Rendite auf Geldwertanlagen und Sachwertanlagen
Die Rendite ist je nach gewählter Anlageform unterschiedlich.
Grundlegend sollte zwischen Geldwertanlage und Sachwertanlage unterschieden werden, um bei der Berechnung nicht ins Straucheln zu gelangen.
Rendite auf Geldwertanlagen: Bausparen und Kapital-Lebensversicherung machen Hoffnung auf renditesteigernde Faktoren
Weitere Geldwertanlagen sind das Bausparen und die Kapital-Lebensversicherung.
Da mit diesen Anlagen noch andere Ziele – wie Anspruch auf ein zinsgünstiges Bauspardarlehen (beim Bausparen) und Versicherungsleistungen an bezugsberechtigte Personen im Todesfall (bei der gemischten Kapital- Lebensversicherung) – verfolgt werden, liegen die Renditen für Bauspar- und Lebensversicherungsbeiträge üblicherweise unter den Anleiherenditen.
Mehr dazu: Die Berechnung der Rendite: Checkliste für renditebewusste Anleger.
Renditesteigernde Faktoren sind aber Wohnungsbauprämie und Arbeitnehmersparzulage (beim Bausparen, falls das zu versteuernde Einkommen bestimmte Grenzen nicht übersteigt), steuerfreie Überschussbeteiligungen (bei Kapital-Lebensversicherungen mit mindestens 12 Jahren Laufzeit) und steuerliche Abzugsfähigkeit der Lebensversicherungsbeiträge im Rahmen der Höchstbeträge für Vorsorgeaufwendungen.
Letzteres kommt allerdings nur noch sehr selten und in der Regel nur für Unternehmer und eventuell Beamte in Frage.
Geldentwertung und „Schrott-Anleihen“: Das Risiko im Nacken
Geldwertanlagen können so zins- und kurssicher sein wie Bundesschatzbriefe und Bauspareinlagen.
Eine Sicherheit vor der schleichenden Geldentwertung können sie indes nicht bieten. Insofern bleibt das Inflationsrisiko ständig bestehen.
Liegt die Inflationsrate sogar über der Nettorendite (als Rendite nach Steuern), wird real Kaufkraft eingebüßt.
Festverzinsliche Anleihen bieten Kurschancen und -risiken.
Wer das Währungsrisiko nicht scheut, kann höherverzinsliche ausländische Anleihen kaufen. Allerdings besteht bei einem Verfall der ausländischen Währung die Gefahr, dass der Wechselkursverlust die laufende Rendite „auffrisst“.
Mehr dazu: Rendite berechnen: Bundesanleihe und Bundesschatzbrief unter der Lupe.
Gewarnt sei vor hochverzinslichen Anleihen ausländischer Schuldner, deren Kreditwürdigkeit zu wünschen übrig lässt. Bei diesen „Schrott-Anleihen“ (engl. Junk Bonds) wird die hohe Rendite mit dem hohen Risiko erkauft.
Variabel verzinsliche Anleihen (Floater) sind weitgehend kurssicher, da sie nur geringen Kursschwankungen unterliegen. Dafür eröffnen sich aber Zinschancen in einer Phase steigender Zinsen sowie andererseits Zinsrisiken bei sinkendem Zinsniveau.
Rendite auf Sachwertanlagen und Aktien: Der Wunsch nach zukünftigen Wertsteigerungen
Während Zinsjäger auf Geldwertanlagen wie Anleihen setzen, steht bei Sachwertanlagen wie Immobilien und Gold sowie bei Aktien und Aktienfonds die erhoffte Wertsteigerung im Vordergrund.
Hinzu kommen laufende Erträge wie Mieten (bei Immobilien) und Dividenden (bei Aktien und Aktienfonds). Sachwertanlagen wie Gold, Kunst oder Antiquitäten werfen hingegen keine laufenden Einnahmen ab.
Die klassische Sachwertanlage ist immer noch die Immobilie, hier insbesondere als vermietete Wohnimmobilie (Mietwohnhaus mit Mietwohnungen, vermietete Eigentumswohnung, vermietete Wohnung in Zweifamilienhaus, vermietetes Einfamilienhaus).
Trotz meist geringer Mietrendite hat seit 1989 ein regelrechter Run auf Mietobjekte, die zuweilen auch als Renditeobjekte oder „Zinshäuser“ bezeichnet werden, eingesetzt.
Gehofft wird auf weiter steigende Mieten, hohe Steuereinsparungen und vor allem auf hohe Wertsteigerungen. Den Hoffnungen steht eine nüchterne Renditekalkulation, die am Beispiel einer vermieteten Eigentumswohnung erklärt wird, gegenüber.
Allerdings sollte man eines immer im Hinterkopf behalten: Ein gewisses Risiko bleibt – egal, ob man sich für eine Geldwertanlage oder eine Sachwertanlage entscheidet.