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Nennwert bei Aktien: Beispiel und Berechnung

Inhaltsverzeichnis

Viele Börseneinsteiger kaufen Aktien, fragen sich jedoch worin im Detail der Unterschied zwischen Nennwert und Kurswert liegt. Der Nennwert bei Aktien ist per Definition der Anteil am Grundkapital einer Aktiengesellschaft. Der Nennwert wird entsprechend auf der Aktie vermerkt, etwa vergleichbar mit Wertangaben auf Geldscheinen.

Jede Aktiengesellschaft verfügt über ein Grundkapital. Dieses setzt sich wiederum aus einer bestimmten Anzahl von Aktien zusammen, die das Unternehmen ausgibt, um sich Eigenkapital zu beschaffen.

Was ist der Nennwert bei Aktien und wie wird er berechnet?

Die Aktiengesellschaft kann dabei einen Nennwert festlegen, wobei der Mindestnennwert nach § 8 Abs. 2 Aktiengesetz 1 Euro betragen muss.

Die Ausgabe von Aktien unter dem Nennwert (die sogenannte Unterpari-Emission) ist nicht erlaubt, die Ausgabe von Anteilen über dem Nennwert ist hingegen die Regel.

Der Nennwert multipliziert mit der Zahl der ausstehenden Aktien ergibt das Grundkapital der Gesellschaft. Umgekehrt gilt die einfache Formel: Das Grundkapital dividiert durch die Zahl der ausstehenden Aktien ergibt den Nennwert.

Nennwert durch Beispiele veranschaulicht

Beispiel 1: Bei der Siemens-Aktie handelt es sich zwar um eine nennwertlose Stückaktie, auf die aber ein anteiliger Betrag von 3 Euro je Aktie entfällt. Damit ist auch hier de facto ein Nennwert gegeben. Da insgesamt 881 Millionen Siemens-Aktien ausstehend sind, beträgt das Grundkapital der Siemens AG 2.643.000.000 Euro. Der Nennwert ist nicht zu verwechseln mit dem Kurswert. Der Kurswert ist der aktuelle Preis, zu dem eine Aktie an der Börse gehandelt wird.

Angenommen die Siemens-Aktie notiert bei 99 Euro (Stand: Juli 2022). Multipliziert mit der Zahl der ausstehenden Aktien (881 Millionen) ergibt sich damit eine Marktkapitalisierung bzw. ein Börsenwert von rund 87,2 Mrd. Euro für die Siemens AG.

Beispiel 2: Der Nennwert der BMW-Aktie beträgt lediglich 1 €. Dadurch, dass rund 602 Mio. BMW-Stammaktien und 54,26 Mio. BMW-Vorzugsaktien ausstehend sind, verfügt der bayerische Autohersteller über ein Grundkapital von 656.260.000 €.

Angenommen die BMW-Stammaktie notiert bei 93 Euro (Stand Juli 2022), die BMW-Vorzugsaktie wird bei 71 Euro gehandelt. Damit ergibt sich für BMW eine Marktkapitalisierung von rund 59,75 Mrd. Euro, da der Wert der Stammaktien (55,9 Mrd. Euro) mit dem Wert der Vorzugsaktien (3,85 Mrd. Euro) zu addieren ist.

Was ist der Unterschied zwischen Nennwert und Kurswert?

Die Wertdifferenz zwischen Nennwert und Kurswert kann man als Mehrwert interpretieren, den Investoren in der Marke, den Produkten und im Geschäftsmodell des jeweiligen Unternehmens sehen.

Der Kurswert schwankt je nach Geschäfts- und Bilanzlage des Unternehmens. Sinkt der Kurs, sinkt auch die Marktkapitalisierung bzw. Börsenwert des Unternehmens. Kursschwankungen haben dagegen keinen Einfluss auf den Nennwert bzw. das Grundkapital der Gesellschaft.

Grundkapital und Nennwert: Das sollten Anleger beachten

Das Grundkapital kann durch Aktienrückkäufe reduziert werden, der Nennwert ändert sich dadurch nicht. Zum Beispiel legte BMW im Jahr 2005 ein Aktienrückkaufprogramm auf, um 3 Prozent seiner ausstehenden Aktien einzuziehen.

Durch diese Maßnahme steigt der Gewinn pro Aktie, da sich die Zahl der ausstehenden Aktien insgesamt reduziert und sich damit der Konzerngewinn auf weniger ausstehende Anteile verteilt.

Im Gegenzug kann die Aktiengesellschaft durch die Ausgabe weiterer Aktien ihr Grundkapital erhöhen. Zwar steigt damit die Zahl der ausstehenden Aktien, der Nennwert pro Aktie bleibt aber auch in diesem Fall unberührt.

Fazit: Anleger sollten beachten, dass der Nennwert einer Aktie per Definition immer konstant bleibt, während sich der Kurswert permanent verändert und sich nach Angebot und Nachfrage am Kapitalmarkt orientiert.