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Natürliches Hedging – wie man bei Unternehmen Transaktionsrisiken minimiert

Inhaltsverzeichnis

Im Gegensatz zum regulären Hedging an der Börse betrifft Natürliches Hedging die Unternehmensstruktur. Es geht hier in erster Linie um Währungen und wie man deren Handel langfristig gestaltet, ohne Transaktionsrisiken zu erleiden.

Denn wer in der einen Währung einkauft und in einer zweiten Währung wieder verkauft, muss sehr wahrscheinlich gewisse Verluste in Kauf nehmen.

Denn durch die Transaktion zwischen zwei oder mehr Devisen entstehen Kosten bzw. Wechselgebühren. Je häufiger solche Transaktionen vorkommen, desto höher ist die Belastung für das Unternehmen. Natürliches Hedging versucht, schon im Vorfeld eine natürliche Absicherung aufzubauen, um die Risiken zu minimieren.

Produktion verlegen

Wenn ein Unternehmen im Ausland einen hohen Absatz hat, kann man sich überlegen, ob man nicht gleich vor Ort die Waren produzieren lässt. Zum einen spart man dabei Transportkosten, aber vor allem geht es um das Währungsrisiko.

Befindet sich die Produktion bereits im Land des Kunden, so kann man das Material für die Fertigung mit der jeweiligen Landeswährung einkaufen. In dieser Währung werden auch die Mitarbeiter bezahlt und letztlich erhält man diese Währung auch vom Endkunden für das fertige Produkt. Was die Abwertung einer Währung bedeutet

Durch diese Maßnahme kann man viele Transaktionskosten umgehen, als wenn man weiterhin aus dem Heimatland des Unternehmens die Rechnungen bezahlt und die Einkünfte kassiert. Das nennt man auch Local Manufacturing, wenn man die Produktionsstätte vor Ort platziert.

Konkrete Transaktionsgefahren

Wer natürliches Hedging bzw. Natural Hedging umsetzen möchte, hat meist bereits negative Erfahrungen mit verschiedenen Währungsgebieten erlebt. Dabei kann die Situation in beiderlei Richtungen schlecht für das Unternehmen verlaufen.

Natürlich können sich die Geschäfte auch positiv entwickeln und das Risiko gleicht sich langfristig wieder aus. Dennoch ist aus unternehmerischer Sicht weniger Risiko immer von Vorteil.

Nehmen wir an, ein deutsches Unternehmen produziert Waren in Deutschland. Das Material kauft die Firma in Australien ein. Das fertige Produkt wird sowohl in Deutschland als auch vor allem in den USA verkauft.

Nun tritt der schlimmste  Fall ein: Vor dem Einkauf sinkt der Euro gegenüber dem Australischen Dollar. Das bedeutet, das Unternehmen bekommt weniger Material für denselben Preis geliefert. Devisen Cross Rates – die Bedeutung der Wechselkurse

Ist die Ware in Deutschland angekommen und wird dort fertiggestellt, liefert man sie zum Teil in die USA. In der Zwischenzeit ist der Euro gegenüber dem US-Dollar gestiegen.

Das hat zur Folge, dass man die Verkaufspreise in den USA entweder anheben muss – dadurch kann jedoch auch der Absatz schrumpfen. Oder aber man verkauft die Produkte zum bisherigen Preis, wodurch der eigene Gewinn in Euro geschmälert wird.

In der genau umgekehrten Situation kann man die Materialien günstiger einkaufen und macht sogar mehr Gewinn. Es ist eine Gratwanderung, wann man dieses Risiko eingehen möchte. Natürliches Hedging sorgt dafür, dass man diese Schwankungen nicht erleben muss und solider wirtschaften kann.

Natürliches Hedging

Die Frage nach dem richtigen Standort ist der Kernpunkt des Natürlichen Hedging, insbesondere wenn man in bestimmten Ländern hohe Absätze hat: Dann ist es sinnvoll, die Produktion direkt in das jeweilige Land zu verlegen. Erklärtes Ziel ist es, damit Währungsschwankungen zu umgehen.

So betreiben inzwischen viele deutsche Unternehmen diese Form der Absicherung. Allen voran BMW, die seit Jahren in den USA ihre Produktionswerke haben. Jede Transaktion kann dort mit der einheimischen Währung bezahlt werden. Sei es Löhne, Material, Produktion oder Vertrieb.

Ein Wechselkursrisiko wird damit vollständig eliminiert. Und genau das bedeutet letztendlich Natürliches Hedging.