflichtungen erfüllen zu können.

Das bedeutet vereinfacht gesagt: Man versucht herauszufinden, ob alle kurzfristigen Schulden bzw. Zahlungs-Verpflichtungen durch flüssige finanzielle Mittel gedeckt werden können.

Dies ist deshalb wichtig, weil ein Mangel an Liquidität neben der Überschuldung die 2. Ursache für eine Insolvenz sein kann.

Die Formel zur Berechnung der Liquidität 1. Grades

flüssige Mittel

———————————- x 100 = Liquidität ersten Grades (in %)

kurzfristige Verbindlichkeiten

Unter dem Punkt flüssige Mittel sind der Kassenbestand und die sonstigen sofort verfügbaren Finanzmittel zu verstehen. Flüssige Mittel entsprechen der aktiven Bilanz-Position B.IV. „Kassenbestand, Schecks, Guthaben bei Kreditinstituten“.

Kurzfristige Verbindlichkeiten sind (in diesem Zusammenhang) alle Schulden, die innerhalb von weniger als 1 Jahr zurückgezahlt werden müssen.

Die Liquidität 2. Grades

Bei der Liquidität 2. Grades teilt man die flüssigen Mittel und die kurzfristigen Forderungen durch die kurzfristigen Verbindlichkeiten.

Im Unterschied zur Liquidität 1. Grades werden also die flüssigen Mittel um die Forderungen erweitert, die kurzfristig (innerhalb max. 1 Jahr) zu einem Zahlungs-Eingang führen sollen.

Die Liquidität 2. Grades sollte in einem Bereich zwischen 100 und 120% liegen. Eine Abweichung nach oben ist deutlich weniger problematisch zu sehen als eine nach unten.

Die Liquidität 3. Grades

Bei der Liquidität 3. Grades werden zu den flüssigen Mitteln und den kurzfristigen Forderungen noch die Roh-, Hilfs- und Betriebs-Stoffe gezählt und durch die kurzfristigen Verbindlichkeiten geteilt.

Der Grund ist, dass Roh-, Hilfs- und Betriebs-Stoffe im Extremfall kurzfristig zu Geld gemacht werden können. Diese 3. Liquiditäts-Kennzahl ist aber nur „im Notfall“ zu betrachten und auch nur dann relevant.