Goldbarren und Goldmünzen: Investment-Tipps für die Geldanlage

Goldbarren und Goldmünzen: Investment-Tipps für die Geldanlage
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Inhaltsverzeichnis

Goldmünzen und Goldbarren im Überblick

  • Goldmünzen: Zahlungsmittel bis ins 20. Jhd., heute in unterschiedlichen Gewichtsklassen als Anlageform verwendet
  • Goldbarren: Gold mit einer Reinheit von 99,9 %; vorteilhafte, krisensichere Wertanlage
  • Vorteil der Investition in physisches Gold: Wertbeständigkeit, kein Forderungscharakter, greifbarer Wert, Steuervorteile beim Kauf
  • Nachteil der Investition in physisches Gold: hohe Anschaffungs- und ggfls. Nebenkosten, Währungsrisiko

Goldmünzen und Goldbarren als Wertanlage

Das internationale Zahlungsmittel Gold wird weltweit in Form von Goldmünzen und Goldbarren nicht nur als Wertanlage, sondern auch als Währungsreserve gelagert. Sowohl private Anleger als auch Institutionen investieren teilweise hohe Geldbeträge in Gold und dazugehörige Wertpapiere. Diese gelten als verlässliche Wertanlage, selbst in Zeiten der Krise.

Der Grund dafür liegt im hohen intrinsischen Wert. Dieser ist durch die, im Vergleich zu anderen Edelmetallen, hohe Seltenheit sowie den hohen Arbeitsaufwand beim Abbau von Gold bedingt. Aufgrund dessen ist das Ausfallsrisiko, im Vergleich zur volatilen Zinsrate von Papiergeldanlagen, eher gering.

Goldmünzen als Investment

Goldmünzen sind in unterschiedlichen Gewichtsklassen erhältlich. Je größer die Münze, desto günstiger – die Stück- und Prägekosten sinken. Die Preise liegen in der Regel dennoch oberhalb der aktuellen Goldnotierung.

Im Verhältnis zu Goldbarren, für die es wegen der Größe etwas mehr Gold fürs Geld gibt, haben Münzen einen Vorteil: Sie lassen sich gut verschenken und dienen notfalls als Zahlungsmittel. Abhängig von Nachfrage und Auflage kann ihr Marktwert als begehrtes Sammlerstück erheblich steigen. Weil aber gerade bei kurzfristig begehrten Prägungen die Preise schnell wieder sinken, muss man den richtigen Zeitpunkt erwischen.

Welche Goldmünzen eignen sich besonders als Geldanlage?

1. Krügerrand, Südafrika

Die mit Abstand beliebteste Goldmünze ist der Krügerrand. Er wurde seit der Einführung 1967 über 60 Millionen Mal verkauft. Das ist mehr als alle anderen Goldmünzen zusammen.

Eckdaten zum Krügerrand: Gewicht: 33,9 g – ohne Kupferlegierung 31,1 g Feingold, das entspricht 1 Unze

Der Krügerrand ist besonders im deutschsprachigen Raum begehrt. Hier werden mindestens 50 % der jährlich rund 1 Millionen verkauften Exemplare abgesetzt. Die nach dem einstigen südafrikanischen Präsidenten Paul Krüger benannte Münze war 1967 die erste Alternative zu Goldbarren und als offizielles Zahlungsmittel eine steuerfreie Anlage.

2. Maple Leaf, Kanada

Ganz oben auf der internationalen Beliebtheitsskala findet sich außerdem der kanadische Maple Leaf. Die Münze mit 99,99 % Feingold zeigt Queen Elizabeth II und rückseitig ein Ahornblatt als Symbol Kanadas, das eines der höchsten Goldvorkommen der Welt birgt.

3. American Eagle, USA

Zu den meistverkaufen Anlagemünzen mit einer Feinunze Gold gehört des Weiteren der American Eagle. Er enthält jedoch, neben Kupfer auch Silber zur Sicherung der Widerstandsfähigkeit.

4. Britannia, Großbitannien

Dieselbe Mischung enthält die Britannia, auf der die gleichnamige Göttin sowie Queen Elizabeth II. abbildet sind. Sie wird seit 1987 von der Royal Mint in London geprägt und gilt als erste europäische Anlagemünze.

5. Goldener Philharmoniker, Österreich

Der aus Österreich stammende Wiener Philharmoniker ist frei von Legierungsanteilen. 1989 wurde er erstmals geprägt und zählt zu den weltweit am meisten verkauften Goldmünzen. Er ist außerdem die einzige europäische Münze einem Nennwert in der Euro-Währung.

6. Australian Kangaroo, Australien

Ebenfalls ohne Legierung kommt die Australian Kangaroo aus. Der ursprüngliche Name war Nugget. Doch die dargestellten Goldklumpen auf der Münze wirkten wie unförmige Haufen, weshalb sie schlecht ankam – trotzt hoher Prägequalität. Das änderte sich schlagartig, als 1990 das Motiv gewechselt wurde. Seitdem ziert jedes Jahr ein anderes Känguru die Münze, was Sammler begeistert.

Goldbarren als Investment

Goldbarren fanden, wie auch Goldmünzen, im Lauf der Geschichte Anwendung als Zahlungsmittel. Mehrere Jahrhunderte lang wurden sie auch als Handelsware geführt. Dieser Nutzen ist heute überholt. Sie dienen als Anlageform und werden allein dafür gegossen und geprägt. In Zentralbanken lagern die Barren als Währungsreserve, aber auch Privatpersonen interessieren sich für diese Wertanlage.

Sollte man in Goldbarren oder Goldmünzen investieren?

Wenn es lediglich um den Besitz von physischem Gold geht, sind Goldbarren die erste Wahl. Im Vergleich zu Münzen sind diese immer noch ein wenig günstiger.

Bei Goldmünzen wird immer ein Aufschlag auf den reinen Metallwert verrechnet. Dafür haben diese die Möglichkeit auf Wertsteigerungen über den Materialwert hinaus. Der Wert einer Münze aus einer seltenen Serie kann sehr schnell den des Materials übersteigen. Dafür ist jedoch intensive Auseinandersetzung und Erfahrung mit der Thematik Goldmünzen als Anlageform gefragt.

Der Goldgehalt der verschiedenen Anlagen ist von großer Bedeutung:

  • Kanadischer Maple Leaf: bis zu 999,9/1.000 Feinheit
  • Südafrikanischer Krügerrand: rund 916,6/1.000

Worauf sollte man beim Kauf und der Lagerung von Goldbarren achten?

Bei der Wertanlage in Goldbarren sollte man darauf achten, dass dieser nicht zu groß ist. Zur Lagerung bieten sich Bankschließfächer an. Diese bieten die größte Sicherheit und kleinere Schließfächer kosten je nach Bank ab etwa 70 Euro pro Jahr. Möglicherweise bleibt der Zutritt im Falle einer Krise verwehrt. Zudem könnte der Goldbesitz – wie in der Vergangenheit schon geschehen – verboten werden. Dann wären Bestände in Banken akut gefährdet.

In einer solchen Situation stellt sich natürlich die Lagerung der Goldbarren zuhause als sicherer heraus. Allerdings übersteigen die Kosten für einen geeigneten Tresor deutlich die des Bankschließfaches. Dabei sei außerdem eine Diebstahlversicherung angeraten. Trotz der vermeintlichen Sicherheit des physischen Goldes lohnt sich darum auch ein Blick auf alternative Anlageformen.

Vorteile und Nachteile von Goldmünzen und Goldbarren im Überblick

Vor- und Nachteile von Gold

Der Kauf von Gold in physischer Form gilt als die „klassische“ Variante. Die Wertanlage geht direkt nach dem Kauf in den eigenen Besitz über. Es bestehen einige Vor-, aber auch Nachteile von Goldmünzen und Goldbarren im Vergleich zu Wertpapieren.

Vorteil: Wertbeständigkeit

Wie bereits erläutert hat sich der intrinsische Wert als großer Vorteil herausgestellt. Der Nennwert für eine Unze Gold entspricht auch dem Wert des Materials. Dies bedingt eine besonders hohe Wertbeständigkeit und bestätigt den Ruf von Gold als Krisenwährung.

Vorteil: kein Forderungscharakter

Ein Hauptargument der Befürworter von physischem Gold in Form von Münzen oder Barren ist, dass es keinen Forderungscharakter besitzt. Sie als Anleger sind dabei nicht von der Zahlungsfähigkeit eines Emittenten abhängig – wie bei Zertifikaten. In Zeiten schwerer Wirtschaftskrisen bietet Ihnen diese Form der Goldanlage daher maximale Sicherheit.

Vorteil: greifbarer Wert

Viele Anleger schätzen es außerdem, etwas „Handfestes“ zu besitzen, anstatt nur verbriefte Forderungen gegenüber Banken. Das kann im Fall einer schweren Wirtschaftskrise ebenfalls ein Vorteil sein. Wenn Banken insolvent sind, werden sie Ihre Forderungen nicht erfüllen können.

Vorteil: Steuervorteil

Ein gutes Argument für den Kauf von physischem Gold ist der Steuervorteil: Goldmünzen und Goldbarren fallen in Deutschland nicht unter die Abgeltungssteuer. Hier gilt die einjährige Spekulationsfrist. Wird Gold für länger als ein Jahr gehalten, müssen die Gewinne nicht steuerlich abgegolten werden.

Nachteil: Anschaffungskosten

Dem Steuervorteil stehen allerdings deutlich höhere Anschaffungskosten gegenüber. Zum einen ist der Spread, die Differenz zwischen An- und Verkaufspreis zu bezahlen, der bei niedrigen Anlagesummen durchaus mehr als 10% ausmachen kann. Hinzu kommen Kosten für den versicherten Versand oder die Fahrt zum Händler, die fachgerechte Lagerung im Tresor oder Bankschließfach sowie ggfls. die Anpassung der Hausratversicherung.

Nachteil: Währungsrisiko

Zudem ist eine eingebaute Währungsabsicherung, wie bei einem Gold-Zertifikat oder einem Gold-ETC nicht möglich. Es ist ein Währungsrisiko zu tragen, da die Kurse der Edelmetalle in US-Dollar notieren.

Hinweis

Die Form des Investments ist Geschmackssache. Für ein einfaches Investment mit geringem Aufwand sind Fonds oder Zertifikate die bessere Wahl. Um das – sehr geringe – Risiko eines Zusammenbruchs unseres Wirtschafssystems zu vermeiden, sind Goldmünzen und Goldbarren eine gute Entscheidung.

Goldbarren und Goldmünzen steuerfrei kaufen

Unter bestimmten Voraussetzungen ist Gold steuerfrei. Das macht sich schon beim Kauf bemerkbar. Anders als bei Platin und Silber wird auf Goldbarren und Goldmünzen derzeit keine Mehrwertsteuer erhoben. Gold gilt als reines Edelmetall und wird auch als Währung eingesetzt.

Die Kriterien für eine Steuerfreiheit beim Kauf von Goldmünzen und Goldbarren sind:

  • Goldbarren: min 995/1000 Reinheit
  • Goldmünzen: 900/1000 Reinheit
  • Prägung nach 1800
  • Historisches oder aktuelles Zahlungsmittel im Herkunftsland
  • Verkaufspreis max. 80 % über dem des Goldgehalts

Verkauf von Goldmünzen und Goldbarren

Auch beim Verkauf sind Gewinne bei Gold steuerfrei, sofern es sich um physisches Gold handelt. Weil dieses, anders als Wertpapiere, keine Erträge wie Zinsen oder Dividenden abwirft, fällt ein Gewinn nicht unter die Abgeltungssteuer.

Er ist allenfalls in der Einkommenssteuer anzugeben. Dies ist jedoch nur verpflichtend, wenn der jährliche Freibetrag von 600 € überschritten wird. Selbst in dem Fall ist der Gewinn beim Verkauf von Gold steuerfrei, wenn es zuvor zumindest ein Jahr lang gehalten wurde. Bei höheren Beträgen entscheidet die Spekulationsfrist.

Diese Frist gilt allerdings nicht für Goldaktien oder Minenfonds. Alle Fonds und Wertpapiere unterliegen der Abgeltungssteuer. Das betrifft auch Zertifikate oder generell Gold-ETCs, bei denen kein physisches Gold gekauft oder gelagert wird.

Ausnahme Xetra-Gold

Eine Ausnahme machte der Bundesfinanzhof am 12. Mai 2015 (Az. VIII R4/15). Gewinne bei Inhaberschuldverschreibungen wie Xetra-Gold werden wie beim Verkauf von physischem Gold behandelt und sind nach einem Jahr steuerfrei.

Entscheidend für diese Art von Gold-ETCs war, dass sie keine Geldleistung, sondern eine Sachleistung in Form der Auslieferung von physischem Gold verbriefen, mit dem diese Fonds besichert sind. Dass ein Anleger sich diese stattdessen auszahlen lassen kann, tut der Sache keinen Abbruch. Die Gerichtsentscheidung lässt sich aber nicht ohne weiteres auf ähnliche Gold-ETCs oder Zertifikate übertragen.

5 Tipps für den Kauf von Goldmünzen und Goldbarren

Tipps Kauf von Goldmünzen

Kauf-Tipp 1: günstigsten Gold-Händler finden

Die günstigsten Konditionen beim Goldankauf und -verkauf bieten spezialisierte Edelmetallhändler. Diese bieten deutlich bessere Konditionen als beim An- und Verkauf bei Banken und Juwelieren.

Kauf-Tipp 2: Finger weg von Sammlermünzen

Nicht jede Goldmünze ist für die Geldanlage gedacht. Sammlermünzen wie Gedenkmünzen und Sonderprägungen sind eher ungeeignet. Sie werden meist zu Liebhaberpreisen gehandelt. Das bedeutet einem deutlichen Aufschlag gegenüber dem reinen Materialwert.

Außerdem ist der Goldgehalt hier oftmals niedriger, sodass sich die Münzen später nicht mehr so einfach zu Geld machen lassen.

Kauf-Tipp 3: Die besten Anlagemünzen

Für die Geldanlage gibt es spezielle Anlagemünzen (so genannte Bullion Coins). Der Preis dieser Münzen richtet sich ausschließlich nach dem Wert des darin enthaltenen Goldes. Die gebräuchlichsten Anlagemünzen sind zum Beispiel:

  • Krügerrand (Südafrika)
  • Wiener Philharmoniker (Österreich)
  • Maple Leaf (Kanada)
  • American Eagle (USA)
  • American Buffalo (USA)
  • Panda (China)
  • Nugget/Känguru (Australien)
  • Britannia (Großbritannien)

Kauf-Tipp 4: Bevorzugen Sie bei größeren Summen Goldbarren

Je mehr Gold Sie kaufen, desto besser sind Barren geeignet. Barren sind in der Produktion günstiger als Goldmünzen. Erstere werden, sofern sie nicht schwerer als etwa 100 g sind, aus Blechen gestanzt. Schwerere Barren werden gegossen und sind daher in der Produktion etwas teurer.

Goldbarren enthalten stets 99,99% Gold. Es gibt sie schon ab 2 g zu kaufen, eingeschweißt in ein Plastikkärtchen. Schrittweise geht es aufwärts bis 1.000 g. Dabei gilt: Je höher das Gewicht, desto geringer fällt der Aufpreis gegenüber dem Marktwert aus. Auch der Vergleich der An- und Verkaufspreise für verschiedene Gewichte macht sich bezahlt.

In der Regel lohnt sich der Kauf eines Goldbarrens ab einem Gewicht von 50 g. Sehr kleine Barren von nur 2, 5 oder 10 g sind oft unverhältnismäßig teuer.

Kauf-Tipp 5: Echtheitszertifikate kosten unnötig Geld

Verzichten Sie auf Echtheitszertifikate für Goldmünzen und Barren. Je standardisierter die Produkte, desto vertrauenswürdiger sind sie.

Eine Ausnahme sind die sogenannten Kine- oder Hologrammbarren. Sie enthalten anerkannte Sicherheitsmerkmale in Form von kleinen Hologrammen.