Börsenhandel lernen: 11 Tipps für Einsteiger
Der Handel an den Börsen ist relativ einfach, transparent und leicht zu lernen, wenn Sie sich etwas mehr mit der Materie beschäftigen. Dabei helfen unter anderen Tipps für den Börsenhandel, durch die Sie zum Beispiel Fehler vermeiden und oftmals ebenfalls Ihre Gewinnchancen erhöhen können.
In unserem Beitrag möchten wir Ihnen 11 Tipps für den Börsenhandel und das Lernen an den Märkten geben. Sie erfahren zum Beispiel, warum das Diversifizieren Ihres Handelskapitals äußerst wichtig ist, weshalb Sie Ihren eigenen Tradingtyp kennen sollten und wie Sie konkret Ziele festlegen.
Tipp 1: Setzen Sie nicht alles auf eine Karte
Die Diversifizierung ist nicht nur bei einem längerfristigen Investment sehr empfehlenswert, sondern ebenso beim Börsenhandel. Sie beinhaltet, dass Sie Ihr Handelskapital auf mehrere Werte streuen. Sie sollten niemals Ihr gesamtes Kapital auf einen Wert setzen, sondern zum Beispiel auf mehrere Aktientitel oder sonstigen Finanzprodukte verteilen. Durch eine solche Diversifizierung erreichen Sie zum einen eine Risikoreduzierung und zum anderen im optimalen Fall sogar bessere Erträge.
Tipp 2: Nutzen Sie Lernmittel wie eBooks und Video-Tutorials
Ein zweiter Tipp beinhaltet, dass Sie sich für vor einem Start des Handels an den Börsen mit den Grundlagen beschäftigen. Dazu sind eine Reihe von Lernmitteln geeignet, wie zum Beispiel eBooks, Bücher, Webinare und Video-Tutorials. Viele Broker stellen Ihnen kostenlos auf ihrer Webseite einen Weiterbildungsbereich bereit. Ferner kann es sinnvoll sein, dass Sie den Handel an den Börsen zunächst risikofrei und kostenlos mit einem Demokonto trainieren.
Tipp 3: Identifizieren Sie Ihren eigenen Tradingtyp
Bevor Sie den Börsenhandel lernen und mit dem Kauf und Verkauf der Finanzprodukte starten, sollten Sie Ihren eigenen Anleger- und/oder Tradingtyp kennen. Sind Sie zum Beispiel eher spekulativ eingestellt und risikofreudig? Oder ist Ihnen trotz des allgemeinen Risikos beim Börsenhandel dennoch eine möglichst hohe Sicherheit wichtig? Ihren eigenen Tradingtyp zu kennen ist deshalb wichtig, weil darauf eine optimale Strategie basiert und Sie dementsprechend festlegen, welche Ziele Sie mit dem Handel an den Märkten verfolgen.
Tipp 4: Nutzen Sie eine passende Handelsstrategie
Vor dem Einstieg in den Börsenhandel sollten Sie festlegen, welche Handelsstrategie Sie nutzen möchten. Falsch wäre es, wenn Sie ausschließlich aus dem Bauch heraus handeln. Dann würden zu viele Emotionen einfließen, die statistisch betrachtet fast immer zu größeren und eigentlich unnötigen Verlusten führen. Stattdessen ist es wesentlich Erfolg versprechender, dass Sie sich an einer Handelsstrategie orientieren, wie zum Beispiel:
- Trendfolgestrategie
- Volatilitätsstrategie
- Trendumkehrstrategie
Wenn Sie eine solche Strategie nutzen, sollten Sie sich unbedingt konsequent an diese halten. Das ist ein weiterer Tipp für einen möglichst erfolgreichen Börsenhandel.
Tipp 5: Vergleichen Sie Banken und Broker vor der Depoteröffnung
Damit Sie an den Börsen handeln können, benötigen Sie ein Depot bzw. Handelskonto. Das wiederum können Sie bei bestimmten Banken und Brokern eröffnen. Vorher sollten Sie die Anbieter vergleichen, denn zum Beispiel der Broker ist mit seiner Handelsplattform nicht unerheblich daran beteiligt, wie erfolgreich Sie anschließend mit dem Handel sind. Wichtig ist zum Beispiel, dass es sich um eine intuitiv bedienbare Handelsplattform mit möglichst hilfreichen Tools handelt. Zudem sollte der Kundenservice gut erreichbar sein, Sie sollten viel handeln können und ebenso sollten Sie einen Blick auf möglichst günstige Konditionen werfen.
Tipp 6: Geringere Volatilität – Beginnen Sie mit Standardwerten
Die Standardwerte an der Börse, zum Beispiel die 40 DAX-Aktien, zeichnen sich meistens durch eine geringere Volatilität aus. Damit ist für Sie das Risiko von Verlusten niedriger, was für Einsteiger ein wichtiger Punkt ist. Auf der einen Seite bieten zwar sogenannte Nebenwerte (im Aktienbereich) oftmals Chancen auf überdurchschnittliche Gewinne. Allerdings kommen anderseits mehrere Nachteile zum Tragen, wie zum Beispiel höheres Risiko und geringere Liquidität. Manchmal können Sie die entsprechenden Produkte über Tage hinweg gar nicht handeln. Ferner sind sogenannte Standardaktien oftmals stabiler, weshalb Sie als Einsteiger und Neuling zunächst für einen bestimmten Zeitraum eher mit diesen größeren Werten arbeiten sollten.
Tipp 7: Trendfolgestrategie als empfehlenswerte Handelsstrategie
Ein sehr konkreter Tipp für die ersten Trades lautet, dass Sie sich für die Trendfolgestrategie entscheiden. Erfahrungsgemäß ist die Trefferquote mit dieser Handelsstrategie besonders groß. Das liegt daran, dass die meisten Kurse einem bestehenden Trend folgen, während eine Trendumkehr unwahrscheinlicher ist. Das bedeutet allerdings keineswegs, dass sich Kurse nicht auch kurz- oder langfristig gegen den Trend bewegen können. Zudem ist die Trendfolgestrategie sehr transparent, leicht verständlich und eignet sich deshalb besonders gut für Anfänger.
Tipp 8: Handeln Sie ausschließlich mit verzichtbarem Kapital
Selbstverständlich erleidet niemand gerne an den Börsen Verluste. Geht es jedoch um den kurz- bis mittelfristigen Handel und nicht um ein längerfristiges Investment an den Märkten? Dann sollten Sie ausschließlich mit Kapital arbeiten, dessen Verlust Sie im Ernstfall verschmerzen können. Das bezieht sich in erster Linie auf das klassische Trading, bei dem oftmals zwischen Kauf und Verkauf der entsprechenden Finanzprodukte lediglich wenige Stunden bis mehrere Wochen liegen.
Tipp 9: Arbeiten Sie mit Limits und Stop-Loss Order
Ein sehr praktischer Tipp für den Börsenhandel lautet, dass Sie – insbesondere bei etwas kleineren Werten – mit Limits und einer Stop-Loss Order arbeiten sollten. Lediglich bei den größeren Werten, wie zum Beispiel den Standardaktien, können Sie eventuell auf diese Maßnahmen verzichten. Eine Limit-Order ist deshalb empfehlenswert, weil Sie das entsprechende Handelsgut dann ausschließlich unter der Voraussetzung kaufen oder verkaufen, dass ein von Ihnen festgelegter Kurs nicht über- bzw. unterschritten wird.
So vermeiden Sie böse Überraschungen, wenn es um die Ausführung einer Order geht. Ebenfalls sehr hilfreich ist die Stop-Loss Order, wenn Sie bereits eine offene Position besitzen. Sie erteilen der Bank oder dem Broker damit den Auftrag, automatisch die Position zu schließen, falls der Kurs ein von Ihnen vorgegebenes Limit erreicht. Durch diese Order können Sie in dem Fall entweder bereits erzielte Gewinne sichern oder (höhere) Verluste vermeiden.
Tipp 10: Entscheiden Sie sich für einen bestimmten Markt
Als Neuling und somit Anfänger beim Börsenhandel sollten Sie nicht „wild durcheinander“ handeln, sondern sich zunächst auf einen Markt konzentrieren. Das bedeutet, dass Sie beispielsweise nicht zeitgleich Aktien, Indizes, Devisen und vielleicht noch Kryptowährungen handeln. Stattdessen ist es deutlich empfehlenswerter, dass Sie sich auf einen einzelnen Markt konzentrieren, zum Beispiel auf den Handel mit Aktien. Mit wachsenden Erfahrungen und mehr Wissen können Sie später selbstverständlich noch weitere Märkte mit hinzunehmen.
Tipp 11: Außerbörslichen Handel als Alternative nutzen
Für gewöhnlich ist mit dem Börsenhandel gemeint, dass Sie über Banken und Broker Aufträge platzieren, die dann an Börsen ausgeführt werden. Das sind in der Regel die gewöhnlichen Aktienbörsen, Devisenbörsen oder auch Terminbörsen. Alternativ gibt es häufig die Möglichkeit des außerbörslichen Handels, ebenso als OTC-Handel bezeichnet. In diesem Fall werden Ihre Orders nicht an die Börse weitergeleitet, sondern direkt zwischen zwei Kontrahenten ausgeführt. Vorteilhaft kann der außerbörsliche Handel sein, da keine Börsenplatzentgelte anfallen und Sie oftmals – auch ohne Vorgabe eines Limits – einen Preis für die Ausführung garantiert bekommen. Zudem gibt es manche Finanzprodukte, die im außerbörslichen Bereich liquider als an den Börsen sind.