+++ Die kostenlosen Online Live Webinare 2023 - Trading, Finanzen, Geldanlage & Vermögen +++

Wie man mit Trailing Stops seine Gewinne optimiert

Inhaltsverzeichnis

Als erfahrener Anleger hört man oft den Ausdruck „Gewinne laufen lassen“. Was sich auf dem Papier meist so einfach darstellt, ist in der Realität aber nicht immer ganz so leicht. Es gilt vor allem, den richtigen Zeitpunkt zu finden, um seine Position zu schließen. Jeder Investor kann davon ein Lied siegen, wie hoch die Kurse einmal waren und wann er hätte verkaufen sollen.

Um sich vor einem starken Kurseinbruch und damit wieder verlorenem Gewinn zu schützen, kann man als Trader den Trailing-Stop verwenden. Das funktioniert wie ein Stop-Loss, nur folgt dieser den steigenden Kursen im vorgegebenem Abstand. Für einen Anleger ist dies eine bequeme Variante, die Gewinne abzusichern, so dass man nicht stündlich die Kurse verfolgen muss.

Vielmehr gilt es, wichtige charttechnische Marken zu beachten. Das können gleitende Durchschnitte sein. Investoren sollten aber auch die Volatilität im Auge behalten. Wenn diese steigt, kann das ein erstes Anzeichen für eine Trendwende sein. In jedem Fall ist der Trailing Stop ein guter Freund jeden Traders.

Einstellung und Ausführung

Wichtig ist beim Trailing-Stop zu verstehen, was man alles als Anleger einstellen kann. Ein Investor hat zum Beispiel Siemens-Aktien gekauft. Diese stehen bei 80 €. Ein Trailing Stop kann er jetzt bei 70 € platzieren – das wäre ein Abstand von 10 €.

Das bedeutet, sobald Siemens auf 70 € fällt, werden seine Aktien verkauft. Aber nur für den Fall, dass die Wertpapiere direkt fallen. Sollten sie steigen, so folgt der Trailing-Stop der Aktie im jeweils vorgegebenen Abstand (in unserem Fall von 10 €).

Klettert die Aktie auf 86 €, so liegt der Trailing-Stop nun bei 76 €. Der Anleger hat somit an der Kurssteigung profitiert und verkauft weiterhin automatisch, sobald die Aktie um 10 € fällt. Sollten die Kurse auf 77 € fallen und danach wieder steigen, ändert sich nichts an der Order. Der Trailing-Stop bleibt so lange bei 76 €, bis er entweder ausgelöst oder erhöht wird, weil die Aktie weiter gestiegen ist.

Anleger können die Einstellung anstatt in Euro-Differenz auch in Prozent angeben. Nimmt man obiges Beispiel, kann der Trader beispielsweise einen Trailing-Stop bei 10% platzieren. Von 80 € dürfte die Aktie entsprechend keine 8 € (80 € * 10% = 8 €) fallen – sonst würde sie verkauft werden. Wer als Investor lieber mit Prozenten rechnet, kann diese Version des Trailing-Stops verwenden.

Den richtigen Stop-Kurs finden

Den richtigen Stop-Kurs zu finden, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Dazu müsste man im Vorfeld wissen, wie weit der Stop-Loss einer Aktie sein darf, damit man am Ende das Maximum an Gewinn herausholen kann.

Die Börse funktioniert aber leider anders. So muss der Investor selbst entscheiden, wie viel Puffer er einer Aktie geben will. Darf sie 10 €, 20 € oder noch mehr fallen, bevor er sich von ihr trennt? Dies ist die wichtigste Entscheidung, die man als Anleger zu Beginn einer Order treffen muss.

Am besten, man überlegt sich sogar schon vor dem Kauf einer Aktie, wo der Stop-Loss stehen soll. Abhängig davon kann der Trader den Trailing-Stop platzieren und die Handelsidee dem Markt übergeben.

Entscheidend ist vor allem, dass der Investor seiner Entscheidung treu bleibt und die Stops nicht wieder storniert, sobald die Aktie fällt. Denn lieber realisiert der Anleger einen kleinen Verlust, als dass er sich gar nicht mehr von einer Aktie trennt.

Trailing-Stop: Fazit

Die Entscheidung, wo man den Trailing-Stop setzt, nimmt einem als Trader niemand ab. Als Anleger kann man sein Risiko auch einfach berechnen. Hat das Depot beispielsweise 100 Stück einer Aktie im Wert von 20 €, legt man dessen Trailing-Stop in einem Abstand von 4 €. Bei 16 € würde also automatisch verkauft werden.

Dies entspricht einem Risiko von 20%. Die Einlage im Wert von 2.000 € könnte also 400 € Verlust machen, denn so weit darf die Aktie fallen. Sollte sie dagegen steigen, bleiben die 400 € Risiko weiterhin bestehen – obwohl das Depot an Wert gewinnt.

Es macht durchaus Sinn, bei langfristigen Depots sich einmal im Monat den Chart der Aktien anzuschauen und seine Trailing-Stops gegebenenfalls zu optimieren und anzupassen.