+++ GRATIS Online-Webinar: +84.643 % KI-Revolution - Die Gewinn-Chance des Jahres! | SA. 01.04., 11 Uhr +++

Keltner Kanal – dieser Indikator zeigt mehr

Inhaltsverzeichnis

The trend is your friend – nach dieser Devise handeln zahllose Anleger, die versuchen, frühzeitig auf einen Trend aufzuspringen und möglichst viel von der Kurssteigerung mitzunehmen, bevor er nachlässt oder verkippt.

Wer in kurzfristigeren Zeitabschnitten oder auf Tagesbasis handelt, orientiert sich an Hilfsmitteln der technischen Analyse. Indikatoren verdeutlichen den Chartverlauf, der wiederum das Marktgeschehen detailgenau spiegelt.

Keltner Kanal: Definition, Aufbau, Funktion

Unter den zahlreichen Indikatoren gehören der Gleitende Durchschnitt oder die Bollinger Bänder zu den Klassikern. Eine Besonderheit bietet der Keltner Kanal. Als Definition findet sich zwar häufig die Beschreibung als Trendfolge-Indikator. Doch das ist nur ein Teil. Der gibt Auskunft über die Trendrichtung und Trendstärke von Aktien oder Währungen. Dargestellt wird er durch einen gleitenden Durchschnitt.

Der zweite Teil ist das, was optisch den Kanal erzeugt. Er markiert in der oberen Linie den Unterstützungs- sowie in der unteren Linie den Widerstandsbereich. Extreme Kursbewegungen zeigen sich, wenn der Kurs zu weit von der Mittellinie des gleitenden Durchschnitts abweicht.

Aus dieser Betrachtung ist der Keltner Kanal per Definition ein Kanal-Indikator: Geht der Kurs über das obere Kanalband, ist das ein Signal zum Kauf, also der Hinweis auf weiter steigende Kurse. Umgekehrt wird der Bruch durchs untere Band als Verkaufsignal und Hinweis auf fallende Kurse bewertet.

Kursschwankungen und Handelsspannen eingebaut

Soweit funktioniert der Keltner Kanal wie der gleitende Durchschnitt bzw. die Bollinger Bänder, die ihn umhüllen und so eine höhere Aussagekraft haben. Der gleitende Durchschnitt ist ein Mittelwert, der die zahlreichen einzelnen Kursbewegungen ausgleicht, was für einen ruhigeren, geglätteten Verlauf sorgt. Man erkennt, wo der Kurs durchschnittlich lag und wie stark er an welchen Tagen vom Mittelwert abwich.

Die Besonderheit beim Keltner Kanal: Der gleitende Durchschnitt ergibt sich nicht einfach aus dem arithmetischen Mittel der Kurse eines beliebigen Zeitraums von meist 20 Tagen, sondern über den sog. typischen Preis. Hierzu wird die Summe aus den Tageshöchst-, Tagestiefst- und Schlusskursen der letzten zehn Tage durch eben diese drei Komponenten dividiert.

Auf die Weise ist die Volatilität, die Schwankungsintensität des Kurses mit eingebaut, was die Aussagekraft gegenüber den Bollinger Bändern erhöht. Bei geringer Volatilität, also niedrigen täglichen Handelsspannen, liegen die umhüllenden Bänder näher an der Mittellinie. Und mit zunehmender Volatilität entfernen sie sich von ihr.

Mit Kurslücken nahe an der Realität

Die Volatilität über die tägliche Handelsspanne mit einzubeziehen, entspricht dem Vorgehen von Chester Keltner, der den Indikator 1960 als erster beschrieb. Heute kommt statt des Durchschnittswerts der Handelsspanne bzw. des typischen Preises vermehrt die Average True Range zum Einsatz, die auch im gleichnamigen Indikator verwendet wird. Sie ist insofern der Marktrealität näher als sie zusätzlich zur täglichen Handelsspanne eventuelle Kurslücken erfasst.

Kurslücken entstehen gerade bei ausgeprägter Volatilität und können Trader, die ihre Position über Nacht gehalten haben, kalt erwischen. Damit ist der Keltner Kanal per Definition ein Kanal Indikator, der Trendstärke und Volatilität unter realen Bedingungen berücksichtigt.