Leverage Effekt Formel – wie man die Kennzahlen berechnet
Bei der Leverage Effekt Formel betrachtet man mehrere Werte von einem Unternehmen. Zum eines geht es um die Höhe der Eigenkapitalrendite. Das bedeutet, wie viel Rendite das Unternehmen mit seinen eigenen Mitteln erwirtschaftet. Zum anderen betrachtet man den Verschuldungsgrad, also das Verhältnis von Eigenkapital zu Fremdkapital.
Leverage Effekt: Voraussetzung
Die Gesamtkapitalrendite muss größer sein als die Zinsen für das Fremdkapital, denn nur unter dieser Voraussetzung kommt der Leverage Effekt zum Tragen. Sonst würde man keine Hebelwirkung erzeugen, zumindest keine positive. Sinn der Kapitalaufnahme ist es, eine erhöhte Rendite zu erzielen.
Das kann nur funktionieren, wenn die erwirtschaftete Rendite den Zinssatz des Fremdkapitals schlägt. Das Gesamtkapital ergibt sich aus der Summe Eigenkapital plus Fremdkapital.
Verschuldungsgrad: Formel
Der Verschuldungsgrad bildet das Verhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital ab.
Das Ergebnis bewegt sich bei Unternehmen in der Praxis zwischen Werten unter 100% und etwa 200%. Abhängig von der Branche kann der Verschuldungsgrad auch Werte über 200% annehmen.
Die Berechnung ist denkbar einfach:
Statischen Verschuldungsgrad berechnen
?
$$\bo\text"statischer Verschuldungsgrad" = (\text"Fremdkapital" / \text"Eigenkapital"\)*100$$
Leverage Effekt: Formel
Bei der Berechnung des Leverage Effekts betrachtet man die Werte Eigenkapital (EK), Gesamtkapital (GK), Fremdkapital (FK) und Verschuldungsgrad (VG).
Die Leverage Effekt Formel lautet:
Leverage Effekt berechnen
?
$$\bo\text"Rendite"↙\text"(Eingenkapital)" = \text"Rendite"↙\text"(Gesamtkapital)" + ( \text"Rendite"↙\text" (Gesamtkapital)" – \text"Zins"↙\text" (Fremdkapital)" ) * (\text"Fremdkapital" / \text"Eigenkapital")$$
Man zieht die Rendite des Fremdkapitals (die zu zahlenden Zinsen) von der Gesamtkapitalrendite ab und multipliziert das Ergebnis mit dem Verschuldungsgrad. Der neue Wert wird mit der Gesamtkapitalrendite addiert und als Resultat hat man die Eigenkapitalrendite.
Berechnung des Nettogewinns
Möchte man noch wissen, wie groß der Profit abzüglich der Zinsen für Fremdkapital ist, kann man dies ebenfalls kalkulieren. Der Nettogewinn ist die Differenz von Bruttogewinn und Fremdkapitalkosten. Der Nettogewinn besteht aus dem Produkt von Eigenkapitalrendite und Eigenkapital.
Der Bruttogewinn errechnet sich aus der Gesamtkapitalrendite, multipliziert mit dem Gesamtkapital. Die Fremdkosten werden letztlich genauso berechnet, das heißt, die Fremdkapitalrendite wird mit dem Fremdkapital multipliziert.
Eigenkapitalrendite * EK = Gesamtkapitalrendite * GK – Fremdkapitalzinsen* FK
Multipliziert man die Eigenkapitalrendite mit dem Eigenkapital, ergibt das den Nettogewinn. Das ist die linke Seite der Gleichung. Auf der rechten multipliziert man die Gesamtkapitalrendite mit dem Gesamtkapital und subtrahiert die Fremdkapitalrendite, multipliziert mit dem Fremdkapital.
Leverage Effekt: Hintergrund
Bei der Gleichung erkennt man, dass es sich um eine lineare Funktion handelt – natürlich unter der oben genannten Voraussetzung, dass die Rendite größer als der Zins ist.
Leverage Effekt (Beispiel 1)
?
$$\bo\text"Rendite"↙\text"(Eingenkapital)" = \text"5%"↙\text"(Gesamtkapitalrendite)" + ( \text"5%"↙\text" (Gesamtkapitalrendite)" – \text"3%"↙\text" (Fremdkapitalzins)" ) * (\bo\text"Fremdkapital" / \text"20.000€")$$
Man kann demnach die Verzinsung des Eigenkapitals erhöhen, wenn man mehr Schulden macht. Denn durch die in die Höhe getriebene Fremdfinanzierung profitiert man von der zu erwartenden Rendite des Eigenkapitals.