Floater: Die 5 wichtigsten Auswahlkriterien
Bei der Auswahl von Floatern sollten Sie auf fünf Kriterien achten:
Zinsaufschlag
Der Zinsaufschlag, den Sie erhalten, richtet sich üblicherweise nach der Bonität des Emittenten.
Bei Floatern von privaten Unternehmen können Sie tendenziell mit einem etwas höheren Aufschlag als bei Floatern der öffentlichen Hand rechnen.
Bonität des Emittenten
Praktisch ohne Risiko sind Rentenpapiere des Bundes. Aber: Der Bund begibt nur äußerst selten variabel verzinsliche Anleihen.
Daher bleiben dem Anleger Floater der Länder oder vor allem Unternehmensanleihen.
Anleihen mit variabler Verzinsung erhalten dabei gegenüber dem Referenzzins einen Aufschlag, mit dem das höhere Risiko für den Investor ausgeglichen wird.
Anleihenkurs
Das dritte Kriterium vor einem Investment ist der Kurs einer Anleihe. Dabei gilt am Bondmarkt die Faustregel: Kurse unter 100% sind Kaufkurse. Bei Floatern allerdings treten solche Kaufkurse eher selten auf.
Denn: Wie wir gesehen haben, wird die Verzinsung der jeweiligen Entwicklung am Markt in relativ kurzen Abständen angepasst.
Damit ist das Interesse der Besitzer bei steigenden Zinsen eher niedrig, die Papiere zu verkaufen. Als Folge pendeln sich die Floater bei einem Kurs von 100% ein und notieren damit meist auf Höhe des Rücknahmepreises.
Dennoch gibt es Kursrisiken. Die bestehen in erster Linie in einer möglichen Abwertung der Bonität des Schuldners.
Befürchten die Investoren, dass der Emittent einer Anleihe die Zinsen nicht mehr bedienen kann, so werden sie versuchen, sich von den Papieren zu trennen – dies führt zu fallenden Kursen.
Bei Floatern, die etwa in US-Dollar notiert sind, besteht zudem ein Währungsrisiko.
Restlaufzeit
Die Restlaufzeit spielt zwar bei Floatern nur eine untergeordnete Rolle. Dennoch sollten Sie nur solche Titel kaufen, die noch mindestens 3 Jahre laufen.
Denn beim Handel werden An- und Verkaufsprovisionen fällig, die auf die Rendite drücken.
Ausnahme: Wer sein Geld „parken“ möchte und sicher weiß, dass er auf die 100%-ige Rückzahlung des Kapitals bei Fälligkeit warten kann, sollte einen Floater wählen, der zum gewünschten Termin ausläuft.
Kleingedrucktes
Die meisten Floater sind recht simpel gestaltet. Zu einer variablen Ausschüttung, dem jeweiligen Geldmarktzins, kommt eine fixe Komponente, der Zu- oder Abschlag, auch Discount Marge genannt.
Allerdings nutzen viele Unternehmen die zusätzlichen Gestaltungsräume, die Floater erlauben.
Das betrifft in erster Linie Sonderkündigungsrechte. Demnach kann der Emittent unter bestimmten Bedingungen die Anleihe vorzeitig zurückzahlen. Das ermöglicht ihm eine Umschuldung zu besseren Konditionen, falls etwa der Referenz-Zinssatz deutlich steigt.
Mehr zum Thema: Floater als Alternative zu klassischen Anleihen
Unterschieden werden zwei Kündigungs-Optionen: Da ist zum einen der Stepped Call, der eine Kündigung zu den Kuponterminen erlaubt.
Auf der anderen Seite gibt es den Rolling Call, der eine Kündigung zu jedem Termin nach Ablauf eines bestimmten Datums ermöglicht.