So erkennen Sie Aufwärtstrends rechtzeitig
Auch wenn die Charttechnik unter Anlegern anfangs oft nicht beliebt ist, hilft sie, bei ständigen Kursbewegungen den Überblick zu behalten. Die Charttechnik bietet aber nicht nur Orientierung. Wer mit ihr Aufwärtstrends zeitig erkennt, kann sie für Gewinne nutzen.
Dass ein Anleger sich nicht auf sein Bauchgefühl verlassen sollte, ist bekannt. Aber auch die Analyse mithilfe von Fundamentaldaten sollte nicht allein angewendet werden. Oft genug werden deren Erkenntnisse von der Realität überholt. Als zuverlässig hingegen hat sich die Chartanalyse erwiesen.
Charttechnik zeigt Aufwärtstrend
So gibt es immer wieder Aktien, deren Fundamentaldatenanalyse gegen einen weiteren Aufwärtstrend spricht, etwa weil das Papier im Vergleich zu den Kennzahlen deutlich überteuert ist. Wer aber mit der Charttechnik dennoch einen ungebrochenen Aufwärtstrend erkennen kann, steht am Ende besser da als diejenigen, die vorzeitig aussteigen.
Die Charttechnik setzt nicht auf Kennzahlen, sondern einzig auf Informationen, die sich aus dem zurückliegenden Verlauf ergeben. Sie ersetzt zwar nicht grundlegende wirtschaftliche Kenntnisse, ist aber wesentlich einfacher und mindestens genauso effektiv.
Gleich ob Aktien, Rohstoffe oder Devisen, die Charttechnik funktioniert stets nach dem gleichen Prinzip. Um einen Aufwärtstrend zu erkennen, verbindet man die Tiefpunkte auf einer Linie miteinander. Das ist die Trendlinie. Die Auswahl eines Charts auf Jahres-, Wochen- oder Tagesbasis hängt vom Anlegerhorizont ab.
Stoppmarken setzen
Natürlich kann ein Trend auch in die ungewünschte Richtung laufen. Dieses Risiko besteht immer. Umso wichtiger ist es, mit der Charttechnik klassische Fehler zu vermeiden, die Verluste bringen.
Wer etwa Papiere verkauft, nur weil gerade ein Kursgewinn lockt, dem entgehen höhere Gewinne, sollte der Kurs dennoch weiter steigen. Da der weitere Verlauf nicht vorhersagbar ist, empfiehlt es sich, vorsichtshalber mit einem Stop-Loss nachzuziehen.
Mit der Charttechnik kann man einen Stoppkurs zur Risikobegrenzung einfach bestimmen. So können die Bruchstellen einzelner Aufwärtstrends als Stoppmarken eingesetzt werden. Wer sich nicht ausstoppen will, kann zusätzlich mit einem gleitenden Durchschnitt arbeiten.
Charttechnik – keine Kaffeesatzleserei
Wichtig in der Charttechnik ist zu erkennen, ob es sich lohnt zu kaufen. Befindet sich ein Titel im stabilen Aufwärtstrend, ist dies der Fall. Kommt es zur Trendwende und wird der Aufwärtstrend gebrochen, so liegt ein Verkaufssignal vor. Der Stoppkurs wird neu festgelegt.
Die Charttechnik funktioniert, auch wenn sie vielfach als Kaffeesatzleserei abgetan wird. Das zentrale Argument der Kritiker: Die Vergangenheit lasse keinen zwingenden Rückschluss auf die künftige Entwicklung zu. Garantiert ist der Zusammenhang natürlich nicht.
Dennoch wiederholen sich bestimmte Kursmuster in verschiedenen Situationen recht zuverlässig. Der Grund: Der künftige Kursverlauf wird dadurch beeinflusst, dass die meisten Mitanleger auf bestimmte Signale nahezu einheitlich reagieren.
Charttechnik: gut für den Überblick aber kein Wundermittel
Bei der Charttechnik bleiben Spekulationen etwa aufgrund wirtschaftlicher Daten außen vor. Hier heißt es, am Ball bleiben, auch wenn der Kurs kurzzeitig anders verläuft als erwartet. Sich unbeirrt an den Chart halten, heißt Fehler vermeiden, die durch emotionales Handeln und Bauchgefühle wie Gier und Angst entstehen.
Allein schon dies ist ein zentraler Vorteil. Wunder und Garantien auf hohe Profite sollte man sich von der Charttechnik allein jedoch nicht erhoffen. Immerhin wird lediglich die Vergangenheit auf die Zukunft projiziert.
Zudem muss man ständig den Verlauf im Auge behalten. Sie ersetzt nicht das Grundverständnis für das jeweilige Investment und sollte zusätzlich zur Fundamentalanalyse angewendet werden, eben um einen besseren Überblick zu bekommen.