Was ein Doji Star für Trader bedeutet

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Wer aktiv mit Wertpapieren handelt, kommt um die Charttechnik nicht herum. Sie liefert mit verschiedenen Mustern Informationen über das weitere Kursgeschehen.

Einerseits gibt es Formationen, die den Kursverlauf über einen längeren Zeitraum interpretieren lassen. Dazu gehören etwa Flaggen, Wimpel oder Dreiecksmuster.

Doji Star – Chartformation als Warnsignal

In der kurzfristigen Betrachtung indes kommt es auf Muster an, die das Marktgeschehen im Detail abbilden. Trader achten unter anderem auf ein Symbol namens Doji Star. Diese Chartformation deutet auf eine mögliche Trendumkehr hin.

Man sollte man sich auf eine Wende vorbereiten. Der Doji Star ist eine Chartformation, die erkennen lässt, dass kaum noch Umsatz stattgefunden hat – ein Vorzeichen, dass die bisher dominierenden Marktakteure aufgeben.

Ein Doji Star kann als Chartformation sowohl beim bisherigen Aufwärts- als auch Abwärtstrend ein Warnsignal sein. Sobald er auftaucht, heißt es entweder, Gewinne mitnehmen und sichern oder auf einen Einstieg vorbereiten. Im ersten Fall ist es ein bullischer Doji Sar, im zweiten ein bärischer. Alternativ wird auch von Evening- und Morning-Doji-Star gesprochen.

Kerzen beleuchten den Markt

Das Entstehen eines Doji erklärt sich begrifflich mit der Symboltechnik, die in Japan bereits im 17. Jahrhundert für Reiskontrakte entwickelt wurde. Die Muster, die bestimmte Marktsituationen in der Dynamik von Angebot Nachfrage spiegeln, haben bis heute verbreitet japanische Namen und kommen auch bei Aktienkursen zum Einsatz. Ein Harami etwa zeigt eine Pause am Markt.

Ein Doji Star zeigt die Unentschlossenheit. Die Muster beruhen alle auf der Darstellung als Kerzen. In der technischen Analyse zeigen sie die Marktverfassung mit Details, die reguläre Linien- oder Balkencharts nicht liefern können. Form und Farbe ergeben sich aus der jeweiligen Handelsaktivität.

Liegt der Schlusskurs über dem Eröffnungskurs, ist der Kerzenkörper weiß, im umgekehrten Fall ist er schwarz. Die Dochte, markieren die jeweiligen Höchst- und Tiefsstände, falls sie nicht mit dem Schlusskurs identisch sind. Weiße Kerzen zeigen die Kraft der Bullen, schwarze die der Bären.

Kerze ohne Körper

Eröffnungs- und Schlusskurs spielen auch beim Doji eine Rolle. Weil der Markt steigt und fällt, nur um dann wieder auf Eröffnungsniveau zu schließen, bildet sich kein richtiger Körper aus. Alles, was sich zeigt, ist eine kurze horizontale Linie, die den Docht kreuzt.

Somit ergibt sich ein Doji Star immer im Zusammenspiel mit einer vorangehenden Kerze. Auf eine bärische Kerze etwa folgt ein Doji, bei dem Anfangs- und Schlusskurs fast auf gleichem Niveau liegen. Es gab kaum Handel, der Trend ist erschöpft.

Auf Trendumkehr vorbereiten

In anderen Worten: Bullen und Bären liegen gleichauf. Man kann davon ausgehen, dass die Widerstandslinie des Basistrends durchbrochen wird, weil die Unsicherheit wohl nicht anhält und beim Nachlassen der Bären die Bullen übernehmen.

Dann dürfte der Kurs steigen. Zeigt sich nun am nächsten, dritten Tag eine weiße Kerze, ist das Signal deutlich. Beim bärischen Doji Star wäre es umgekehrt: eine weiße Kerze, ein Doji, eine schwarze Kerze.

Der Doji Star ist immer nur eine erste Warnung. Um die Situation endgültig zu beurteilen, muss man erst weitere Signale abwarten. Ein höherer bzw. niedrigerer Eröffnungskurs am nächsten Tag kann die Vermutung bestätigen.