DAX: Alle Unternehmen und ihre Gewichtung
Welche Unternehmen sind im DAX gelistet?
Der DAX ist Deutschlands Large-Cap-Index und spiegelt die Entwicklung von Deutschlands größten und umsatzstärksten Unternehmen am Aktienmarkt wider. Per 17.2.2023 sind folgende Unternehmen im DAX gelistet:
Unternehmen | Indexgewichtung | Branche |
Linde | 10,07 % | Industriegase und Anlagenbau |
SAP | 8,76 % | Software |
Siemens | 8,13 % | Elektrotechnik |
Allianz | 6,86 % | Versicherungen |
Deutsche Telekom | 5,60 % | Telekommunikation |
Airbus | 5,53 % | Luft- und Raumfahrt, Rüstung |
Mercedes-Benz Group | 4,20 % | Automobilproduktion |
Bayer | 4,11 % | Chemie und Pharma |
Münchener Rück | 3,55 % | Versicherungen |
BASF | 3,53 % | Chemie |
Infineon | 3,32 % | Halbleiter |
Deutsche Post | 3,00 % | Logistik |
Deutsche Börse | 2,62 % | Börsen |
Volkswagen | 2,42 % | Automobilproduktion |
RWE | 2,41 % | Versorger |
BMW | 2,24 % | Automobilproduktion |
Merck | 2,02 % | Chemie und Pharma |
Adidas | 1,75 % | Sportartikel |
Deutsche Bank | 1,74 % | Banken |
E.ON | 1,60 % | Versorger |
Vonovia | 1,33 % | Immobilien |
Daimler Truck | 1,21 % | Nutzfahrzeugproduktion |
Symrise | 1,19 % | Duftstoffe |
Siemens Healthineers | 1,15 % | Medizintechnik |
Henkel | 0,95 % | Konsumgüter und Chemie |
Hannover Rück | 0,94 % | Versicherungen |
MTU Aero Engines | 0,93 % | Luftfahrt |
Fresenius | 0,91 % | Medizintechnik und Klinikbetrieb |
Qiagen | 0,90 % | Biotechnologie |
Beiersdorf | 0,90 % | Konsumgüterproduktion |
Brenntag | 0,75 % | Chemikalienhändler |
Sartorius | 0,72 % | Bioprozesstechnologie, Labortechnologie |
Porsche SE | 0,68 % | Beteiligungsgesellschaft |
Siemens Energy | 0,66 % | Elektrotechnik |
Zalando | 0,63 % | Modeversand |
Heidelberg Materials | 0,61 % | Baustoffe |
Covestro | 0,58 % | Chemie |
Continental | 0,53 % | Automobilzulieferer |
Fresenius Medical Care | 0,50 % | Medizintechnik |
Porsche AG | n. a. | Automobilproduktion |
Da die Gewichtung im Index nach Marktkapitalisierung gemäß der im Streubesitz befindlichen Aktien erfolgt, ändert sich die Indexgewichtung mit jeder Neuberechnung des DAX. Wie kürzlich bekannt wurde, wird Linde als bisher am stärksten vertretenes Unternehmen im DAX, den Index per 27. Februar 2023 verlassen. Am 17. Februar wurde schließlich mitgeteilt, dass die Commerzbank den Vorzug vor dem Rüstungskonzern Rheinmetall erhalten wird, und vom MDAX wieder in den DAX aufsteigen soll. Die Commerzbank musste den DAX im Jahr 2018 verlassen.
Was ist der DAX?
Der DAX ist Deutschlands Leitindex und ein reiner Blue-Chip-Index bzw. Large-Cap-Index. Er bildet die Wertentwicklung der 40 nach Marktkapitalisierung größten und umsatzstärksten Unternehmen Deutschlands ab. Er beinhaltet somit keine deutschen Nebenwerte, die über die beiden Indizes MDAX und SDAX abgebildet werden. Die im DAX enthaltenen Unternehmen repräsentieren etwa 80 % der Marktkapitalisierung aller deutschen börsennotierten Aktiengesellschaften und etwa 90 % der in deutschen Aktien getätigten Börsenumsätze.
Der DAX wird seit dem 1. Juli 1988 von der Deutschen Börse AG berechnet. Er wird sowohl als Kursindex, als auch als Performanceindex, sekündlich berechnet und aktualisiert. Im Unterschied zu den meisten großen und bedeutenden Aktienindizes anderer Länder, wird der DAX meist als Performanceindex angeführt, in dem die Dividendenabschläge entsprechend berücksichtigt werden. Die Indexbasis des DAX wurde per 31. Dezember 1987 mit 1.000 Punkten festgelegt. Dies wurde auch für die später eingeführten Indizes SDAX und MDAX übernommen, damit alle drei Indizes von diesem Datum an in ihren Entwicklungen auch rückwirkend vergleichbar werden.
Wie funktioniert die Zusammensetzung im DAX?
Der ursprünglich auf 30 Unternehmen ausgelegte Aktienindex wurde am 20. September 2021 auf 40 Unternehmen ausgeweitet, nachdem die 10 größten Unternehmen aus dem MDAX aufgenommen wurden. Für den MDAX bedeutete dieser Schritt hingegen eine Reduktion von 60 auf 50 Unternehmen. Zudem wurden die Regeln für die Zusammensetzung umfassend überarbeitet. Diese beinhalten qualitative Kriterien wie Profitabilität, die Vorlage von Finanzberichten und einen Prüfungsausschuss im Aufsichtsrat.
Über die Aufnahme oder den Ausschluss eines Unternehmens in den DAX, entscheidet die Deutsche Börse zweimal jährlich, zu den regulären Anpassungsterminen im März und September. Dabei wird nach klaren und transparenten Regeln vorgegangen. Grundsätzlich müssen alle für eine Aufnahme in Frage kommenden Unternehmen die Transparenzanforderungen der beiden Segmente des regulierten Markts erfüllen, des Prime Standards und General Standards. Die Aktien müssen zudem fortlaufend auf XETRA gehandelt werden, die Unternehmen über einen Sitz in Deutschland verfügen bzw. einen wesentlichen Teil der Geschäftstätigkeit dort ausüben und einen Streubesitz der Anteile von mindestens 10 % aufweisen.
Bei der regulären Überprüfung muss ein Unternehmen zu den 40 größten Konzernen nach Marktkapitalisierung oder Orderbuchumsatz gehören. Für den schnellen Einstieg in den Index (Fast Entry) muss es hingegen zu den 33 größten Unternehmen zählen. Überprüfungen für einen schnellen Einstieg sind zudem vierteljährlich möglich. Als Gewichtungskriterium innerhalb des Index gilt die Marktkapitalisierung gemäß des Streubesitzes (Free Float).
Welche Branchen dominieren im DAX?
Die folgende Branchengewichtung im DAX per 31. Januar 2023 orientiert sich am Performanceindex:
Branche | Gewicht im DAX |
Industrie | 20,18 % |
Finanzen | 15,82 % |
Materialen | 15,09 % |
Zyklische Konsumgüter | 13,71 % |
IT | 12,16 % |
Gesundheitsversorgung | 10,48 % |
Kommunikation | 5,59 % |
Versorger | 3,83 % |
Immobilien | 1,72 % |
Nicht-zyklische Konsumgüter | 1,45 % |
Durch die Erweiterung des DAX von 30 auf 40 Unternehmen kam es zu einer Verschiebung in der Branchenaufteilung zugunsten der „New Economy“. Vor allem kam es zu einer Erhöhung der Anteile von IT, Telekommunikation und Gesundheit.
Aktuell dominieren jedoch weiterhin die Branchen Industrie, Finanzen, Materialien/Grundstoffe und Zyklische Konsumgüter den DAX. Durch die bevorstehenden Veränderungen bzw. das Ausscheiden von Linde aus dem Index und durch das geplante Nachrücken der Commerzbank, wird es jedoch erneut zu merkbaren Verschiebungen in der Branchengewichtung kommen. Linde repräsentiert derzeit schließlich noch etwa ein Zehntel des gesamten Index.
Wie ist die Performance des DAX?
Auf lange Sicht performen Substanzwerte allgemein etwas weniger dynamisch als Nebenwerte. Dieser Grundsatz lässt sich auch auf den deutschen Aktienmarkt übertragen, denn im Vergleich zu den kleinen Brüdern des DAX, dem MDAX und dem SDAX, hinkt der DAX mit der Performance etwas hinterher. Vor allem der MDAX konnte in der Vergangenheit eine besonders beeindruckende Rendite erzielen, was sich bei genauerer Betrachtung durch verschiedene Umstände begründen lässt.
Auch wenn die Konzerne des DAX deutlich weniger dynamisch wachsen, als die kleineren Unternehmen der beiden anderen Indizes, so ist die Kehrseite der Medaille jedoch auch eine größere Stabilität bzw. eine geringere Volatilität der Large Caps im DAX. Für Privatanleger kann es jedoch durchaus eine sinnvolle Überlegung sein, ein deutsches Aktienportfolio, um Nebenwerte zu erweitern, was am einfachsten über entsprechende ETFs zu bewerkstelligen ist, sofern man das Ziel verfolgt, den deutschen Aktienmarkt möglichst vollständig abzubilden.