Triangular Moving Average – ein erfolgreicher Exot
In der klassischen Chartanalyse spielen gleitende Durchschnitte eine große Rolle. Sie ermitteln Trends und versorgen Trader mit Signalen.
Neben den Standard-Durchschnitten, wie dem Exponential Moving Average (EMA) oder dem Weighted Moving Average (WMA), existieren noch andere Durchschnitte, auf die es sich zu schauen lohnt.
Mehr zum Thema: Exponential Moving Average einfach erklärt
Der Triangular Moving Average (TMA) ist beispielsweise ein interessantes, wenngleich weniger bekanntes Hilfsmittel.
Gleitende Durchschnitte im Allgemeinen
Gleitende Durchschnitte berechnen über einen beliebigen Zeitraum einen Durchschnittskurs auf Tagesbasis und geben diesen im Chart wieder.
Als gleitend wird angesehen, wenn der betrachtete Zeitraum sich permanent nach vorne verschiebt, indem vom Durchschnitt täglich ein Tag hinzugefügt und der letzte Tag abgezogen wird. Somit wird immer vom aktuellen Tag an der rückwirkende Zeitraum einberechnet.
Ein gleitender Durchschnitt glättet dadurch die Kurslinie und entfernt kurzzeitigen Kursausschläge – je nach dem betrachteten Zeitraum.
Das bewirkt, dass der übergeordnete Kurstrend und die Grundausrichtung einer Aktie deutlicher sichtbar werden. Der zu errechnende Zeitraum kann von jedem Trader in seinen Charttools beliebig angepasst werden.
Je länger der Zeitraum ist, in der ein Durchschnitt errechnet wird, desto ruhiger gestaltet sich die Kurslinie. Allerdings kann dann unter Umständen eine weniger genaue Trendaussage getroffen werden.
Mehr zum Thema: Gleitender Durchschnitt als wichtiges Hilfsmittel
Triangular Moving Average als spezielles Hilfsmittel
Der weniger bekannte Triangular Moving Average (TMA) verhält sich zwar ähnlich wie die anderen Durchschnitte, wird allerdings zweimal geglättet.
Hierdurch flacht die Linie im Chart ab, das Trendsignal wird aber deutlicher angezeigt, da wiederum Schwankungen durch eine erneute Rechnung geglättet werden.
Durch diese Glättung kommt es auch zu einer Reduzierung von Kauf- und Verkaufssignalen, die im Regelfall durch eine Überschneidung von unterschiedlichen Durchschnittslinien entstehen.
Diese sind allerdings in ihrer Aussage deutlich stärker und werden früher angezeigt als bei anderen gleitenden Durchschnitten.
Triangular Moving Average in der Berechnung
Die Berechnung des Triangular Moving Average ist etwas komplizierter. Zuerst wird ein Simple Moving Average nach folgender Formel berechnet:
SMA = (Schlusskurs Tag 1 + Schlusskurs Tag 2 + … + Schlusskurs Tag n) / n
Daraus ergibt sich der Durchschnitt der Tage in dem angegebenen Zeitraum n. Anschließend folgt eine weitere Glättung nach folgender Berechnung:
TMA = ((SMA(-1) + SMA(-2) + … + SMA(-n)) / n
Durch diese Rechnung wird das Ergebnis des SMA erneut geglättet und man erhält einen schwächer ausgeprägten Indikator.
Der TMA für individuelles Trading
Die passenden Indikatoren für individuell erfolgreiches Trading lassen sich nur finden, indem man verschiedene ausprobiert und Erfahrungswerte sammelt.
Auch wenn Sie in einschlägiger Börsenlektüre von den „Standards“ oder von den „Bestsellern“ der Indikatoren lesen, sollten Sie diese nicht nur deshalb benutzen, weil George Soros oder sonst wer damit Erfolge gefeiert hat.
Handelsstrategien blind zu adaptieren, wird eher nicht funktionieren. Lassen Sie sich von verschiedenen Indikatoren inspirieren, versuchen Sie die Berechnungen nachzuvollziehen und probieren Sie sie aus.