Performance bei Aktien: Erklärung und Berechnung

Performance bei Aktien: Erklärung und Berechnung
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Wer in Aktien investiert, der möchte eine möglichst gute Rendite erzielen. Diese kann sich bei den Wertpapieren zum einen aus Kursgewinnen und zum anderen aus einer Dividende zusammensetzen, die von der Aktiengesellschaft ausgeschüttet wird. Im Allgemeinen lassen sich Aktien auf Grundlage der Rendite oder auch der sogenannten Performance miteinander vergleichen.

Was ist die Performance bei Aktien?

Wenn im Zusammenhang mit Aktien von der Performance gesprochen wird, dann ist damit die Wertentwicklung des entsprechenden Wertpapiers gemeint. Diese wiederum spiegelt sich in der Kursentwicklung wider, also ob der Aktienkurs gefallen oder gestiegen ist und in welchem Umfang das jeweils geschah. Wenn die Aktie zum Beispiel innerhalb eines bestimmten Zeitraumes sehr gute Kursgewinne verbuchen konnten, dann wird ebenso von einer hervorragenden Performance gesprochen. 

Manchmal handelt es sich bei den Wertpapieren um sogenannte Outperformer. Das bedeutet, dass die Kursentwicklung besonders gut war, meistens auch im Vergleich zu anderen Gesellschaften aus der identischen Branche. Oftmals werden die Begriffe Rendite und Performance synonym verwendet, auch wenn es streng genommen einen Unterschied gibt.

Die Messung der Performance bei Aktien ist für Anleger vor allem ein wichtiges Kriterium, wenn verschiedene Wertpapiere miteinander verglichen werden. So lässt sich leicht feststellen, welche Aktie in der Vergangenheit die bessere Wertentwicklung genommen hat und daher vielleicht auch interessanter ist. Neben Aktien spielt die Performance übrigens noch bei anderen Wertpapieren eine Rolle, insbesondere:

  • Fonds
  • ETFs
  • Edelmetalle
  • Devisen

Die Performance kann also immer dann als Maßstab genommen werden, wenn bestimmte Finanzprodukte gehandelt werden und dementsprechend ihren Wert verändern. 

Was ist der Unterschied zwischen Performance und Rendite?

Die Begriffe Performance und Rendite werden oft synonym verwendet. In beiden Fällen ist das Ergebnis bzw. der Erfolg einer Kapitalanlage gemeint, die vom Anleger ablesbar ist. Anders ausgedrückt handelt es sich bei der Rendite um die Performance, die in Prozent dargestellt wird. 

Es gibt allerdings einen Unterschied zwischen der Performance und der Rendite. Diese besteht darin, dass die Performance ausschließlich die reine Kurs- bzw. Wertentwicklung der entsprechenden Aktie zeigt. Nicht enthalten sind allerdings eventuelle Kosten, die in Verbindung mit dem Investment für den Anleger anfallen. Die Kosten sind zwar bei der Anlage in Aktien deutlich geringer als zum Beispiel beim Investment in Fonds, sollten aber dennoch berücksichtigt werden. Auf dieser Grundlage zeigt sich der Unterschied zwischen Rendite und Performance am folgenden Beispiel:

Kaufkurs der Aktie am 1. Januar: 53,08 €

Verkaufskurs am 31. Dezember: 56,78 €

Performance (Wertentwicklung): 3,70 € bzw. 6,97 %

Kosten (umgerechnet auf eine Aktie): 0,20 €

Rendite: 6,59 %

Der Unterschied zwischen der Rendite und der Performance kommt dadurch zustande, dass der Anleger nicht nur die reine Wertentwicklung verbuchen kann, sondern auch die Kosten zu berücksichtigen hat. Diese bestehen im Beispielfall zweimal aus einer Ordergebühr, die seitens des Brokers berechnet wird und auf eine Aktie bezogen bei 0,20 Euro liegt.

Info

Die Performance setzt sich bei vielen Aktien nicht nur aus der reinen Kursentwicklung zusammen, sondern ebenfalls aus an die Anleger gezahlten Dividenden. Deshalb ist meistens die Wertentwicklung bei sogenannten Dividendentiteln (deutlich) höher als bei Aktien, die keine Dividende ausschütten.

Wie wird die Performance einer Aktie berechnet?

Für die Berechnung der Performance, also der Wertentwicklung einer Aktie gibt es zwei Methoden. Diese unterscheiden sich dadurch, dass bei der ersten Methode die Dividenden eingerechnet werden, bei der zweiten Methode hingegen nicht. Anders ausgedrückt berechnen Sie mit der ersten Methode die Wertentwicklung und gehen in dem Zusammenhang davon aus, dass die entsprechenden Dividenden wieder angelegt werden. So entsteht ein Zinseszinseffekt, den es bei der zweiten Berechnungsmethode nicht gibt, weil die entsprechenden Dividenden ausgeschüttet werden.

In der Praxis wird die erste Methode deutlich häufiger verwendet, weil es im Grunde wenig Sinn ergibt, bei der Betrachtung einer Wertentwicklung die Dividende als zusätzlichen Ertrag außen vor zu lassen. Daher werden bei den meisten Berechnungen der Performance auch die Dividenden berücksichtigt, da die Performance dann realistischer und praxisnäher dargestellt wird. 

Um die Performance einer Aktie zu ermitteln, sind Sie nicht zwingend auf bestimmte Angaben oder Kennzahlen angewiesen, sondern Sie können die Berechnung auch selbst vornehmen. Dies geschieht in den folgenden drei Rechenschritten:

  1. Kursgewinne ermitteln
  2. Dividenden addieren
  3. Performance berechnen

Lassen Sie uns diese drei Schritte etwas näher erläutern und anschließend an einem Praxisbeispiel verdeutlichen, wie Sie relativ einfach die Performance einer Aktie berechnen können.

Die Berechnung des Kursgewinnes ist sehr einfach, denn dazu müssen Sie lediglich den aktuellen Börsenkurs des Wertpapiers in ein Verhältnis zu Ihrem vorherigen Kaufkurs setzen. Haben Sie das Wertpapier zum Beispiel zu einem Kurs von 48,04 Euro gekauft und beläuft sich der aktuelle Kurs auf 52,04 Euro, beträgt der Kursgewinn vier Euro je Aktie. Das ist natürlich ausschließlich die Kursentwicklung, welche die Aktien erzielt haben. 

Im zweiten Schritt müssen Sie den Kursgewinnen dann eine eventuelle von der AG gezahlte Dividende hinzurechnen. Nehmen wir in unserem Beispiel an, dass die Aktiengesellschaft im vergangenen Geschäftsjahr die Auszahlung einer Dividende in Höhe von 1,80 Euro je Aktie beschlossen hat. Das wiederum führt im Beispiel dazu, dass Sie mit den Wertpapieren eine Gesamtwertentwicklung in Höhe von 5,80 Euro erzielt haben. 

Die Performance einer Aktie ergibt sich dann daraus, dass Sie die Wertentwicklung inklusive Dividende in ein Verhältnis zu Ihrem investierten Kapital setzen. Multiplizieren Sie das mit 100, erhalten Sie eine Prozentangabe, nämlich in dem Fall die Gesamtperformance Ihrer Aktien. Das möchten wir gerne am folgenden Beispiel etwas verdeutlichen.

Anlagesumme: 10.000 Euro

Anzahl der erworbenen Aktien: 400 Stück

Kaufkurs der Aktie: 25 Euro

Gezahlte Dividende pro Aktie: 1 Euro

Gesamtbetrag der Dividenden: 400 Euro

Aktueller Kurs der Aktie: 28 Euro

Kursgewinn: (28 – 25) * 400 = 1.200 Euro

Gesamtperformance der Aktie: (1.200 + 400) * 100 / 10.000 = 16 Prozent

An diesem Beispiel lässt sich sehr gut ableiten, wie Sie mit einfachen Mitteln die Performance einer Aktie berechnen können. Sie können die prozentuale Angabe natürlich auf jede beliebige Periode herunterreichen, üblicherweise auf ein Jahr. Dann erhalten Sie die jährliche Performance des Wertpapiers als durchaus gute Vergleichsgröße.

Worin unterscheiden sich ein Performanceindex und ein Kursindex?

Vielleicht haben Sie schon einmal mitbekommen, dass es den Deutschen Aktienindex nicht nur einmal gibt, sondern in zwei unterschiedliche Varianten. Zum einen wird der DAX als sogenannter Performance- und zum anderen als Kursindex veröffentlicht. Aber worin besteht eigentlich im Detail der Unterschied zwischen einem Performance- und einem Kursindex?

In den meisten Fällen werden Indizes als Performance Index veröffentlicht und sind relevanter, so auch beim Deutschen Aktienindex. Kennzeichnend für einen Performanceindex ist, dass ein Einbinden der Dividenden erfolgt, die faktisch von der Berechnung her reinvestiert werden. Beim Kursindex hingegen findet der Einbezug der Dividende nicht statt, sodass ausschließlich die reine Kursentwicklung des Wertpapiers dargestellt wird. 

Dieser scheinbar kleine Unterschied kann allerdings in der Praxis große Auswirkungen haben. Nehmen wir wiederum den Deutschen Aktienindex als Beispiel, so liegt der Performance Index ungefähr doppelt so hoch wie der reine Kursindex. Daran zeigt sich, welch große Bedeutung die Dividenden letztendlich für die Wertentwicklung der Aktien und damit für die Gesamtperformance haben.

Welche Kennzahlen gibt es rund um die Performance?

Die Gesamtperformance eine Aktie ist bereits eine Kennzahl, mit der zum Beispiel unterschiedliche Wertpapiere aus der gleichen Branche gegenübergestellt werden können. Darüber hinaus gibt es noch weitere Kennzahlen, die in engerem oder weiterem Sinn in Verbindung mit der Wert- und Kursentwicklung sowie der Performance einer Aktie stehen, nämlich:

  • Bruttorendite
  • Bruttorendite
  • Volatilität
  • Dividendenrendite

Die Bruttorendite ist im Prinzip mit der Gesamtperformance gleichzusetzen, da hier ausschließlich die reine Wertentwicklung betrachtet wird. Im Unterschied dazu sind in der Nettorendite eventuelle Kosten enthalten, sodass die Nettorendite bei Aktien aufgrund der Ordergebühren und zusätzlicher Depotgebühren nahezu immer geringer als die Bruttorendite ausfällt. Meistens ist der Unterschied allerdings nicht besonders groß.

Eine weitere Kennzahl hat nicht direkt mit der Performance zu tun, spielt aber in dem Fall für einige Anleger dennoch eine größere Rolle. Wenn wir von der Volatilität sprechen, dann ist damit die Schwankungsbreite einer Aktie oder eines anderen Finanzproduktes gemeint. Je höher die Volatilität ist, desto mehr gehen die Kurse des Wertpapiers in die eine oder andere Richtung. 

Eine Aktie mit einer hohen Volatilität beinhaltet allerdings keineswegs, dass das Wertpapier mit einer sehr guten Performance ausgestattet sein muss. Ferner zeigt die Schwankungsbreite lediglich an, wie hoch die Chance ist, dass aufgrund der Ausschläge auch größere Kursgewinne zu erzielen sind. Wenn Sie als Anleger auf einen Outperformer setzen, bieten sich daher vor allem Wertpapiere mit einer höheren Volatilität an.

Die Dividendenrendite hat ebenfalls mit der Gesamtperformance zu tun, da sie bei der Wertentwicklung in Form der gezahlten Dividende mit einbezogen wird. Wenn Sie sich gezielt für eine Aktie mit einer überdurchschnittlichen Dividendenrendite entscheiden, dann ist natürlich auch die Wahrscheinlichkeit groß, dass es sich um ein Wertpapier mit einer sehr guten Gesamtperformance handelt. Allerdings spielen für die Wertentwicklung immer zwei Faktoren eine Rolle, nämlich einerseits die Dividende und zum anderen die reine Kursentwicklung der Aktie.

Fazit zur Performance einer Aktie

Mit der Performance lässt sich im Zusammenhang mit Aktien oder anderen Wertpapieren darstellen, wie gut die Wertentwicklung gewesen ist. Somit handelt es sich um eine Kennzahl, die insbesondere dazu dient, mehrere Aktien vergleichbar zu machen. Wichtig zu beachten ist, dass die Gesamtperformance bei Aktien oft nicht nur aus der Kursentwicklung besteht, sondern ebenfalls Dividenden einbezogen werden. Zudem sollten Sie daran denken, dass die Performance nicht mit der Rendite identisch sein muss, da beim Kauf und Verkauf von Aktien gewöhnlich Ordergebühren anfallen.